Dezember 2015
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Glas von zwei Tonnen Gewicht im Raum montiert

LOGISTIK UNTER EXTREMBEDINGUNGEN

Ein nahezu zwei Tonnen schweres Glas durch schmale Türöffnungen in ein Gebäude zu transportieren und am Zielort von der Vertikalen in die Horizontale zu schwenken, ist nichts für schwache Nerven. Die Altdorfer Unternehmung Ruch Metallbau AG verfügt über das entsprechende Know-how und die dafür notwendige Infrastruktur.


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Die Ruch Metallbau AG, Altdorf schätzt Bauprojekte mit speziellen Herausforderungen. So auch dieses kürzlich realisierte Bauprojekt in den Schweizer Bergen. Das Innere eines Gebäudes sollte mit einem grossflächigen, sprossenlosen Glasboden versehen werden. Eine einzige, rund zwei Tonnen schwere Glasscheibe war dafür vorgesehen. Doch die riesige Scheibe ist nicht etwa von rechteckiger Geometrie, vielmehr gleicht ihre Form einem flächenbetonten Kreuz. Grosse, radiusförmige Ausschnitte in der Scheibe generieren die erwähnte Form.Detaillierte Berechnungen bildeten die GrundlageAufgrund der von den Architekten vordefinierten Form berechneten und optimierten die Fachspezialisten der Ruch Metallbau AG die Glasscheibe in Bezug auf den Glasaufbau, die Maximalgrösse und die definitive Form. Darauf folgte die 3D-Planung für die komplette Bodenkonstruktion als Einheit.Die Herstellung und Montage der Unterkonstruktion stellte keine erwähnenswerten Anforderungen. Die Montage der Glasscheibe jedoch schon. Schliesslich galt es, das unmögliche möglich zu machen und das zwei Tonnen schwere Glas auf schonende Art und Weise durch die schmalen Türöffnungen in den vorgesehenen Raum zu bringen, am Zielort abzuschwenken und horizontal in den Bodenrahmen zu hieven.Mit Innovationsgeist zum ZielFür den Transport des Glases vom Transportfahrzeug in den Innenraum entwickelte die Altdorfer Unternehmung - zusammen mit Fachspezialisten der Vakuumtechnik - eine der stärksten je in Europa gebauten Vakuum-Glassaug-Anlagen.Nun wurde die Glasscheibe mit einem Tieflader auf die Baustelle gefahren. Vor Ort wartete bereits das Montageteam der Ruch Metallbau AG, welche vor der heiklen Mission stand, das Glas durch die schmalen Öffnungen in das Gebäude zu transportieren. Mit der am Kran hängenden Vakuum-Glassaug-Anlage konnte die Scheibe problemlos vom Fahrzeug gehoben und zum Gebäude gehievt werden. Dann folgte der schwierigere Teil, nämlich der Transport durch das Gebäude.Zu diesem Zweck erstellte die Ruch Metallbau AG vorgängig eine Kranbahn für den horizontalen Transport des Glases. Getragen von einzelnen Stahljochen, führte eine direkt unter der Decke verlaufende, horizontale Laufschiene durch den Raum. Die Laufschiene wurde mit zwei Laufkatzen bestückt. So wurde das Glas vor der Eingangstüre in die vertikale Position gebracht und schonend abgestellt. Darauf folgte der Wechsel des Transportsystems vom Aussenkran zum Schienensystem. An den erwähnten Laufkatzen hängend, wurde das Glas - durch Vakuum gehalten - langsam, aber sicher durch die Räume zum Zielort gefahren. Dort erfolgte mit einer hydraulischen Schwenkvorrichtung die Umlegung von der vertikalen in die horizontale Position und schliesslich die millimetergenaue Absenkung in den Bodenrahmen.Dank Innovationsgeist, Mut und präziser Arbeitstechnik ist es gelungen, das überdimensionale Glas unbeschadet einzusetzen. Da die Vakuum-Glassaug-Anlage einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg der Montage hatte, entschied sich die Ruch Metallbau AG, diese Anlage zu kaufen und bei weiteren Projekten zur Anwendung zu bringen.