SMT Basel und ETH Zürich

Metallbau trifft Architektur

In einer intensiv gelebten Projektwoche zeigten die Studierenden der SMT Basel und die Studenten der ETH Zürich, wie konstruktive Zusammenarbeit zwischen Metallbau und Architektur funktioniert – praktisch, experimentell und mit einem gemeinsamen Verständnis für Material, Licht und Gestaltung.

Austausch, der Funken schlägt

Vom 17. bis 24. Oktober tauchten die Studierenden der Schweizerischen Metallbautechnikerschule Basel (SMT Basel) in eine besondere Arbeitswoche ein. Gemeinsam mit Architekturstudierenden der ETH Zürich entwickelten sie in den Werkstätten der SMT Projekte rund um Licht, Material und räumliche Wirkung. Jedes Jahr veranstaltet die ETH Zürich, Professur für Architektur und Entwurf Alexandre Theriot, unter der Leitung von Leslie R. Majer (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl) einen entsprechenden Workshop. Dieses Jahr nutzten sie die metallhandwerklichen Infrastrukturen und das technische Know-how der SMT Basel.
Für die Metallbaustudenten bedeutete dies nicht nur Einblicke in die Welt der architektonischen Konzeption, sondern auch die Möglichkeit, selbst Impulse zu setzen. Besonders geschätzt wurde der direkte Austausch auf Augenhöhe. «Diese Woche zeigt, dass unsere Studierenden mit Weitblick gefördert werden», sagt Thomas Achermann, Leiter der SMT Basel. «Der Wissenstransfer stärkt das Verständnis zwischen Architektur und Metall- bzw. Fassadenbau. Diese in regelmässigen Abständen stattfindende Zusammenarbeit bilden einen wichtigen Mosaikstein in der Entwicklung unserer Studierenden.»

Metall als Gestaltungsinstrument

Im Zentrum der ETH-Projekte standen Licht, Ästhetik und atmosphärische Wirkung. Die architektonischen Ideen trafen dabei auf die praktische Expertise der Metallbauer – etwa bei den Demonstrationen zur Warmverformung verschiedener Metalle oder bei Gussdemonstrationen. Die ETH-Studierenden liessen – unter handwerklicher Anweisung der Metallbauer – viele dieser Erkenntnisse direkt in ihre Objekte einfliessen, was den Praxisbezug ihrer Konzepte deutlich verstärkte.
Auch die Materialwahl war ein Thema: Zahlreiche lichtaktive Materialien stammten aus ausgemusterten elektronischen Geräten wie Hellraumprojektoren und anderen lichtaktiven Geräten. Gläser, Reflektoren und Metallteile wurden systematisch zerlegt und für neue Lichtinstallationen aufbereitet. Das bewusste «Re-Use» der Elemente überzeugte nicht nur gestalterisch, sondern auch punkto Nachhaltigkeit.

Lernen am realen Objekt

Parallel zum Workshop erhielten die SMT-Studierenden Einblick in industrielle Abläufe. Ein Highlight war die Exkursion zu Aluminium Laufen AG, wo sowohl das Presswerk als auch die Gussbereiche besichtigt wurden.
Für angehende Metallbautechniker ist dieses Verständnis für Produktionsprozesse ein wichtiger Baustein, um später mit Architekten und Herstellern präzise Lösungen zu entwickeln. Die ETH-Studierenden wiederum erlebten hautnah, wie komplex handwerkliche und technische Schritte hinter ihren gestalterischen Ideen stehen. Dies förderte das gegenseitige Verständnis – ein Mehrwert, der sich in späteren Bauprojekten auszahlen wird.

Finale im Lichtzylinder

Zum Abschluss der Woche präsentierten die Teams verschiedenste aus Elektroschrott produzierte, beeindruckende Installationen zum Thema «Licht und Bewegung». So beispielsweise auch ein zylindrisch geschichtetes Objekt aus Prismafolien. Bei der Demonstration wurde ein mobiler Leuchtkörper über einen automatisierten Aufzug langsam in diesen Zylinder abgesenkt. Die Lichtbrechungen und Spiegelungen veränderten sich während dieses Vorgangs kontinuierlich und machten sichtbar, wie feinfühlig Licht, Metall, Glas und Raum zusammenwirken.

Fazit: Kooperation mit Zukunft

Die Projektwoche in Basel zeigte eindrücklich, wie wichtig interdisziplinäres Arbeiten im modernen Bauwesen ist. Wenn Metallbauer und Architekten bereits in der Aus- und Weiterbildung gemeinsame Wege gehen, entstehen nicht nur bessere Projekte – sondern auch ein gegenseitiges Verständnis, das in der Praxis entscheidend sein kann. Die Zusammenarbeit zwischen der SMT Basel und der ETH Zürich ist dafür ein beispielhafter Wegweiser. ■