Juni 2017
Juni 2017
Abo

Bewegliche Brücke erschliesst den «Jet d'Eau»

BRÜCKENBAU

Eine neue, aus Stahl gefertigte, bewegliche Fussgängerbrücke, die zum «Jet d'Eau» - einem Wahrzeichen der Stadt Genf führt, hat Potenzial, selbst zu einem Wahrzeichen zu werden.


Login

Danke für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Abonnenten der Fachzeitschrift metall finden das Login für den Vollzugriff im Impressum der aktuellen Printausgabe. Das Passwort ändert monatlich.


Jetzt registrieren und lesen. Registrieren Sie sich um einzelne Artikel zu lesen und einfach per Kreditkarte zu bezahlen. (CHF 5,- pro Artikel)
Als registrierter Benutzer haben Sie jederzeit Zugriff auf Ihre gekauften Artikel.

Sollten Sie als interessierte Fachkraft im Metall-, Stahl- und Fassadenbau die Fachzeitschrift metall tatsächlich noch nicht abonniert haben, verlieren Sie keine Zeit und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement gleich hier.

Der Springbrunnen «Jet d'Eau» ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Genf. Bis vor kurzem wurde er aber nur durch einen schmalen, Ende des 19. Jahrhunderts gebauten Pier an das Seeufer angebunden. Ein Verein zur Mobilitätsförderung von behinderten Menschen initiierte deswegen im Jahr 2013 ein Projekt für einen attraktiveren und barrierefreien Besucherzugang.
Fussgänger und Schiffsverkehr gleichzeitig
Die vier Meter breite, parallel zum alten Steinweg verlaufende neue Konstruktion ist ein bemerkenswertes Bauwerk: Sein Design reagiert auf kontroverse Anforderungen - die neue Struktur musste unter anderem eine Durchfahrt von kleinen Booten von und zum Yachthafen von Genf gewährleisten. Die Ingenieure und Architekten schufen einen innovativen und einzigartigen Brückenmechanismus, der alle Hindernisse «aus dem Weg räumt»: denn das Problem bei den meisten der beweglichen Brücken ist, dass sie nur einen Verkehrsmodus möglich machen - entweder von Fussgängern oder vom Schiffsverkehr.
Bei der Brücke in Genf ist der Mittelteil als ein beweglicher Steg ausgebildet - in der Ruheposition können sowohl Rollstuhlfahrer als auch Passanten die Brücke überqueren; in der erhöhten Position ist sowohl die Bootsdurchfahrt als auch der Passantenverkehr über die Treppe möglich. Dafür entwickelten die Ingenieure einen Mechanismus aus Edelstahl-Scherenelementen.
Ziehen und schieben verändert die Form
Die aus Edelstahlblechen hergestellten Scherenelemente sind zweischnittig ausgebildet und so aneinandergereiht. Ein einzelnes Teil ist zwischen ein Doppelteil geführt und gelenkig damit verbunden. Die beiden Scherenketten befinden sich beidseitig der Brücke und bilden somit auch den seitlichen Abschluss. Die Bewegung erfolgt über vier hydraulische Zylinder auf einer Gleitschiene.
Beim Zusammenschieben der Scheren flacht die Brücke ab in die horizontale Lage und bildet eine flache Bodenstruktur. Durch Auseinanderziehen der Scheren bäumt sie sich auf und bildet einen Tunnel. Die flachen Bodenelemente verwandeln sich dabei - auf drehbaren Wellen gelagert - zu Treppenstufen.