September 2015
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Ausreichende Lüftung ist zwingend erforderlich

WINTERGARTEN

Die Wintergarten-Lüftung ist wichtiger Bestandteil der Wintergarten-Planung. Neben einer wirksamen Beschattung und dem Einsatz von Funktionsgläsern sorgt vor allem die Be- und Entlüftung für ein angenehmes Raumklima.


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Lüftung und Beschattung ergänzen sich, sie können sich aber nicht ersetzen. Das kann an folgendem Beispiel gezeigt werden: Ist ein Wintergarten mit einer leistungsfähigen Aussenbeschattung versehen, muss die Luft im Wintergarten immerhin noch zusätzlichzehnmal pro Stunde gewechselt werden, um unangenehme Stauluft zu vermeiden. Bei einer Innenbeschattung wird von einem zwanzigfachen Luftwechsel ausgegangen. Um dieses Wechselspiel optimal zu regeln, ist eine elektronische Klima-Steuerung und -Regelung dringend zu empfehlen. Kein noch so aufmerksamer Nutzer kann dieser Dynamik, unter der Berück-sichtigung jeweiligen Veränderungen von Sonneneinstrahlung, Bewölkung und Windverhältnissen, manuell und zeitnah folgen. Zudem müsste er dann auch immer anwesend sein.Wäre das Glashaus vollständig ohne Sonnenschutz, müsste die Luft sogar 50-mal pro Stunde gewechselt werden. Das ist aber eher eine theoretische Rechengrösse, die in der Praxis kaum zu bewerkstelligen ist. Somit kann festgehalten werden, dass für ein angenehmes Raumklima immer Beschattungs- und Lüftungsvorrichtungen vorhanden sein müssen. Prinzipiell kann man zwei Möglichkeiten der Lüftung unterscheiden: die thermische und die motorische Lüftung.Die thermische Wintergarten-LüftungDie thermische oder natürliche Lüftung ist eine einfache Lösung, welche das physikalische Gesetz ausnutzt, dass erwärmte Luft nach oben steigt und dass sich zwischen den Aussenwänden von Gebäuden Luftdruckunterschiede einstellen, die eine Querlüftung durch Öffnen der Seitenfenster ermöglichen. Dach oder Seitenfenster im unteren Bereich führen diese Luft nach aussen, während im unteren Bereich Öffnungen frische Zuluft in den Raum transportieren. Neben besonderen Lüftungsklappen kann sowohl Luftzufuhr wie Abluft über die vorhandenen Fenster, Türen oder Dachfenster erfolgen. Auf dem Markt werden Lüftungssysteme angeboten, die mit einfachen Mitteln auf eine Erhitzung im Innenraum reagieren. Zur Berechnung der Fläche, die für eine thermische Lüftung zu öffnen sein soll, gilt folgende Regel: 10 Prozent der gesamten verglasten Fläche soll zu öffnen sein. Davon sollen sich 2/3 im oberen Bereich für die Abluft und 1/3 im unteren, senkrechten Bereich für die Zuluft befinden. Wie der Luftstrom im Wintergarten organisiert werden kann, wird anschliessend dargestellt. Gegen die thermische Lüftung wird vorgebracht, dass sie die Einbruchgefahr erhöht, weil geöffnete Flügel notwendig sind, und dass sie bei Abwesenheit der Bewohner nicht regulierbar ist und somit Pflanzen unter Umständen unter zu grosser Hitze zu leiden haben. Befürworter einer thermischen Lüftung betonen dagegen, dass ihr grosses Plus in einer vollkommen geräuschlosen Arbeitsweise und einer einfachen Handhabung liegt. In Abwägung dieser Aspekte können auch Kombinationen von natürlicher und motorischer Lüftung durchaus sinnvoll sein.Die motorische LüftungAuf dem Markt werden zahlreiche Lüftungssysteme angeboten, welche die Belüftung und Entlüftung motorisch regeln. Diese Lüftungen sind in der Regel technisch ausgereifte Produkte, die auch die Anforderungen an Wärmedämmung, Wasserdichtigkeit usw. eines Wintergartens erfüllen. Optimalen Luftaustausch schafft der motorbetriebene Walzenlüfter, der im Dachbereich montiert wird.Für den Zuluftbereich werden meistens Klapplüfter angeboten, die wie waagerechte Leisten in die Elemente eingefügt werden. Die Montage erfolgt je nach Modell direkt unter oder über der Glasscheibe, oder die Einheit wird in den Blendrahmen integriert. Auch eine senkrechte Montage ist bei einigen Modellen möglich.Zuluftgeräte können zum Teil auch wahlweise manuell oder motorisch betrieben werden. Manuelle Systeme funktionieren dann nach dem Nachströmprinzip, d. h. dass durch das Absaugen verbrauchter Luft im oberen Bereich durch die Veränderung des Luftdrucks automatisch Frischluft in den Wintergarten geführt wird, ohne dass eine motorische Unterstützung erforderlich ist. In diesem Fall spricht man von einem abluftorientierten Lüftungssystem.Die Geräte im Abluftbereich sind in der Regel Walzenlüfter, die verbrauchte warme und feuchte Innenluft nach aussen führen. Die Gehäuse bestehen entweder aus Kunststoff oder aus Aluminium. Da sie mit Strom angetrieben werden, ist die Schlagregendichtigkeit der Geräte von besonderer Wichtigkeit. Die Drehzahl der Walzenlüfter ist regelbar. Die maximale Drehzahl gewährleistet maximale Lüftung, verursacht aber auch das grösste Betriebsgeräusch. Abschliessend sei noch darauf hinge wiesen, dass die Hersteller eine Vielzahl von Accessoires anbieten, die den Wohnkomfort im Wintergarten erhöhen. Dies betrifft zum Beispiel spezielle Pollenfilter für die Zuluftgeräte oder auch Insektengitter usw.Drei LüftungsstrategienIm Wintergarten spricht man im Wesentlichen von drei verschiedenen Lüftungsstrategien: die Querlüftung, die Diagonallüftung und die Dach- oder Firstlüftung. Alle drei Lüftungsstrategien arbeiten nach dem Prinzip der Zuluft und der Abluft. Die Öffnungen bzw. Geräte für die Zuluft werden in der Regel im unteren oder mittleren Bereich der Elemente platziert, während für die Abluft der obere Bereich der Seitenteile oder das Dach vorgesehen sind. Bei der Querlüftung erfolgt die Be- und Entlüftung an den beiden Seitenteilen des Wintergartens. Für Zuluft sorgen Lüftungsklappen, die manuell oder motorisch betrieben werden, während die Abluft in der Regel durch Oberlichter nach aussen geführt wird.