April 2017
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Sonnenschutz gut geplant

BESCHATTUNGEN IM GLAS- UND METALLBAU

Ohne
den richtigen Sonnenschutz wird eine Glasfassade oder ein isolierter Wintergarten die heutigen Anforderungen an Behaglichkeit, Komfort und Energieeinsparung nicht erfüllen können. Darum ist es wichtig, den Sonnenschutz bereits zu Beginn in die Planung zu integrieren.


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Ein Wintergarten heizt sich bei intensiver Sonneneinstrahlung wegen der meist geringen wärmespeichernden Massen schnell auf. Ohne funktionierenden Sonnenschutz, Lüftung und ohne elektronische Steuerung wird er die heute geforderten Werte an Behaglichkeit, Komfort und Energieeinsparung nicht erfüllen können. In der EnEV 2014 sind die Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz festgelegt.
Energieeintrag dämpfen
Der Sonnenschutz eines Wintergartens erfüllt meist noch weitere Aufgaben, wie Sichtschutz und Blendschutz. Eine bauphysikalische Besonderheit des Wintergartens besteht im Unterschied zu Kompaktbauten darin, dass hier über die grossen Glasflächen enorme solare Gewinne erzielt werden, die im Sommer weit über das erwünschte, also nutzbare Mass hinausgehen, und wärmespeichernde Massen fehlen, die zunächst diese Wärme absorbieren und über die Nachtlüftung wieder abgeben könnten. Dieser Energieeintrag muss also über Beschattung und Verglasung gedämpft und über eine gute Entlüftung abtransportiert werden. Sondermassnahmen, wie beispielsweise wärmespeichernde Putze, könnten hier helfen, einen Ausgleich zu schaffen. Die Auswahl einer geeigneten Beschattung hängt von verschiedenen Faktoren ab und muss unter Berücksichtigung der Ausrichtung des Wintergartens (Himmelsrichtung) sowie eventuell vorhandener natürlicher Beschattung gründlich geplant werden. Eine natürliche Beschattung kann durch Bäume etc. erzielt werden. Bei südlich ausgerichteten Wintergärten müssten diese aber hoch und relativ dicht an das Glashaus gepflanzt sein, während sie an der Ost- und Westseite aufgrund des niedrigeren Einfallswinkels der Sonne nicht so hochwüchsig sein müssen oder weiter entfernt stehen können. Laubbäume haben den Vorteil, dass der Wintergarten in der kalten Jahreszeit von der flach einstrahlenden Sonne profitieren kann.
Sonnenschutzglas
Beim Neubau eines Wintergartens wird als erste Massnahme die Wahl der optimalen Verglasung zu entscheiden sein. Moderne Funktionsgläser, wie sie sich inzwischen auf dem Markt durchgesetzt haben, vereinen eine Vielzahl von Eigenschaften. Spezielle Sonnenschutzgläser senken den Gesamt-Energiedurchlass der Sonnenstrahlung in den Innenraum um bis zu 75 Prozent. Sonnenschutzgläser werden auch mit farblich «neutraler» Ansicht angeboten, so dass die Farbwiedergabe der Umgebung beziehungsweise der Gegenstände im Inneren nicht merklich beeinflusst wird. Ein Nachteil ist jedoch, dass Sonnenschutzgläser den solaren Energiegewinn ganzjährig vermindern, also auch dann, wenn wir uns über jeden Sonnenstrahl freuen. Der Einsatz von Sonnenschutzglas sollte daher genau bedacht und in der Regel nur für die Dachfläche vorgesehen werden. Hierbei ist auch zu beachten, dass für die Pflanzen ausreichend UV-Licht zur Verfügung steht.
Beschattung allgemein
Für die Beschattung gibt es drei verschiedene Positionen:
• aussenliegend
• raumseitig innenliegend
• im Scheibenzwischenraum der Verglasung
Ganz allgemein kann man sagen, dass eine aussenliegende Beschattung den Vorteil hat, dass das eintreffende Sonnenlicht bereits vor der Verglasung reflektiert beziehungsweise absorbiert wird und die solare Energie bereits vor dem Eindringen in den Innenraum abgemindert wird. Nachteile der Aussenbeschattung sind deren Wind-, Regen- und Schmutzanfälligkeit sowie deren aufwendigere Konstruktionen wegen der Windbelastung. Statische Beschattungen wie beispielsweise Aluminiumlamellen eignen sich eher für Fassaden, weniger für den Wintergartenbau. Dabei ist besonders der Teilbeschattung Rechnung zu tragen. Um Schäden an der Verglasung zu vermeiden, sind entsprechende Vorkehrungen wie beispielsweise gehärtete Gläser zu berücksichtigen.
Die Aussenbeschattung
Aussenbeschattungen werden im Regelfall auf die Tragwerkskonstruktion des Wintergartens montiert. Die Hersteller bieten verschiedene auf das jeweilige Wintergartensystem abgestimmte Adapter oder systemneutrale Varianten an.
Als gebräuchlichste Form hat sich wohl in den letzten Jahren die Wintergartenmarkise durchgesetzt. Sie läuft im Unterschied zu Gelenkarmmarkisen in Führungsschienen und kann über grosse zu beschattende Flächen im Dach oder an den Seitenwänden gespannt werden. Spezielle Federmechaniken sorgen für die entsprechende Spannung der Stoffe, wenn die Markise ein flaches Wintergartendach beschatten soll.