Februar 2018
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Neue, wartungsarme Fussgängerbrücke

BRÜCKENBAU / KRANTECHNIK

Nachdem 2015 die ehemals grösste Walzenwehr-Anlage Europas am Hengsteysee (D) nach rund 85 Jahren Betrieb saniert worden war, wurden nun auch die Wehrbedienstege renoviert. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde ein Abbruch und Neubau einer Sanierung vorgezogen. Heute tragen die historischen Pfeiler der Wehranlage die neuen, 120 m langen Bedienstege aus Aluminium.


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Der Verlauf der Brückenarbeiten
Konkret stellte sich das Projekt wie folgt dar: Vier Stahlbrücken à 30 Meter, die die einzelnen Pfeiler der Stauanlage verbinden, sollten gegen neue, witterungsbeständige Verbindungselemente aus Aluminium ausgetauscht werden. Dafür sollten die vorhandenen Wehrbedienstege abgehoben, an Land transportiert und entsorgt werden. Anschliessend waren die Auflagertaschen mithilfe einer angepassten Stahlunterkonstruktion so weit aufzubauen, dass die neu zu erstellenden Alu-Brückenelemente mit den entsprechenden Auflagern antransportiert und aufgesetzt werden konnten.
«Aufgrund der Platzprobleme und des laufenden Betriebs der Anlage wurde dafür eigens ein Montagekonzept erstellt», so Jürgen Best, Projektleitung für den Brückenbau bei PML. «Die Demontage und Montage der einzelnen Brückenelemente sollte nur Zug um Zug pro Wehrfeld erfolgen, da eine Zugänglichkeit zur Wehrwarte entweder von der linken oder rechten Uferseite über die Bedienstege immer möglich sein musste. Auch die Strom- und Kommunikationsanbindung an die Warte und die Windwerke musste während der Bauphase stets gewährleistet sein.» Demontagen von Geländern oder Absturzsicherungen mussten immer im Zusammenhang mit der Neumontage des Geländers an der gleichen Stelle erfolgen. Ausserdem musste gewährleistet sein, dass der zu sichernde Bereich zu keiner Zeit unbeaufsichtigt ohne Umwehrung blieb.
Spezieller Schiffskran erforderlich
«Die Herausforderung war», erinnert sich Best, «die Brückenteile aus- und wieder einzubauen, obwohl ein Kranfahrzeug mit üblichen Abmessungen nicht eingesetzt werden konnte. Der Abstand zum möglichen Kranstandplatz war einfach zu gross.» Die Lösung war ein extra angeforderter Schiffskran, der über die Strasse in Einzelteilen an die Baustelle geliefert und vor Ort in der Ruhr aufgebaut wurde.
Bevor jedoch der Kran eingesetzt werden konnte, mussten die vorhandenen Brückenelemente aus ihrer starren Betonverbindung mit den Wehrpfeilern gelöst werden. Um eine damit verbundene, zeitaufwendige Sanierung der Auflager in Vorbereitung auf die neue Konstruktion zu vermeiden, wurde die Beton-oberfläche nach der Demontage lediglich von nicht tragfähigem Beton befreit. Anschliessend wurde auf dieser Fläche eine Stahlunterkonstruktion befestigt, auf der das eigentliche Brückenauflager mit seinen Elastomerelementen fixiert wurde. Die damit verbundene Herstellung einer Aufständerung für die Auflager, sowie die aufwendige Vorarbeit, gewährleistete eine sichere Statik. Schliesslich konnte der Kran die 30 m langen Brückenelemente nacheinander, beginnend mit dem ersten Wehrfeld auf der Herdecker Uferseite, aus ihrer Verankerung heben, über das Wasser schwenken und an Land ablegen. «Anschliessend wurden die jeweils 15 t schweren neuen Brückenteile am vorgesehenen Platz zwischen den Wehrpfeilern abgesetzt», erläutert Best. «Die neuen Aluminiumelemente wurden zuvor in C-35 eloxiert, was sie nahezu wartungsfrei macht und für einen dauerhaften Korrosionsschutz sorgt.» Hergestellt wurden sie von PML, dem auf Aluminiumbrücken spezialisierten Unternehmen, das nach DIN EN 1090-1 und DIN EN 1090-3 bis einschliesslich EXC 3 nach EN 1090-3:2008-09 qualifiziert ist. Die Systembrücke wurde montiert, auf Neoprengleitpolstern gelagert und über VA-Ankerschrauben mit den Stahlbetonfundamenten verbunden.