März 2015
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Spiegelnder Kubus für Sicherheit, Licht und Transparenz

PROFILSYSTEME / GLASBAU

Direkt neben dem Careum Campus an der Gloriastrasse in Zürich erhebt sich seit jüngster Zeit ein gläserner Kubus aus dem Untergrund empor. Als Notausgang für den darunter liegenden Studienraum erfüllt er höchste technische wie ästhetische Ansprüche.


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Der Careum Campus an der Gloriastrasse in Zürich ist einer der fünf kantigen, in roten Klinker gehüllten Kuben am Zürichberg. Als Ausbildungszentrum für Gesundheitsberufe ist das auffällige Bauwerk weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt. Unter dem - gegenüber der Strasse etwas erhöhten - Vorplatz ist kürzlich ein neuer Studienraum eingerichtet worden. Diese unterirdische Erweiterung erforderte aus Sicherheitsgründen eine zusätzliche Erschliessung mit der Aussenwelt respektive den Einbau einer Fluchttreppe mit einem geschützten Austrittsbereich. Schlicht und doch edel Dass Fluchtwegerschliessungen neben ihrer Zweckmässigkeit auch optisch höchste Ansprüche erfüllen können, dies bewies die Bosshard Architektur und Baumanagement AG, Zürich, auf eindrückliche Weise. Ein gläserner, edel und doch schlicht wirkender, Kubus bildet den Schutzmantel über der Treppe um den Austrittsbereich. Allseitig die Umgebung widerspiegelnd, fügt er sich perfekt in die Umgebung ein. Visuell auf das Minimale reduziert, birgt der von der m4 Metallbau AG, Affoltern am Albis, gebaute Kubus jedoch verschiedenste technische Besonderheiten. Das 10,8 m lange und 2, 5 m breite, gläserne Gebilde ragt 3,3 m aus dem Boden und senkt sich gegen die Gloria-strasse hin leicht ab. Wer sich dem Kubus von der Seite her nähert, dem fällt auf, dass zwei unterschiedliche Glastypen zur Anwendung gekommen sind. Der transparente Bereich mit der Türe - direkt über dem Treppenaufgang - ist als thermisch getrennte, wärmedämmende Glasfassade gebaut und bildet den beheizten Fluchtraum über dem Studiengeschoss. Der daran angefügte, schwarze und undurchsichtige Teil ist als kalte Glasfassade gebaut und bildet einen schützenden Mantel um die technischen Installationen - wie beispielsweise die Lüftung - herum. Dieses Bauteil gewährt den freien Abzug der Abluft und ist oben nur mit einem Gitterrost eingedeckt. Direkt im Bereich des optisch erkennbaren Übergangs befindet sich hinter dem Glasmantel eine aus Beton erstellte Mauerscheibe. Diese schliesst einerseits den Raum gegen hinten ab und wirkt andererseits als statisch stabilisierendes und kräfteabtragendes Element. Obschon hier technisch gesehen zwei völlig unterschiedliche Konstruktionsarten aufeinandertreffen, wirken sie optisch, als wären sie aus einem Guss geformt. SSG-Verglasung und Edelstahlprofile Das Traggerippe des Gebildes besteht aus vertikal und horizontal geführten Rechteck-Stahlrohren von 60 ² 60 mm. Für die tragenden Dachjoche kamen Rechteck-Stahlrohre von 100 ² 60 mm zur Anwendung. Der Glasmantel - eine aus 3-fach-Isolierglas konstruierte SSG-Verglasung - ist aussen aufgebaut. Die Konstruktion ist eine Eigenentwicklung und besteht aus einzelnen, aneinandergereihten, thermisch getrennten Profilrohrrahmen vom System Janisol-Edelstahl (ein Produkt der Jansen AG, Oberriet). Die innere und die mittlere Scheibe liegen im Glasfalz des Profils und die äussere, an den Randzonen schwarz emaillierte Scheibe liegt auf der Profil-Aussenseite und ist mit dieser verklebt. Die Verklebung zwischen Glas und Edelstahl-Rahmen erfolgte unter Laborbedingungen im Werk des Glasherstellers. Die Vorfertigung der tragenden Edelstahlrahmen, die masslich genaue Verklebung und die millimetergenaue Verschraubung auf die Tragkonstruktion bildeten den Garanten für ein absolut paralleles und toleranzfreies Fugenbild. Die Eckausbildungen sind mit konstruktions-überkragenden Aussenscheiben, als profillose, schwarz emaillierte Ganzglasecken gelöst.