Februar 2015
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Vermeiden Sie Urteilsfehler im Bewerbungsgespräch

PERSONALWESEN

Arbeitszeugnisse, Schulabschlüsse und der Lebenslauf bilden die wesentlichen Beurteilungskriterien bei einer anstehenden Stellenbesetzung. Doch auch psychologische Phänomene können Entscheidungen bei der Personalauswahl beeinflussen. Mit der richtigen Grundhaltung können Personalchefs diesbezügliche Urteilsfehler vermeiden.


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Für den klassischen Auswahlprozess, insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmungen, werden die Arbeitszeugnisse des Bewerbers, sein Lebenslauf, seine Schulabschlüsse und das Bewerbungsgespräch herangezogen. Hat der Bewerber mit seinen Unterlagen überzeugen können, wird er im nächsten Schritt zu einem Vorstellungsgespräch, in der Regel im Firmengebäude eingeladen. Die Ergebnisse dieses Vorstellungsgesprächs tragen in nicht unerheblichem Masse zum Entscheidungsprozess bei, ob ein Bewerber eingestellt wird oder nicht. Dieser Entscheidungsprozess wird unbewusst von bestimmten psychologischen Phänomenen beeinflusst. Psychologische Fallstricke beim Vorstellungsgespräch Unvoreingenommenes Beobachten und Bewerten ist eine Illusion. Die eigenen Erfahrungen, Einstellungen und Erwartungen beeinflussen immer unser Urteil. Trotzdem können grobe Fehler vermieden werden. Während des Vorstellungsgesprächs gibt es eine Reihe psychologischer Phänomene, die Ihre Urteilsfähigkeit unbewusst beeinflussen können und so genannte Urteilsfehler produzieren. Wenn Sie diese Phänomene kennen und sich hierfür sensibilisieren, können Sie zu besseren Urteilen gelangen. Zudem gilt: Je strukturierter ein Interview geführt wird, desto besser ist seine Vergleichbarkeit. Halo- oder Hof-Effekt Ein einziges Merkmal überstrahlt eine Reihe anderer Eigenschaften des Bewerbers und führt so zu vorschnellen Schlussfolgerungen. Alle nachfolgenden Eindrücke werden hieran angepasst. So kann zum Beispiel ein Ihnen befremdlich erscheinender Kleidungsstil dazu führen, dass Sie die positiven Eigenschaften des Kandidaten nicht mehr angemessen würdigen beziehungsweise gar nicht mehr wahrnehmen. Stereotype Sie haben bereits ein Stereotyp Ihres idealen Kandidaten im Kopf? Auch das kann sich negativ auf Ihre Entscheidung auswirken. Beispiel: 35 Jahre alt, männlich, zehn Jahre Berufserfahrung, Studium an einer renommierten Hochschule, Führungskräftetraining usw. Bewerber, die diesen Ansprüchen nicht gerecht werden, fallen durchs Auswahlraster, obwohl sie möglicherweise besser zu der vakanten Position und den damit verbundenen Anforderungen passen könnten. Aktuelle Tagesform Haben Sie gerade einen erfolgreichen Vertragsabschluss hinter sich oder drängen wichtige Aufgaben, die heute unbedingt noch erledigt werden sollen? Versuchen Sie die jeweils damit verbundene Gemütslage nicht mit in Ihr Gespräch zu nehmen, ansonsten riskieren Sie die Vergleichbarkeit Ihrer Bewerber aufgrund Ihrer Siegerlaune oder Ihres beschränkten Zeitfensters. Negative Eindrücke Negative Eindrücke überstrahlen in der Regel die positiven. Wie ein Tropfen Tinte auf einem weissen Blatt, neigen wir dazu, durch negative Aspekte die positiven Eindrücke, die wir von einem Kandidaten gesammelt haben, überproportional negativ einzufärben. Kontrast-Effekt bei mehreren Kandidaten Die Reihenfolge der Kandidaten hat einen Einfluss auf die Bewertung des einzelnen. Ein mittelmässiger Kandidat nach zwei schlechten Bewerbern wird im Urteil tendenziell besser abschneiden, als wenn dieser nach einer Reihe exzellenter Kandidaten ins Rennen geht.