Dezember 2016
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Climate Ribbon im Brickell City Center von Miami

BESCHATTUNG / SONNENSCHUTZ

In den 1920er-Jahren nannte man das boomende Miami «Magic City», da sich die Skyline durch immer mehr Hochhäuser rasant wandelte. Auch heute ist das Wachstum ungebrochen. Aktuell entwickelt die Stadt den Downtown Brickell, das Finanz- und Handelszentrum Miamis. Neues Herzstück des Bezirks wird das Brickell City Center. Es verbindet in edlem Ambiente Shoppingcenter, Büros, ein Hotel und luxuriöse Wohnungen. Speziell an diesem Bauwerk ist das riesige Glasdach mit der Beschattung.


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Das Projekt erstreckt sich über ein
L-förmiges, 37 000 m2 grosses Grundstück und besteht aus verschiedenen fünfgeschossigen Gebäuden. Daraus erheben sich zwei Wohntürme und ein Hotelturm mit bis zu vierzig Geschossen, die einen beeindruckenden Blick bis zum Atlantik bieten. Hauptattraktion ist die lichtdurchflutete, lebendige Shoppingmall. Auf fünf Geschossen reihen sich hier unterschiedliche Geschäfte, Restaurants und Cafés entlang eines überdachten Atriums. Stege und Treppen durchqueren und verbinden die unterschiedlichen Ebenen, schaffen Plätze zum Verweilen und zum Beobachten des bunten Treibens. Über das bewegte, gläserne Atriumdach dringt grosszügig Tageslicht ein und es entsteht eine freundliche und helle Atmosphäre. Unter der Glashaut scheinen weisse Bänder zu schweben. Sie schützen den Innenraum vor der tropischen Sonne und sorgen gleichzeitig für die Zirkulation der Luft im Atrium. Indem sie dem Verlauf des Dachs folgen, muten sie wie Segel am Horizont an – insbesondere an dem Ende der Mall, die sich zum Miami River hin öffnet. Wellenförmiges Auf und Ab
Was spielerisch leicht wirkt, ist das Ergebnis hoch komplexer Berechnungen und einer äusserst präzisen Montage. Allein die Form des Dachs hat ihre Tücken: Es hat einen T-förmigen Grundriss. Die Stahlglaskonstruktion besteht aus Dreiecksfeldern, die so aneinandergefügt sind, dass ein wellenförmiges Auf und Ab entsteht. Darunter verlaufen die hellen Membranbänder, welche an der Stahlkonstruktion befestigt sind. Sie bilden zusammen mit dem Dach den sogenannten Climate Ribbon. Das Formenspiel des Climate Ribbon entstand im Büro des Architekten Hugh Dutton. Mittels eines Freiformprogramms und der Berechnungen von Schatten und Luftzirkulation gestaltete er die Dachform und die einzelnen Bänder, Blades genannt. Sie folgen der Wellenbewegung des Daches. Gleichzeitig verdrehen sie sich um die eigene Mittelachse und folgen im Bereich der T-Kreuzung zusätzlich einer 90°-Kurve.
Hohe klimatische Anforderungen
Das Unternehmen Josef Gartner aus Würzburg wurde mit der Konstruktion des Climate Ribbon beauftragt und zog für die Planung der Membranbänder die Experten von formTL heran. Sie berechneten die gesamte Membranstatik und erstellten die Unterlagen für die Konfektionierung der
Blades und Delta-Beams. Neben der speziellen Formgebung stellten auch die Klimabedingungen besondere Anforderungen an die Konstruktion. Von Juni bis November herrscht in Miami Hurrikansaison mit hohen Niederschlagsmengen. Auch ausserhalb dieser Zeit sind tropische Wirbelstürme keine Seltenheit. Hinzu kommt eine erhöhte Windlast vom Altantischen Ozean.