April 2018
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‹Trends im Fassadenbau›

INTRO

«Wenn sich wirklich ein spürbarer ‹Trend im Fassadenbau› abzeichnet, so ist dieser wohl im Bereich der ‹intelligenten Fassaden› zu finden.»

Genau so war es von der Redaktion vorgesehen: Die Trends, die den Schweizer Fassadenmarkt dominieren, sollten eruiert und in dieser Ausgabe der metall» publiziert werden. Im Zuge einer breit abgestellten Recherche musste jedoch festgestellt werden, dass der Fassadenbau – mit Glas und Metall – heute sehr heterogen ist, und sich kaum klare Markttrends ableiten lassen.
Natürlich zählt ein hoher Transparenzgrad und somit helle, lichtdurchflutete Räume zu den dominierenden architektonischen Bedürfnissen. Pfosten-Riegel-Fassaden aus filigranen Profilen und allenfalls deckleistenfreien Verglasungen erfüllen diese Anforderung bestens und werden auch in grossen Umfängen so gebaut. Es stellt sich jedoch die Frage, ob man hier effektiv von einem «Trend im Fassadenbau» sprechen kann?
Zeichnet sich vielleicht doch eher bei den zwei- oder mehrschaligen Fassaden (Doppelhautfassaden) mit einer äusseren Glashaut und einer inneren, thermisch getrennten Ebene ein erkennbarer Trend ab? Oder sind es doch die vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden, die so richtig im Trend liegen? Alles Fragen, die sich nicht so einfach und pauschal beantworten lassen. Tatsache ist – so macht es den Anschein –
dass je nach bauphysikalischer, funktionaler, ästhetischer, ökonomischer und ökologischer Zielsetzung wohl jede Art von Fassade ihre Berechtigung hat und auch ihre Befürworter findet. Eine entsprechende Übersicht der verschiedenen Fassadenarten finden Sie im Beitrag Seite 8.
Wer sich in der Branche umschaut, der wird innert Kürze feststellen, dass die Forschung und Entwicklung auf breiter Ebene agiert. Zum einen sind es die Glas- und Profilhersteller, welche daran arbeiten, immer filigranere und bauphysikalisch hochwertigere Produkte auf den Markt zu bringen. Parallel wird aber auch an Neuentwicklungen für funktionale Fassa-den – dies oftmals unter Gesamtbetrachtung des Gebäudes – gearbeitet.
Wenn sich wirklich ein spürbarer Trend im Fassadenbau abzeichnet, so ist dieser wohl im Bereich der sogenannten intelligenten Fassaden zu finden. Jedoch stehen hier nicht Marktvolumen und Marktanteil im Vordergrund, sondern die Innovation. Intelligente Fassaden können einerseits durch solare Wärmegewinne zur Beheizung eines Gebäudes beitragen, andererseits aber auch mit einer Sonnenschutzverglasung und mit Luftzirkulation das Gebäude kühlen. Ergänzende Lichtlenkungssysteme reflektieren das natürliche Tageslicht und helfen, Energie für die künstliche Beleuchtung zu sparen. Ausgestattet mit Solarmodulen, kann die Fassade auch aktiv Energie erzeugen und langfristig eine gute Rendite erwirtschaften.
Fundierte Studien zeigen, dass Fenster- und Fassadenbauern, die sich auf energetisch optimierte Produkte fokussieren, vielversprechende Zeiten bevorstehen. In Mitteleuropa werden Zunahmen von Marktanteilen bis zu 30 Prozent prognostiziert.
Diese Ausgabe der «metall» dokumentiert als Schwerpunkt verschiedene Fassadenarten, die sich technisch und ästhetisch unterscheiden, aber alle von höchster Qualität sind.