Februar 2016
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Digitalisierung hält Einzug

INTRO

«Es scheint, als würde den einzelnen Wertschöpfungsprozessen
unserer Branche ein riesiges Rationalisierungs- und Optimierungspotenzial
zugrunde liegen.»

Wer die Swissbau 2016 besucht hat, dem wird es aufgefallen sein: Der Hochbau, insbesondere der Stahl- und Metallbau, steht im Umbruch. Industrie 4.0, respektive die intensivierte Digitalisierung, scheint nun auch in unserer Branche –speziell im Bereich Planung und Herstellung –definitiv Einzug zu halten. Abgesehen von produktbezogenen Neuheiten waren es nicht die grossen, revolutionären Innovationen, die mir persönlich an der Swissbau aufgefallen sind. Vielmehr sind mir einzelne elektronische Weiterentwicklungen, Ergänzungen oder Vereinfachungen für die entsprechenden Bearbeitungsprozesse ins Auge gestochen. Es machte mir den Anschein, als würde den einzelnen Wertschöpfungsprozessen in unserer Branche ein riesiges Rationalisierungs- und Optimierungspotenzial zugrunde liegen. Und dies in der Planung genauso wie in der Herstellung. Produktionsprozesse – ob seriell oder einzeln, ob einfach oder anspruchsvoll – werden wohl künftig verstärkt durch digitale Vernetzungen und raffinierte Prozesssteuerungen optimiert.BIM im MetallbauAuch im Planungsbereich scheint sich einiges zu bewegen. Obschon der Ausdruck «BIM» (Building Information Modeling) nicht neu ist, wurde er dieses Jahr an der Swissbau das erste Mal in diesem breiten Rahmen thematisiert. Auch im Hochbau wird BIM, für eine ganzheitliche Vernetzung der Wertschöpfungskette, im Sinne einer Qualitäts- und Kostenoptimierungangestrebt. An der Veranstaltung «BIM Fokus Realisieren» beleuchteten fünf Referenten dieses Thema aus verschiedenen Perspektiven. Auszüge aus der Diskussion finden Sie Seite 38.Wie weit und wie schnell BIM für die Metallbaubranche zum Alltag gehören wird, darüber kann heute wohl nur gerätselt werden. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auf den Beitrag Seite 22 hinweisen. Experten aus der EDV- und der Baubranche diskutieren, wie sich BIM in Infrastrukturprojekten, aber auch im Hochbau sinnvoll einsetzen lässt und welche Herausforderungen dabei zu meistern sind.Die Reportage (Seite 12) über die Entstehung eines aus Holz und Stahl gefertigten Aussichtsturms, der als BIM-Projekt zwischen den Architekten, dem Holzbauer und dem Metallbauer abgewickelt wurde, zeigt auf, dass BIM bereits heute in unserer Branche gegenwärtig ist.Brücken aus StahlEine clevere Idee, eine ausgeklügelte Logistik und die zielorientierte Zusammenarbeit aller Beteiligten kann als Garant für eine erfolgreiche Projektabwicklung gewertet werden. Dies beweist der bestens gelungene und innert Kürze realisierte Neubau der Eisenbahnbrücke von Aarwangen. Den entsprechenden Beitrag finden Sie Seite 4.Dass junge Leute in der Lage sind, ganze Arbeit zu leisten, dies haben 15 lernende Metallbauer des Berufs- und Weiterbildungszentrums Buchs (BZB) im Zuge ihrer Projektarbeit auf eindrückliche Weise bewiesen. Sie planten und bauten – für das Gebiet Potersalp – eine kleine Stahlbrücke, welche für die Montage mit dem Helikopter eingeflogen wurde. Mehr zu diesem Projekt erfahren Sie Seite 16.Zum Schluss die Frage…Wer bildet das Schlusslicht? In der auf Seite 32 publizierten Studie der Euler-Hermes-Volkswirte erfahren Sie, wie es um die Zahlungsmoral in den verschiedenen europäischen Ländern steht. Sie erfahren, wo die Zeche am schnellsten bezahlt wird und welches Land mit einer Zahlungsfrist von beinahe 100 Tagen das Schlusslicht bildet.