Dezember 2014
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Weniger Spreizdruck

BEFESTIGUNGSTECHNIK

Bei der Auswahl von Injektionssystemen für die Befestigung seiner Metallkonstruktionen sollte der Metallbauer neben den technischen Parametern auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen. Lesen Sie, wie Anker ohne Bohrlochreinigung oder mit schneller Aushärtung die Verarbeitung wesentlich beschleunigen können


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Metall- oder Kunststoffspreizdübel sind preiswerte und einfache Lösungen für praktisch alle mineralischen Untergründe, an denen der Metallbauer seine Konstruktionen auf dem Bau befestigen muss. Bei allen Vorteilen haben sie einen wesentlichen Nachteil: Sie verursachen Spreizkräfte im Untergrund, für deren sichere Beherrschung bestimmte Achs- und Randabstände einzuhalten sind. Speziell bei Geländern, aber auch bei Markisen oder Vordächern kann die Beachtung dieser Randabstände schon einiges Kopfzerbrechen bereiten. Dann lohnt sich ein Blick auf die Verbunddübel, die zu den chemischen Befestigungen zählen und in der Baupraxis oft auch Klebeanker genannt werden. Sie lassen sich spreizdruckfrei setzen. Erst durch das Vorspannen und Belas-ten können Spreizkräfte entstehen, die aber wesentlich geringer als bei konventionellen Kunststoff- oder Metalldübeln sind. Denn die Kraft wird dabei durch den Stoffschluss zwischen dem Klebemörtel und dem Untergrund übertragen. Bei Mauerwerk aus Lochsteinen kommt ein Formschluss hinzu, wenn Mörtelpfropfen in die Hohlkammern eintreten und sich so mit den Mauersteinen quasi verzahnen. Zusätzlich zu den Vorteilen der reduzierten Randabstände können Klebeanker oft höhere Lasten übertragen als Kunststoffdübel. In Lochstein-Mauerwerk ist sogar die Einzelbefestigung im bauaufsichtlich relevanten Bereich zulässig, es muss also keine Lastumlagerung auf mehrere Dübel möglich sein. Achten Sie auf die Zulassung Klebeanker gibt es als Patronen- und Injektionssysteme. Bei den vor allem für Beton verwendeten Patronen sind die Mörtelkomponenten in Glasbehältern oder Kunststoffschläuchen enthalten, die in das Bohrloch gesteckt werden. Beim Eintreiben der Ankerstange wird die Patrone zerstört, wodurch sich der Mörtel vermischt. Dagegen findet das Mischen bei Injektionssystemen ausserhalb des Bohrlochs statt: Die Mörtelkomponenten befinden sich in zwei neben- oder ineinander angeordneten Kartuschen und mischen sich erst im Moment des Auspressens. Für gerissenen oder ungerissenen Beton eignen sich sowohl Patronen- als auch Injektionssysteme, während bei Mauerwerk wegen der stets zu erwartenden Fugen, Mörtel-Fehlstellen oder auch Grifftaschen nur mit Injektionsverankerungen gearbeitet wird, weil sich so ein vorzeitiges Abfliessen der Einzelkomponenten verhindern lässt. Bei Lochsteinen sind zusätzlich Siebhülsen zu verwenden, die ein Verrutschen der Ankerstange verhindern und die kontrollierte Bildung von Mörtelpfropfen in den Hohlkammern ermöglichen (Formschluss). Für chemische Verankerungen gibt es keine allgemeingültige Norm, weshalb die Systeme eine Zulassung benötigen, die seit 2010 auf Basis der «Leitlinie für Injektionsdübel aus Metall zur Verankerung in Mauerwerk» (ETAG 029) als «Europäische Technische Zulassungen» (ETA) für jedes Produkt einzeln erteilt werden. Für die Einsatz- und Verarbeitungsbedingungen der Verankerungen sind jeweils die Angaben in der Zulassung des konkreten Produkts massgeblich. Sparen Sie die Bohrlochreinigung Klebeanker gibt es zwar schon seit mehreren Jahrzehnten, sie sind aber immer noch eine eher junge Technologie, was unter anderem an der Intensität der Neu- und Weiterentwicklungen abzulesen ist. So kann zum Beispiel schon seit einiger Zeit auch im gerissenen Beton auf konische Bohrlöcher und die Hinterschnittwirkung der Anker verzichtet werden. Stattdessen lassen sich heute metrische Gewindestangen einsetzen, was den zweiten (konischen) Bohrarbeitsgang spart. Andere Innovationen betrafen den Mörtel, dessen Alkalibeständigkeit erhöht und bei dem auf das in Krebsverdacht stehende Styrol verzichtet wurde.