Dezember 2019
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Glas für grosse Schneelasten

Glastechnik

Die bestehende Seilbahn Saanenmöser-Saanerslochgrat (Destination Gstaad) wurde durch eine neue ersetzt. Um ihre hochmoderne Technik in den Blickpunkt zu rücken, sah ein international agierendes Planungsbüro aus Stuttgart vor, diese hinter einem Kubus mit Wellblechdach und Glasfassade zu präsentieren. Aufgrund des so entstandenen Flachdachs mussten hohe Schneelasten statisch abgetragen werden. Hierfür wurde ein besonderes Befestigungssystem entwickelt. Glas Marte lieferte die Gläser, die diesen enormen Kräften standhalten.


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Die Gondelbahn Saanenmöser-Saanerslochgrat war einst ein Meilenstein der Technik. Sie wurde 1979 gebaut und zählte damals zu den modernsten und bequemsten Gondelbahnen. Doch nach fast 40 Jahren Betriebszeit entsprach sie nicht mehr den heutigen Anforderungen und musste durch eine neue ersetzt werden. Diesen Auftrag der Bergbahnen Destination Gstaad AG (BDG) für die neue Bahn erhielt der Seilbahnhersteller Doppelmayr/Garaventa. Im Dezember 2018 wurde die Weltneuheit eröffnet – die neue Saanerslochbahn ist die erste D-Line-Kabinenbahn der Schweiz. Die Seilbahngeneration der D-Line zeichnet sich durch einen sehr leisen Betrieb, hochwertiges Design und zeitsparende Wartung aus. Auf einer Strecke von 2858 Metern mit 16 Stützen (die alte Bahn hatte 29 Stützen) befördert sie knapp 70 Kabinen mit bis zu 2000 Personen pro Stunde und Fahrtrichtung.

Technik sichtbar machen
Um diese besondere Seilbahntechnik mit einer herausragenden Architektur zu unterstreichen, schrieb der Bauherr einen Wettbewerb aus. Diesen gewann ein weltweit renommiertes Planungsbüro aus Stuttgart. Sein Entwurf sah vor, die gesamte Technik zum Koppeln, Entkoppeln und Umlenken der Kabinen in einem Kubus mit Wellblechdach und Glasfassade unterzubringen und so den Besuchern sichtbar zu machen. Dies brachte grosse statische Herausforderungen mit sich: Normalerweise werden Seilbahndächer aus gebogenem Acrylglas gefertigt, was den Vorteil hat, dass der Schnee seitlich abrutschen kann. Die auf dem Dach verbleibende Schneelast ist damit eher gering. Aufgrund der kubischen Form des Glasbaus, den die Stuttgarter Planer vorsahen, bleibt der Schnee aber auf dem kompletten Dach liegen und bringt so eine wesentlich höhere Gesamtlast mit sich. Das hat zur Folge, dass sich das Dach bis zu 7 cm durchbiegen kann.

Meisterleistung in der Statik
Ein solch hohes Mass der Durchbiegung machte ganz neue Wege der konstruktiven Glaslagerung erforderlich: Damit die enormen Lasten sicher aufgenommen werden können, sind die Scheiben an der oberen und unteren Glaskante werkseitig in ein Profil verklebt. Dies hat zwei entscheidende Vorteile: Einerseits können die vorgefertigten Bauelemente einfach, schnell und witterungsunabhängig montiert werden. Andererseits sind sie wie ein an der Wand hängendes Bild einzeln am Dach eingehängt. Dadurch kann jedes Fassadenelement unabhängig von seinem Nachbarn auf- und abgleiten.