Oktober 2016
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Kachelelemente am Tor des Bündner Kunstmuseums

TORBAU

Unverwechselbar und dominant wirkt die Fassade am neu eröffneten Erweiterungsbau des Bündner Kunstmuseums in Chur. Die quadratischen Kachelelemente an der sonst schlichten Betonfassade sprechen ihre eigene Sprache. Für die Zulieferung auf der Rückseite des Gebäudes wurde eine Toranlage entwickelt, die einerseits alle funktionalen Anforderungen erfüllt und andererseits auch die reliefähnliche quadratische Struktur weiterführt.


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Das Bündner Kunstmuseum in Chur hat neben der historischen Villa Planta einen optisch unverwechselbaren Erweiterungsbau erhalten. Der von den Architekten Barozzi & Veiga aus Barcelona realisierte Neubau wurde zwischenzeitlich auch mit dem renommierten Mies-van-der-Rohe-Preis 2015 ausgezeichnet. Im Juni 2016 wurde das erweiterte Museum nach rund zweijähriger Bauzeit eröffnet.
Mit seiner Sammlung und den attraktiven Wechselausstellungen gehört das Bündner Kunstmuseum zu den bedeutenden Kunstmuseen der Schweiz. Mit der Erweiterung wird es eines der attraktivsten und komfortabelsten Museen in der Schweiz. Es versteht sich als Zentrum für Kunst in und aus Graubünden mit internationaler Ausstrahlung.
Kachelelemente für die Betonfassade
Der palladianische und der orientalistische Baustil, die den wesentlichen Charakterzug der Villa Planta darstellen, werden vom Erweiterungsbau aufgenommen und mit einer neuen Architektur ausgedrückt. Das Projekt baut auf den originalen geometrischen Bauachsen der Villa Planta auf und stellt sich ihr axial gegenüber. Das Fassadenmotiv ist ein abstraktes Flachrelief, bestehend aus vorgeformten perlgrauen quadra-tischen Betonelementen.
Toranlage mit identischer Optik
Auf der Rückseite des Gebäudes befindet sich die Anlieferung für Kunstobjekte und Ausstattung. Dieser Aussenabschluss ist als Dreh-und Schiebe-Schwenktor ausgebildet und führt die quadratischen Strukturen der Fassade weiter.
Für den Betrachter wirken die optische Erscheinung und die funktionale Ausbildung der von Merkle Metallbau AG, Chur entwickelten Toranlage als logisch und unbestritten. Dass der Konstruktion ein vielschichtiger technischer Entwicklungsprozess zugrunde liegt, erkennt man erst beim genaueren Hinschauen.
«Die technischen und optischen Vorgaben von Seiten Architektur und Betreiber waren klar abgesteckt», erklärte Roman Stalder, Projektleiter der Merkle Metallbau AG gegenüber der «metall» und ergänzte: «für uns als Hersteller stellte sich die Frage, wie sich die entsprechenden Vorgaben technisch umsetzen lassen. In geometrischer Hinsicht gaben die Einteilung der Betonsegmente sowie die notwendigen Durchfahrtsmasse für Kraftfahrzeuge die Lichtmasse vor. In optischer Hinsicht musste die quadratförmige Struktur der Fassade weitergeführt werden. Um eine Durchgangsbreite von 3,80 m zu erreichen, haben wir verschiedenste Flügelvarianten geprüft. Drehflügel und Schiebeflügel in verschiedensten Varianten und Kombinationen. Schliesslich entschieden wir uns für einen nach aussen öffnenden Drehflügel und zwei nach innen schieb- und parkierbare Schiebeflügel.
Eine weitere Herausforderung stellten die aufzusetzenden quadratischen Kachelelemente dar. Beton, wie an der Fassade, kam aus Gewichtsgründen nicht in Frage. Einen ersten Lösungsansatz haben wir mit speziellen, superplastisch verformten Aluminium-Kachelelementen in einem Edelstahl-Design gesucht. Aufgrund der nicht scharfkantigen Eckausbildungen mussten wir diese Idee jedoch bald wieder verwerfen. Schliesslich, in Anbetracht der gesammelten Erkenntnisse, entschieden wir uns, die 36 mehrfach abgesetzten Kachelelemente aus einzelnen Blechteilen zu formen, örtlich zu verschweissen und zu verschleifen.»