Mai 2016
Mai 2016
Abo

Wieso sicheres Arbeiten keine Zeit kostet

INTERVIEW - UNFÄLLE VERHINDERN

Kostenreduktion, Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit prägen die aktuelle Arbeitswelt. Oft werden Sicherheitsmassnahmen
als Kostentreiber und Effizienzbremser wahrgenommen, die viel Zeit beanspruchen. Die Suva behauptet im Rahmen
ihrer Kampagne «Der lange Weg» das Gegenteil und sagt: Sicheres Arbeiten kostet keine Zeit. André Meier, Abteilungsleiter
Arbeitssicherheit bei der Suva, erklärt im Interview, wieso dem so ist.


Login

Danke für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Abonnenten der Fachzeitschrift metall finden das Login für den Vollzugriff im Impressum der aktuellen Printausgabe. Das Passwort ändert monatlich.


Jetzt registrieren und lesen. Registrieren Sie sich um einzelne Artikel zu lesen und einfach per Kreditkarte zu bezahlen. (CHF 5,- pro Artikel)
Als registrierter Benutzer haben Sie jederzeit Zugriff auf Ihre gekauften Artikel.

Sollten Sie als interessierte Fachkraft im Metall-, Stahl- und Fassadenbau die Fachzeitschrift metall tatsächlich noch nicht abonniert haben, verlieren Sie keine Zeit und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement gleich hier.

Herr Meier, was rechtfertigt die Aussage«Sicheres Arbeiten kostet keine Zeit»?Wir wollen den Arbeitgebern mit der Aussage«sicheres Arbeiten kostet keine Zeit» aufzeigen,dass ein Zeitverlust vor allem dann entsteht,wenn Arbeitssicherheit nicht geplant wirdund es dadurch zu Unfällen kommt. Denn dieDiskrepanz zwischen dem Zeitaufwand, den esfür die Unfallverhütung braucht, und der Zeit,die für die Genesung nach einem Unfall nötigist, ist enorm. Sicheres Arbeiten soll Unfälleverhindern und somit den Zeitaufwand für dieArbeit tief halten.Können Sie ein Beispiel machen?Schon wenig schwerwiegende Unfälle könnenzu einem hohen Zeitverlust führen. Stolpert zumBeispiel der einzige Kranführer auf dem provisorischenZugang zur Baustelle und verstauchtsich den Fuss mit der Folge einer zweiwöchigenArbeitsunfähigkeit, fehlt dem Arbeitgeber dieentsprechende Arbeitskraft. Bis ein Ersatzmannauf der Baustelle ist, kann nicht betoniert werden.Wäre auf der Baustelle die «LebenswichtigeRegel» «Wir erstellen sichere Zugänge zu allenArbeitsplätzen» umgesetzt worden, wäre derKranführer nicht verunfallt und es hätte keinenArbeitsunterbruch gegeben. Also sind Unfälle die grössten Zeiträuber?Es kann auch Zeit verloren gehen, wenn keinUnfall resultiert. Beispielsweise wenn kurz vordem Betonieren einer Decke festgestellt wird,dass der Seitenschutz fehlt. Ein Mitarbeitermuss diesen montieren. Erst dann können dieArbeiten fortgesetzt werden. Fehlt das Materialauf der Baustelle, muss es sogar zuerst im Magazingeholt werden. Wären die Arbeitsschrittegeplant gewesen, hätte es diesen Zeitverlustnicht gegeben.Aber auch die Schulung der Mitarbeitendenbraucht viel Zeit.Wir sind davon überzeugt, dass der Arbeitgeberseine Mitarbeitenden mit wenig Zeitaufwand fürGefahren so sensibilisieren kann, dass sie Unfällevermeiden können. Zum Beispiel mit einerregelmässigen Instruktion der «LebenswichtigenRegeln». Wir empfehlen den Arbeitgebern, jedeWoche zehn Minuten für die Arbeitssicherheitzu investieren. Im Vergleich zu einem Zeitverlustbei einem Unfall macht sich das immer bezahlt.So können die Arbeitgeber Zeitverlust und vorallem auch menschliches Leid verhindern.