Dezember 2017
Dezember 2017
Abo

Architektur und Handwerkskunst in Perfektion

FASSADENGESTALTUNG

Brillante Architektur verlangt vom Handwerker immenses Wissen, Hartnäckigkeit, Flexibilität und Weitsicht. Architektin
Tilla Theus und die Bauspenglerei Scherrer Metec schufen im Limmattal ein filigranes Meisterwerk.


Login

Danke für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Abonnenten der Fachzeitschrift metall finden das Login für den Vollzugriff im Impressum der aktuellen Printausgabe. Das Passwort ändert monatlich.


Jetzt registrieren und lesen. Registrieren Sie sich um einzelne Artikel zu lesen und einfach per Kreditkarte zu bezahlen. (CHF 5,- pro Artikel)
Als registrierter Benutzer haben Sie jederzeit Zugriff auf Ihre gekauften Artikel.

Sollten Sie als interessierte Fachkraft im Metall-, Stahl- und Fassadenbau die Fachzeitschrift metall tatsächlich noch nicht abonniert haben, verlieren Sie keine Zeit und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement gleich hier.

Wie ein Spitzenkleid schmiegt sich der Stoff aus Aluminium um den markanten Körper des neuen Gemeindehauses. Durch die schimmernden Maschen blitzt die rote Haut, dazwischen sind die ovalen Schatten der Fenster zu erkennen. Selbstbewusst, fast trotzig prägt das Gebäude seit 2017 den historischen Dorfkern von Unterengstringen. Wer genauer hinschaut, erkennt, dass die Fassade mehr ist als verspielter Blickfang; sie verschafft dem Haus symbolträchtige Identität. Die Maschen haben die Form von Pflugschar und Rebmesser - die beiden Zeichen auf dem Wappen der Gemeinde Unterengstringen. Das markante Gebäude mit den filigranen Maschen ist das von Tilla Theus entworfene Gemeindehaus. Mit ihren Werken hat die Zürcher Architektin international Bekanntheit erlangt. Monumentale Formen und extravagante Fassaden sind charakteristisch für die Bauten der gebürtigen Bündnerin.
Zeitlos in Form und Material
Muss sich die Architektin bei der Gestaltung der tragenden Elemente stark an amtliche und physikalische Gesetze halten, ist sie im Design der Fassade freier und hat mehr Spielraum für Kreativität. Trotzdem gehen die Aufgaben der Gebäudehülle weit über das Ästhetische hinaus: Sie soll beständig und einfach im Unterhalt sein, Wind und Wetter trotzen, für Kühlung sorgen und energieeffizient sein.
Ähnlich einer Künstlerin entwirft die Architektin Schnitt und Form von Baukörper und Fassade. Hat sie diese auf Papier gebracht, braucht es einen Partner, der sich um die Planung, Technik und Umsetzung kümmert - sozusagen den Schneider. Für die Realisierung einer so aussergewöhnlichen Gebäudehülle wie in Unterengstringen sind Erfahrung, Fachwissen und Erfindergeist gefragt. Tilla Theus entschied sich für die Zusammenarbeit mit Scherrer Metec, einem Schweizer Traditionsunternehmen mit über 120 Jahren Erfahrung in Fassaden- und Metalltechnik.
Die Technik folgt der Architektur
Beim Bau in Unterengstringen galt es, die kreativen Ideen der Architektin vom Plan in die Realität umzusetzen. Auch Funktionalität und Beständigkeit der Gebäudehülle lagen in der Verantwortung von Scherrer Metec. Man prüfte diverse Metalle und Holz und entschied sich dann für farbeloxiertes Aluminium, ein leichtes, dauerhaftes und unterhaltsfreies Material. Die Formen von Pflugschar und Rebmesser wurden aus den Metallschindeln gelasert. Scherrer Metec übernahm auch die heikle Aufgabe der millimetergenauen Montage. Die Spezialisten fixierten die Schindeln auf der darunterliegenden Fassadenebene aus rot eloxiertem Aluminium. Die Befestigung erfolgte punktuell und unsichtbar - ein ausdrücklicher Wunsch der Architektin.