Mai 2017
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Schlicht gestaltet - präzise gebaut

BALKONKONSTRUKTIONEN/ STAHLBAU

An der Albisstrasse in Zürich Wollishofen ist eine neue Wohnsiedlung entstanden. Die hellen, kubischen Wohneinheiten
manifestieren auf der Hofseite ein sehr lebendiges und einladendes Erscheinungsbild. Ein wesentlicher Faktor sind hierbei
die stählernen Balkoneinfassungen.


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Geprägt von einer beeindruckenden Eleganz
zieht sich die neue Wohnsiedlung der Gemeinnützigen
Baugenossenschaft Röntgenhof Zürich
(GBRZ) in Zürich Wollishofen der Albisstrasse
entlang. Auf der Strassenseite scheint die
von Neff Neumann Architekten AG realisierte
Wohnsiedlung elegant, aber schlicht - beinahe
so, als nähme sie das ständig Fliessende der
Strasse auf.
Balkone prägen das Erscheinungsbild
Das Leben in der Siedlung spielt sich auf der der
Strasse abgewandten Seite ab. Hier wirken die
verschiedenen Wohneinheiten, deren Fassadenfluchten
abwechselnd vor- oder zurückspringen,
sehr lebendig und frisch. Verstärkt wird dieses
Erscheinungsbild auch durch die blaugrünen,
aus Stahl gebauten Balkoneinfassungen. Insgesamt
wird das Fassadenbild der Siedlung
von neun verschiedenen, über jeweils drei
Wohngeschosse und das Dachgeschoss führende
Balkoneinfassungen geprägt. Sie bilden die
insgesamt 27 Loggien, die den Bewohnern einen
angenehmen, diskreten Aussensitzplatz gewähren.
Die Balkonböden bestehen aus Beton. Sie
sind wärmetechnisch vom isolierten Bauwerk
abgekoppelt und horizontal auskragend. Aussenseitig
sind sie umlaufend mit Schürzen aus
10 mm starken Stahlblechen eingefasst. Diese
bilden die Abgrenzung gegen aussen und dienen
auf der Innenseite als Klebefläche für die
Boden-Dichtfolie. Die Gehflächen der einzelnen
Loggia-Böden sind mit Douglasie-Holzrosten
belegt. Die Bodenentwässerung erfolgt über ein
im Beton integriertes Entwässerungssystem, das
schliesslich durch die Zargenbleche hindurch,
über einen angeschweissten Speier, nach aussen
geführt wird. Vertikal über die drei Geschosse
verlaufende U-Profile lassen die jeweils
drei übereinanderliegenden Loggien zu je einer
Einheit verschmelzen. Sie prägen das Erscheinungsbild
und stabilisieren die auskragenden
Betonböden. Auf den ersten Blick scheint es,
als wären diese markanten UPE 120 - welche
sich mit filigranen, scharfkantigen U-Profilen
von 50 ³ 30 ³ 4 mm abwechseln - willkürlich
angeordnet. Diese Wahrnehmung mag wohl
daher kommen, dass die Balkoneinheiten
drei verschiedene Grundrisstypen aufweisen
und somit drei verschiedene Einteilungen zur
Ausführung kamen. Tatsache ist, dass sämtliche
an den Blechschürzen befestigten Vertikalprofile
U-förmig und am Schenkel an die Blechschürzen
befestigt sind. Je nach Balkontyp sind die
Öffnungen der U-Profile nach links oder nach
rechts ausgerichtet und in der entsprechenden
Reihenfolge verschraubt.
Geländer erforderten hohe Präzision
Die Geländer bestehen aus vertikalen, an die
Blechschürze geschraubten U-Profilen 50 ³
30 ³ 4 mm. Die Abstände zwischen den Füllstäben
betragen jeweils 118 mm oder 62 mm.
Diese Einteilung wurde für alle Balkoneinheiten
beibehalten. Jeder zweite Füllstab ist mit dem
Handlauf aus Flachstahl 50 ³ 10 mm über angeschweisste
Befestigungslaschen verschraubt.
Die Verschraubung der U-Profile mit den Blechschürzen
erfolgte von innen, mit aussen angebrachten
Muttern. Als spezielles Detail soll der
flächenbündige Übergang des Handlaufs an die
vertikal durchlaufenden U-Profile erwähnt sein.
Die Anschlussbereiche der Handläufe sind von
10 mm Höhe - durch Fräsen - auf 5 mm reduziert
worden. Als Gegenstück wurden an den
U-Profilen 5 mm starke Laschen angeschweisst.
Direkt übereinander geführt und verschraubt
ergab dies eine absolut präzise und nicht
wahrnehmbare Verbindung. Diese Befestigung
erforderte eine millimetergenaue Bearbeitung
der über neun Meter langen Vertikalprofile
sowie eine Nulltoleranz bei der Montage der
Schürzenbleche über die drei Geschosse.