April 2017
April 2017
Abo

Stahl und Glas im Einklang mit Raum und Licht

TRENDS IM FASSADENBAU

Stahl und Glas unterstreichen die klare und gradlinige Architektursprache im neu erbauten Bahnhof Oerlikon. Die Materialien unterstützen die Gebäudefunktionalität und beflügeln das Zusammenspiel zwischen Raum und Licht. Mit Massarbeit und Präzision sorgte die Ruch Metallbau AG für den hochwertigen Einsatz der Materialien und Lösungen, sodass die Identität des Bauwerks ihren vollen Ausdruck findet.


Login

Danke für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Abonnenten der Fachzeitschrift metall finden das Login für den Vollzugriff im Impressum der aktuellen Printausgabe. Das Passwort ändert monatlich.


Jetzt registrieren und lesen. Registrieren Sie sich um einzelne Artikel zu lesen und einfach per Kreditkarte zu bezahlen. (CHF 5,- pro Artikel)
Als registrierter Benutzer haben Sie jederzeit Zugriff auf Ihre gekauften Artikel.

Sollten Sie als interessierte Fachkraft im Metall-, Stahl- und Fassadenbau die Fachzeitschrift metall tatsächlich noch nicht abonniert haben, verlieren Sie keine Zeit und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement gleich hier.

Rund 110 000 Personen frequentieren täglich den Bahnhof Oerlikon; bald werden es noch mehr sein. Mit dem Bau der neuen Durchmesserlinie wurde der Bahnhof Oerlikon erweitert und funktioniert als Drehscheibe zwischen Land und Stadt. Zwei neue Gleise und Perrons bieten Platz für noch mehr Reisende. Die unterirdische Einkaufsmeile entspricht den Kon-sumbedürfnissen der Gesellschaft – wo man sich täglich bewegt, da soll man sich wohl fühlen. Verantwortlich für die Planung und die Gesamtgestaltung des wegweisenden Bauprojekts am Bahnhof Oerlikon sind die 10:8 Architekten GmbH aus Zürich. Die verschiedenen Ausbauprojekte wurden mit einer durchgehenden, architektonischen und städtebaulichen Haltung zu einem neuen Zentrum von Oerlikon gefügt.
Die Ruch Metallbau AG, das Traditionsunternehmen aus Altdorf, verantwortet verschiedene Stahl- und Glasarbeiten. Diese Reportage fokussiert auf die zwei gelben Glasbaldachine über dem Bahnhofplatz, auf die Pfosten-Riegel-Fassaden der 27 Geschäfte im Untergeschoss sowie auf die lange Lichtwand in der Unterführung. Ebenfalls von Ruch sind verschiedene Brandschutztüren und Fronten (EI30 und EI60) sowie Treppen und Geländer.
Baldachine aus Glas
Die beiden Glasbaldachine mit ihren gelben Gläsern funktionieren als Wegweiser, überspannen das Gleisfeld visuell und verbinden den Bahnhof mit dem angrenzenden Quartier.
Die je nach Lichteinstrahlung mehr gelb oder mehr grün wirkenden Gläser sind auf zwei hintereinander angelegten Reihen angeordnet, wobei die äusseren Gläser jeweils breite Abstände zueinander aufweisen, woraus ein interessantes Lichtspiel entsteht. Sämtliche Gläser sind als Einfachglas gebaut und örtlich gehalten.
Flächenbündige Verglasung für die Shops
Direkt unter den Geleisen befinden sich 27 Verkaufsgeschäfte. Gegen aussen grenzen sich diese durch eine massgeschneiderte, gläserne Kommerzfassade ab. Diese Pfosten-Riegel-Fassade entspricht der Einbruch-Widerstandsklasse RC2. Sie ist als SSG-Verglasung gebaut, ist auf der Aussenseite absolut flächenbündig und weist keine vorstehenden Deckleisten auf. Hierfür kam ein Profilsystem aus Aluminium mit einer Bautiefe von 125 mm zur Anwendung. Für die Verglasung wählten die Architekten 2- und 3-fach-Isolierglas. Den Zugang in die Shops gewähren einzelne automatisierte Schiebetüren, die mit Metallzargen ebenfalls flächenbündig in die Front integriert sind. Die Anschlüsse an den Deckenbereich sind dilatierend, mit Profil-Einschiebe-Konsolen gelöst, sodass sich die Betondecke senken könnte, ohne die Front zu belasten. Obwohl die Glasfassaden nur bedingt Wind und Wetter ausgesetzt sind, war der fachgerechten Entwässerung höchste Beachtung zu schenken. Diese wurde so gelöst, dass anfallendes Wasser unten unsichtbar über die Anschlusskonsolen kontrolliert nach aussen abgeführt wird.
Lichtwand als Leitelement
Ein weiteres, von Ruch realisiertes Bauteil ist die doch sehr spezielle Lichtwand in der Unterführung. Sie ist als Pfostensystem mit Glas und integrierten LED-Leuchten konzipiert und dient als wichtiges, architektonisches Leitelement. Die einzelnen, in Abständen von rund 1,08 m angeordneten Pfostenprofile sind speziell für dieses Objekt hergestellt worden. H-förmig ausgebildet, ermöglichen sie auf der Aussenseite das Einhängen der einzelnen Glaselemente mit den verklebten Tragprofilen. Auf der Rückseite sind LED-Leuchtkörper integriert, welche die Unterführung mit ihrem indirekt strahlenden Licht ausleuchten. Als Verglasung kam Verbundsicherheitsglas mit Streifen-Siebdruck zur Anwendung. Die Gläser sind unten in einer Edelstahlrinne gefasst, die allfälliges Wasser kontrolliert abführt.
Mass- und Präzisionsarbeit
im engen Zeitkorsett
Damit der Verbund der Materialien in der Gradlinigkeit der Architektursprache zur Geltung kommt, sind präzise Massarbeit und spezifisches Wissen gefordert. Genau hier kann die Ruch Metallbau AG ihre Stärken ausspielen. Denn sie ist für die Realisierung von aussergewöhnlichen Visionen und unkonventionellen Konstruktionslösungen bekannt.