November 2015
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Sonnenschutz an unterschiedlichen Fassadenausrichtungen

GLASFASSADEN / SONNENSCHUTZ

Wohn- und Arbeitsräume hinter Glasfassaden heizen sich durch das Sonnenlicht enorm auf. Ein wirksamer Sonnenschutz ist - auch bei bester Klimatisierung - unumgänglich. Die Ausrichtung der Fassade spielt für die Sonnenschutz-Planung eine wesentliche Rolle.


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Ein gängiger Irrtum ist: Sonnenschutz ist nur in südlicher Ausrichtung erforderlich. Richtig ist: Sonnenschutz ist an allen Fassaden sinnvoll. Selbst an Nordfassaden kann ein Sonnenschutz aufgrund der diffusen Sonneneinstrahlung notwendig sein.
Verschiedene Arten und Kombinationen
Am Beispiel eines typischen Büroraumes konnte Folgendes ermittelt werden: Die kritischste Ausrichtung ist nicht der Süden, sondern wegen der tiefstehenden Sonne der Westen. Hier ist der Sonneneintrag aufgrund dauerhafter direkter Strahlungstransmission am höchsten. Bei Südfassaden schneidet eine ausgeprägte Sonnenschutzverglasung mit innenliegendem Sonnenschutz vergleichbar gut ab wie eine Wärmedämmverglasung mit Aussenschutz. In der Westausrichtung ist das Wärmedämmglas mit Aussenschutz bei direkter Sonneneinstrahlung am effektivsten. Bei rein diffuser Strahlung (vormittags oder bei bewölktem Himmel) ergeben sich Vorteile für eine Kombination aus einer hoch effizienten Sonnenschutzverglasung mit innenliegendem Sonnenschutz. Auch nach Osten ausgerichtete Glasflächen ohne Sonnenschutz führen zu Überhitzung im Sommer, da bereits am Morgen viel Energie in den Raum gelangt. Die vormittags eingetragene Wärme bestimmt die Temperaturentwicklung im gesamten weiteren Tagesverlauf. Die Werte einer ausgeprägten Sonnenschutzverglasung mit innenliegendem Sonnenschutz sind hier zum Teil besser als die einer Wärmedämmverglasung mit Aussenschutz. In der Ost-, Süd- und Westausrichtung werden mit einer Sonnenschutzverglasung mit Zusatz-Sonnenschutz im Innenraum Temperaturen erzielt, die denen eines Wärmeschutzglases mit Aussenschutz (immer unter der Voraussetzung der adäquaten Nutzung) entsprechen oder darunter liegen.
Diffuse Strahlung im Norden hat hohen Einfluss
Hohe Strahlungsintensitäten werden bei nördlicher Ausrichtung von Fassaden selten erreicht. Daher werden dort zusätzliche Sonnenschutzvorrichtungen kaum installiert. Dennoch heizt sich der Raum durch diffuse - also indirekte -
Strahlung auf. Dieser Sachverhalt wird häufig vernachlässigt, obwohl sicher jeder schon einmal damit konfrontiert wurde, der trotz bewölkten Himmels in ein überhitztes Auto gestiegen ist. Dass die diffuse Strahlung einen hohen Einfluss hat, zeigen entsprechende thermische Simulationsberechnungen. Ein nach Norden orientiertes Büro mit konventioneller Verglasung schneidet schlechter ab als ein nach Süden orientierter Raum mit gleicher Verglasung und Aussensonnenschutz. Hier lassen sich deutliche Vorteile durch eine Sonnenschutzverglasung erzielen, da diese eine permanente Minderung der diffusen Sonneneinstrahlung bewirkt. Bereits ein leichtes Sonnenschutzglas ohne zusätzliche Sonnenschutzvorrichtungen minimiert die Erwärmung. Eine ausgeprägte Sonnenschutzverglasung mit innenliegendem Schutz reduziert die Temperaturen bzw. die sogenannten Übertemperaturgradstunden oberhalb von 26 °C um mehr als 30%.