November 2016
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Inszenierung der modernen Architektur

ARCHITEKTUR UND TECHNIK

Mit der Erweiterung «Carnal Hall» hat die älteste Privatschule der Schweiz, das Institut Le Rosey in Rolle am Genfersee, der künstlerischen Erziehung eine neue Plattform gegeben.


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Neben einem Auditorium mit 900 Plätzen für Konzerte, Theater und Konferenzen verfügt das Kuppelgebäude mit einem Durchmesser von 80 m auch über Nebenräume für Musik-unterricht und Ateliers. Die aussergewöhnliche Architektur des Baus besticht durch Schlichtheit, Moderne und Schönheit. Das Edelstahldach weist eine Fläche von 4900 m2auf und überspannt eine 570 t schwere Stahlkonstruktion, die integrierten Oberlichter umfassen eine Glasfläche von 150 m2.Vielseitige MaterialwahlEin besonderes Augenmerk hat der Schweizer Architekt Bernard Tschumi, Bernard Tschumi Architects, New York, auf die Materialisierung des Gebäudes gelegt. Im Innenbereich dominieren Stahl, Glas und Holz, aussen überzieht eine schimmernde Edelstahlhülle die gesamte Dachkonstruktion und hebt sich gekonnt von den grossflächigen Glasfronten ab. Die anspruchsvolle Geometrie des Kuppelbaus mit den Wölbungen und dem von unten nach oben zueinander laufenden Achssystem stellte nicht nur hohe Ansprüche an die statischen Berechnungen des Gesamtgebäudes, für welche das am Bau beteiligte IngenieurbüroAlberti Ingénieurs SA, Lausanne, verantwortlich zeichnete, sondern forderte auch vom Stahlbauspezialisten Tuchschmid in der Detailstatik bis zum letzten Anschluss eine hohe Kompetenz. Bereits in der Planungsphase mussten Überlegungen zum Montagekonzept und zur Materiallogistik berücksichtigt werden. Als besonders anspruchsvoll erwiesen sich die Planungsarbeiten für die radialen, gewölbten und runden Knotenpunkte und Anschlüsse. Auch die Planung der Edelstahlabdeckung stellte hohe Ansprüche, da die Linien der Stösse in regelmässigen, parallelen Abständen diagonal über die Dachstruktur verlaufen und die Randbleche ausgenommen alle Edelstahlteile die gleiche Dimension aufwiesen.Massive DachkonstruktionDer Kuppelbau setzt sich aus einem regelmässig angeordneten Achssystem mit 24 Hauptachsen zusammen. Die Pfetten bestehen aus geschweissten Vierkant-Hohlprofilen von 700 ³ 300 mm und werden von insgesamt 26 Stahlstützen Ø 300 mm, welche auf dem Beton anschliessen, getragen. Als Sparrenwurden Stahl-Rundrohre Ø 406 mm verwendet, die an die Pfetten gesteckt und geschraubt wurden. Im oberen Kuppelbereich wurde eine Stahlkonstruktion aus massiven Doppel-T-Trägern erstellt, die mit HEB-Trägern ausgespart ist. Unterbrochen wird die umlaufende Achskonstruktion von drei der Geometrie folgenden Oberlichtbändern im oberen Teil des Gebäudes.Eine Herausforderung waren die im Süd- und Nordbereich des Gebäudes liegenden Einschnitte für die jeweiligen Dachterrassen und Balkonreihen, welche die vorgegebene Geometrie durchbrechen und die grosse Auswirkungen auf die Statik und die Anordnung der Stahlkonstruktion hatten. Im zentralen oberen Dachbereich wurde eine spezielle, gewölbte Stahlkonstruktion aus geschweissten Doppel-T-Blechträgern und HEB-Trägern erstellt. Diese Stahlkonstruktion wurde mit 150 mm dicken Trapezblechen abgedeckt und bildet so den Unterbau der daraufliegenden Betondecke, die als Schallschutz des Konzertsaals dient. Ein weiteres Element mit besonderem Augenmerk auf Statik und Planung war die umlaufende Vordachkonstruktion aus Stahl, die an die Hauptkonstruktion anschliesst.