September 2015
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Hängende Balkone erweitern den Wohnraum

BALKONKONSTRUKTIONEN

Im Zuge der Fassadensanierung mit zusätzlicher Dachaufstockung an der Herrligstrasse in Zürich, wurden auch die bestehenden Balkonanlagen zurückgeschnitten und durch neue, weiter auskragende ersetzt. Um das ursprüngliche Bild mit den Flügelmauern auch bei den neuen Balkonanlagen aufrechtzuerhalten und frei von Stützen zu bauen, wählten die Verantwortlichen eine hängende Konstruktion.


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Frisch und hell wirkt das frisch renovierte Mehrfamilienhaus aus den fünfziger Jahren an der Herrligstrasse in Zürich. Ueli Geiger, Architekturbüro Horgen, hat dem in die Jahre gekommenen Wohnhaus in qualitativer sowie in ästhetischer Hinsicht eine echte Auffrischung verpasst. Einerseits wurde das Gebäude um ein Stockwerk erhöht und andererseits ist es mit einem hochwertig isolierenden Fassadenaufbau eingekleidet worden. Die acht bestehenden - front- und hofseitigen - Balkonanlagen sind abgebrochen und durch neue ersetzt worden. Während die neuen Balkone auf der Strassenseite eine Tiefe von 1,30 m aufweisen, messen die hofseitigen 1,80 m bzw. 2,0 m.Flügelmauer und stützenlosDas Spezielle an den bestehenden, stützenlosen Balkonanlagen war, dass diese jeweils beidseitig vorstehende, über die ganze Höhe laufende Flügelmauern aufwiesen. Diese wirkten einerseits als Sicht- und Wetterschutz, übernahmen aber andererseits auch gewisse Trag- und Stabilisierungsfunktionen. Von Behördenseite her war klar vorgegeben, dass die neuen Balkonanlagen in optischer Hinsicht so weit wie möglich den bestehenden zu entsprechen hätten. Somit hatten auch die neuen Balkonanlagen charakteristisch diese Flügelmauern aufzuweisen. Da für die neuen Balkone zum Teil bedeutend grössere Ausladungen vorgesehen waren (bis 2,0 m) und auf Aussenstützen aufgrund der Bausituation verzichtet werden musste, waren innovative Lösungen gefragt. Diese Rahmenbedingungen führten schliesslich zu einer nicht alltäglichen Lösung, welche die optischen Vorgaben und die statischen Anforderungen gleichzeitig erfüllen: vertikal verlaufende Stahl-Fachwerke, die an einem im Dachgeschoss eingegossenen, auskragenden IPE 240 hängen, übernehmen sämtliche Vertikallasten und stabilisieren die einzelnen Balkone auch gegen das Abkippen. Örtliche, stockwerksweise angebrachte Strahlkonsolen nehmen die Horizontallasten auf und tragen diese auf die Geschossböden, bzw. auf das Mauerwerk ab. Diese Stahl-Fachwerke wiederum sind dreiseitig mit durchgefärbten Eternitplatten verkleidet und generieren so das ursprüngliche Bild der Flügelmauern.Auskragende BalkoneDie komplett verschweisste Bodenkonstruktion der Balkone besteht aus einem dreiseitig umlaufenden Stahlrohrrahmen aus RRK 200 × 100 × 10 und Längsträgern aus HEA 140, bzw. HEA 120.Von aussen sichtbar ist lediglich der erwähnte Stahlrohrrahmen. Für die Bodenfläche kamen Balkonbodenplatten vom Typ Mineralit25 mm zur Anwendung. Diese sind mit Gefälle gegen die Fassade und einem Wasserrinnenanbau elegant im Bodenrahmen versenkt. Die Untersichten der Balkone sind mit einbrennlackierten Aluminiumblechen flächenbündig belegt. Die einzelnen Balkone sind beidseitig mit angeschweissten Montageplatten von777 × 320 mm versehen. Diese grossformatigen Platten gewährleisten die notwendige Stabilität gegen das Abkippen der auskragenden Balkone und entsprechen mit 777 mm Breite genau den Breiten der Eternitplatten der Fachwerkverkleidungen. Somit konnte ein sauberer Übergang mit klaren Linien zwischen Stahl und Eternit erreicht werden.