Januar 2016
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Optimales Licht für den Hofraum

GLAS UND METALL

Der Neubau des Alterszentrums «Obere Mühle» in Lenzburg besticht durch seine moderne und freundliche Gestaltung.
Besonders der helle Hofraum wirkt einladend und frisch. Für die gleichmässige und angenehme Lichtdurchflutung sorgt ein
hoch transparentes Dach aus Glas und Metall.


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Im Zuge einer Neuausrichtung des Alterszentrums «Obere Mühle» Lenzburg wurde der Altbau des Hauptgebäudes sowie ein Nebengebäude abgebrochen und durch einen modernen Neubau ersetzt. Das neue, von Oliv Brunner Volk Architekten GmbH, Zürich, gebaute Gebäude umfasst rund hundert neue Bewohnerzimmer, diverse Behandlungs- und Mehrzweckräume sowie einen grosszügigen Restaurationsbetrieb im Erdgeschoss. Die konzentrierte Betrachtung des Neubaus macht deutlich, wie geschickt das vieleckige Volumen mit der durchdachten Höhenstaffelung in die städtebauliche Umgebung integriert wurde. Der neue Gebäudekörper mit seiner präzisen Setzung generiert selbstverständliche Raumbeziehungen mit der Nachbarschaft. In alle Richtungen sind schöne und gut besonnte Aussenräume von hoher Aufenthaltsqualität entstanden. Lichtdurchflutung des Hofraums Räumlich betrachtet überzeugt der neue Hofraum mit seinem riesigen - sich dem Gebäudeverlauf fügenden - Glasdach. Auf die Besucher wirkt der grosszügig gestaltete Raum angenehm und einladend frisch. Die weissen Innenfassaden nehmen das einströmende Tageslicht auf und leiten es bis zum Erdgeschoss weiter. So entsteht eine jederzeit angenehme Lichtdurchflutung der grossen Halle. Erst beim genaueren Hinschauen nimmt der Besucher die enorme Grösse und die geometrisch spezielle Form der transparenten Überdachung wahr. Komplexe Geometrie Mit einer Gesamtlänge von rund 35 Metern und unterschiedlichen Breiten von bis zu 11 Metern spannt sich die Dachkonstruktion in einer Z-förmigen Geometrie über den Raum. Von unten wirkt das aus Stahl und Glas gebaute Dach einfach und schlicht. Doch der Anschein trügt: Die geometrische Form und die unterschiedlichen Niveaus der Auflagepunkte hatten es in sich und bildeten für die ausführende Metallbau-Unternehmung Pletscher + Co. AG, Schleitheim, spannende Herausforderungen. Die Überdachung lagert auf einem umlaufenden Betonkranz von nahezu 90 Meter Gesamtlänge. Dieser besteht aus acht Teilen, welche in unterschiedlichen Winkeln zusammengeführt sind. Zudem verlaufen alle acht Teilstrecken der Betonbrüstung in jeweils unterschiedlichen Längsgefällen. Das heisst, jeder Eckpunkt weist eine andere Höhe auf. Übertragen auf das Glasdach bedeutet diese geometrische Ausgangslage, dass auch jeder Eckpunkt der Dachkonstruktion auf einer anderen Höhe liegt. Das Gefälle und somit die Entwässerung bewegt sich rechtwinklig zur Drehachse (siehe Skizze). Die unterschiedlichen Steigungen der einzelnen betonierten Teilstrecken (von Ecke zu Ecke) sind so definiert, dass die obere Teilstrecke (Länge) im selben Gefälle verläuft wie die untere Teilstrecke. Der höchste Punkt bildet somit die Ecke B und der tiefste Punkt die Ecke G. Primär- und Sekundärkonstruktion Als tragende Elemente der rund 22 Tonnen schweren, stählernen Dachkonstruktion dienen die 22 Sparren, welche die Öffnung überspannen. Diese orientieren sich an Strahlen, welche vom Architekten von zwei Punkten aus definiert wurden, was zu einer verzogenen Ausrichtung und somit zu ausschliesslich Rhomboidförmigen Gläsern führte. Die Dachsparren sowie die Randträger sind als lasergeschweisste Kastenträger mit einem Querschnitt von 100 ¼ 400 mm aus 10 mm starkem Stahlblech (S355) gefertigt. Zusammen mit den Querrippen aus RRW 200 ¼ 100 ¼ 8 (S355), bilden sie die Primärkonstruktion. Sämtliche Rahmenteile dieser Primärkonstruktion sind einzeln angeliefert und am Bau mechanisch miteinander verbunden worden. Aufgebaut auf der Primärkonstruktion lagert die Sekundärkonstruktion aus RRK 60¼60¼ 4. Diese übernimmt keine statische Funktion, sondern dient als Basis für den Aufbau der Pfosten-Riegel-Konstruktion. Als Aufsatz-Verglasungssystem wählte die Pletscher + Co. AG Raico Therm+ 56 S-I.