Trends im Fassadenbau
INTRO
«Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass die zukunftsorientierte Architektur unserer Branche so wohlgesinnt ist.»
Der grösste Teil der neu erstellten Gebäudehüllen, insbesondere für Geschäftshäuser, wird aus Glas und Metall realisiert. Diese Materialien eignen sich technisch bestens und gewähren den Architekten einen enormen Gestaltungsfreiraum. Speziell die zunehmend an Bedeutung gewinnende 3D-Planung hat in gestalterischer Hinsicht technisch umsetzbare Möglichkeiten geschaffen, wie sie noch vor wenigen Jahren kaum vorstellbar waren. Die Arbeit mit Metall und Glas gehört zu den Kernfähigkeiten jedes Metallbauunternehmens, und wir dürfen uns glücklich schätzen, dass die zukunftsorientierte Architektur unserer Branche so wohlgesinnt ist. Deshalb ist die Redaktion der «metall» auch immer bestrebt, ihrer Leserschaft interessante und einzigartige Reportagen mit technischem Tiefgang zu bieten. Dies einerseits als Orientierung für die Unternehmer, aber auch als Ideenplattform für Architekten und Planer. Wer die Entwicklung des Metall- und Glasbaus während der letzten Jahre etwas verfolgt hat, wird festgestellt haben, dass zunehmend zu Glas und Metall auch andere Materialien an Bedeutung gewinnen. Ergänzend zu Holz scheint sich auch Beton immer mehr im transparenten Fassadenbau zu festigen. Neben Brüstungen, Einhängeelementen und Stelen werden heute bereits Pfosten-Riegel-Profile aus Leichtbeton hergestellt und verarbeitet (die «metall» hat darüber berichtet). Aber auch Materialien, die der Metallbaubranche näherliegen als Beton, gewinnen an Bedeutung. Dazu gehört bestimmt die ganze Textil- und Membrantechnik, welche sich für Vertikalverkleidungen, aber auch für Überdachungen bestens eignet.
Mit Tensy Dome – dem einem Indianerzelt gleichenden Gebilde –, das auch die Titelseite ziert, wird die Gebäudehülle auf eine ganz andere Art verkörpert. Hier wurde Leichtbau mit anspruchsvollster Drahtseiltechnik vereint.
Auch die Begrünung von Fassaden liefert immer wieder spannende Themen. Diesbezüglich möchte ich auf die Objektreportage Seite 10 hinweisen. Der «Garden-Tower», ein Hochhaus bei Bern, wurde komplett in ein Edelstahlnetz gehüllt. Im Lauf der nächsten Jahre werden sich hier schattenspendende, feuchtigkeitsregulierende und sauerstoffproduzierende Pflanzen hocharbeiten. Neben Beton bildet ein leichter Stahlbau die Trag- und Befestigungskonstruktion des Netzes.
Sonnen- und Blendschutz gehören – in Kombination mit der Verglasung – ebenfalls zu den wichtigen Elementen im Fassadenbau. Der Beitrag Seite 24 zeigt eine raffinierte und ästhetisch toll wirkende Fassade und Beschattung zugleich, die aus fest montierten, nicht beweglichen Aluminiumlamellen besteht.
Die Reportage über den Bahnhof Oerlikon, Seite 14, zeigt, dass Glas und Metall auch im öffentlichen Raum eine grosse Rolle spielen und sich als ästhetisch prägende und technisch hochwertige Materialien eignen.
Nun wünsche ich Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser, viele Inspirationen bei der Durchsicht der «metall».