April 2015
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Musée des Confluences - das neue Wahrzeichen von Lyon

TRENDS IM FASSADENBAU

Im französischen Lyon ist seit dem 20. Dezember das futuristische Musée des Confluences in Betrieb. Die komplexe Gebäudeform, die von den Wiener Architekten Wolf D. Prix von Coop Himmelb(l)au entworfen wurde, besteht aus einem Kristall und einer Wolke. Die beeindruckende Stahl- und Glasfassade stellte höchste Ansprüche in allen Bereichen.


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In Lyon, am Rand der Autobahn, die Marseille mit Paris verbindet, liegt das edle Museum. Dort, wo sich die Flüsse Rhône und Saône treffen. Deshalb auch, trägt das Museum den angemessen zeichenhaften Namen «Confluence», was Zusammenfluss bedeutet. Alles fliesst, Wasser, Wissen und Raum. Das Museum soll die neuesten Entwicklungen im Bereich Wissenschaft darstellen und möchte mit seinen Kollektionen die Entwicklung, Träume und Grundfragen der menschlichen Gesellschaften in Zeit und Raum beschreiben und verständlich machen. Es widmet sich besonders der Anthropologie und der Ethnologie. Die besondere Lage spiegelt sich auch in der Grundform des Museums als langgestrecktes Dreieck. Auf einem rund 21 000 Quadratmeter grossen Grundstück hebt das auf Stützen errichtete Museum geradezu ab. Das 180 Meter lange, 90 Meter breite und bis zu 37 Meter hohe Gebäude bietet eine Nutz-fläche von rund 30 000 Quadratmetern und eine Bruttogeschossfläche von rund 46 000 Quadratmetern. Besucher können sich zwischen abgeschlossenen und offenen Ausstellungsflächen wie in einem Flusslauf bewegen und über unzählige Übergänge, Rampen und Ebenen neue Wissensströme erschliessen. Höchste Anforderungen an die Ingenieure Die vom Wiener Architekten entworfene Stahl- und Glasfassade ist von der Josef Gartner GmbH gefertigt worden. Die komplexen Gebäudeformen mit ihren freien architektonischen Formen stellten die bayerischen Ingenieure vor zahlreiche statische und bauphysikalische Probleme und erforderte verschiedenste Entwicklungen und neue Lösungen. So haben die Ingenieure auch einen 30 Meter hohen Trichter aus Stahl und Glas im Eingangsbereich konstruiert und die Knotenpunkte der Stahlkonstruktion optimiert. Am 3D-Computermodell wurde jeder einzelne der 160 Knotenpunkte individuell designt, in dem jeweils sechs Stahlstreben aus rechteckigen Hohlprofilen zusammenlaufen. Am Computer wurde für jeden Knoten die Richtung und Achse der Stossbleche bestimmt, um die Verschneidungen der Hohlprofile überhaupt erst zu ermöglichen und die Knoten eleganter zu gestalten. Für den 30 Meter hohen Trichter mussten stark sphärisch gebogene Scheiben gefertigt werden, die technisch an die Grenze des Machbaren gehen. Solche Krümmungen mit Radien von unter 500 Millimeter gab es bisher nur bei Cockpitscheiben eines Düsenjets. Die übergrossen Scheiben mit Kantenlängen von bis zu 4,5 Metern durchliefen einen komplexen Herstellungsprozess und wurden warm gebogen, um die vorgegebene Form zu erreichen. Erst dann konnten die Ränder auf das exakte Mass geschliffen werden, damit sie millimetergenau passten.