Juli 2020
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Schweissen im Inneren von Stahlbauteilen

Schweissen

Beengte Platzverhältnisse und hohe Qualitätsanforderungen verlangen clevere Lösungen, damit Schweisser effizient,
ergonomisch und gefahrlos arbeiten können. Wie eine solche Lösung aussehen kann, weiss Fronius. Sie rieten Bilfinger
Industrial Services zu einem Push-Pull-Schweissbrenner mit langem Schlauchpaket. Für die perfekte Schweissnaht sorgt eine TPS/i-Stromquelle.


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Anlass für die Anschaffung war der Auftrag für den Bau von Stahlkomponenten für den nahegelegenen Neubau des Wasserkraftwerks Traunleiten. Der Vertrag umfasste das Engineering, die Fertigung und Lieferung sowie die Montage 23 verschiedener Stahlkomponenten mit einem Gesamtgewicht von etwa 350 Tonnen. Darunter Einlaufschutze, Turbineneinlaufdammbalken, Grobrechen zum Schutz der Turbinen und zwei Wehrklappen, sogenannte Fischbauchklappen.

Fischbauchklappe ist 44 Meter lang
Fischbauchklappen steuern bei Laufwasserkraftwerken die Stauhöhe des Wassers. Ihren Namen verdanken sie ihrer gewölbten Form, die an einen Fischbauch erinnert und sie besonders torsionssteif macht. Genau das war bei diesem Projekt gefragt. Zwei drehbare Klappen, jeweils 44 Meter lang, die je an einer Stirnseite über einen hydraulischen Verstellantrieb mit der Seitenwand des Stauwerks verbunden sind. Abgesehen davon sind die etwa 2,5 Meter hohen Klappen mit der Schwelle des Stauwehrs über eine Drehachse verbunden. Dies ermöglicht das Aufrichten und Senken der Fischbauchklappe und damit die schnelle Regelung des Wasserstands.

«Aufgrund der Transportbeschränkungen wurden die Klappenkörper in drei Segmente von bis zu 16 Metern unterteilt», sagt Bernhard Brindl, Projektleiter im Hydrogeschäftsbereich bei Bilfinger am Standort Wels. «Die Verbindung der Teile erfolgte auf der Baustelle über Flanschplatten mit hochfesten Schraubverbindungen, was eine regelmässige Überprüfung des Anzugdrehmoments erfordert.» Pro Segment war ein wiederverschliessbares Mannloch mit einem Durchmesser von 650 Millimetern vorzusehen.

Bisher: Mehrere Mannlöcher unabdingbar
Reicht für die Wartung ein Zugang aus, brauchte Bilfinger für das Schweissen der 16 Meter langen Segmente mit der bislang verfügbaren Schweissausrüstung mindestens zwei Mannlöcher. Um alle erforderlichen Schweiss­positionen erreichen zu können, hätten die Schweisser die Schweissstromquelle inklusive Drahtvorschubgerät mit ins Innere des Werkstücks nehmen müssen. «Wir hätten im Anschluss die zusätzlichen Zugänge wieder verschweissen und auf ihre Dichtigkeit kontrollieren müssen. Unabhängig von den zusätzlichen Kosten bedeutet jedes zusätzliche Mannloch eine Schwachstelle, an der Wasser eindringen könnte», verdeutlicht Brindl.