Juli 2016
Juli 2016
Abo

«Time-out vom regulären Unterricht»

PROJEKTARBEIT BBZ PFÄFFIKON

Der 26. April war für die im dritten Ausbildungsjahr stehende Metallbauerklasse des BBZ Pfäffikon «der grosse Tag». Der Tag, an dem sie in der Aula ihre fächerübergreifenden Projektarbeiten präsentierten. Dieses Jahr planten und bauten die jungen Berufsleute ihre eigene Uhr. Das beste und attraktivste Werk wurde von den Besuchern durch Abstimmen zum Sieger-Objekt erkoren.


Login

Danke für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Abonnenten der Fachzeitschrift metall finden das Login für den Vollzugriff im Impressum der aktuellen Printausgabe. Das Passwort ändert monatlich.


Jetzt registrieren und lesen. Registrieren Sie sich um einzelne Artikel zu lesen und einfach per Kreditkarte zu bezahlen. (CHF 5,- pro Artikel)
Als registrierter Benutzer haben Sie jederzeit Zugriff auf Ihre gekauften Artikel.

Sollten Sie als interessierte Fachkraft im Metall-, Stahl- und Fassadenbau die Fachzeitschrift metall tatsächlich noch nicht abonniert haben, verlieren Sie keine Zeit und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement gleich hier.

Die Aula des BBZ Pfäffikon war bis auf den letzten Stuhl besetzt, als die angehenden Metallbauer im 3. Ausbildungsjahr ihre Projekte präsentierten. Eltern, Lehrmeister, Sponsoren sowie Vertreter aus Bildung, Politik und Wirtschaft waren gekommen, um die gebauten Werke zu sehen und etwas über die gesammelten Erfahrungen zu hören. «Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.» Mit diesen treffenden Worten begrüsste Roland Jost, Rektor des BBZ Pfäffikon, in seiner Begrüssungsrede die Besucher der Projektpräsentation «Time-out vom regulären Unterricht».
Roland Jost erklärte, dass diese Fächerübergreifenden Projektarbeiten für die Lernenden eine einzigartige Chance darstellen. Einerseits können sie so einen vertieften Einblick in ihren Beruf gewinnen und andererseits dient die Arbeit auch als ideale Vorbereitung für die schon bald anstehende Vertiefungsarbeit. Rolf Züger, Fachkundelehrer und Leiter dieser Projektarbeiten, brachte es auf den Punkt: «Gemäss Ausbildungsprogramm ist die Ausbildung am BBZ nur theoretisch vorgesehen. Mit dieser Projektarbeit, die Ideenfindung, Planung, Arbeitsvorbereitung, Produktion und Rapportierung beinhaltet und schliesslich mit der heutigen Präsentation endet, ermöglichen wir den Lernenden einen vertieften Einblick in das ganze Geschehen rund um den Beruf des Metallbauers», und fügte an: dadurch haben die angehenden Berufsleute die Möglichkeit, auch unbekanntes in ihrem Beruf zu erfahren».
Uhren vom Metallbauer
Die gestellte Aufgabe, in Gruppen von je drei Lernenden eine Uhr zu bauen, klingt für eine Uhrmacher-Klasse völlig normal. Doch wie sollten Metallbauer ein solches Projekt umsetzen?
Die Rahmenbedingungen, die das Leiterteam definierte, waren minimal, jedoch klar abgesteckt: Lediglich die Grösse - maximal 1800 mm in der Höhe und 600 mm in der Tiefe / Breite - durfte nicht überschritten werden. Zudem war der Typ des einzubauenden Uhrwerks vorgegeben und der Durchmesser des Zifferblattes auf 400 mm beschränkt. Materialien und Oberflächenbehandlungen durften von den Lernenden selbst bestimmt werden. Auch die Art und Form der Uhr durften die Lernenden selber festlegen und somit ihren Fantasien freien Lauf lassen.
Gepackt von grossem Eifer machten sich die jungen Leute an die Arbeit. Jedes Gruppenmitglied kreierte eine eigene Form für die Uhr. Die verschiedenen Vorschläge wurden diskutiert,
verworfen, angepasst und schliesslich optimiert.
Anschliessend musste die nun grob skizzierte
Uhr auf dem Papier umgesetzt werden. Das
heisst, die konstruktive Lösung war gefragt. Von
Hand, aber auch mit CAD, entstanden sukzessive
die Werkstattpläne. Natürlich gab es hier einige
Hürden zu nehmen, musste doch die eine oder
andere Idee im Zuge der Konstruktionsentwicklung
angepasst werden. Anschliessend
folgte die Erstellung der Stück-, Zuschnitt-,
und Bestelllisten. Die Herstellung erfolgte im
Rahmen der überbetrieblichen Kurse. Parallel
zu den einzelnen Arbeitsschritten galt es, den
gesamten Ablauf detailliert zu dokumentieren
und schliesslich am 26. April zu präsentieren.
Verschiedenste Arten, Formen und Farben
So sind sechs in Form und Farbe völlig unterschiedliche
Uhren entstanden. Während sich die
eine Gruppe von der Kinderfigur Thomas, der
kleinen Lokomotive inspirieren liess und eine
schwarze Lokomotive mit knallroten Rädern
und Zifferblatt an der Front baute, erstellte ein
anderes Team eine beleuchtete Tischuhr aus
Edelstahl. Auch ein hell beleuchteter Schminktisch
für die «Schöne» zu Hause und eine etwas
überdimensionierte Gitarre befanden sich unter
den tollen Objekten. Dazu kamen zwei verschiedene
hoch funktionale Standuhren aus edlen
Materialien.
Im Anschluss an die einzelnen Präsentationen
durften die Gäste die verschiedenen Werke
begutachten und auch beurteilen. Mit einer Abstimmung
wurde das beste, imposanteste Werk
erkoren. Den von allen Teams angestrebten
Sieg holte sich die Gruppe 6 mit der erwähnten
beleuchteten Tischuhr aus Edelstahl. Die Sieger
dürfen ihr Werk behalten, die weiteren Kunstwerke
bleiben Eigentum des BBZ Pfäffikon.
Lehrpersonen ziehen positive Bilanz
Ein offensichtlich zufriedener Rolf Züger bestätigte
gegenüber den Lernenden: «Ihr habt unter
grossem Engagement qualitativ gute Arbeit
geleistet und es sind dabei hochstehende Werke
entstanden. Somit geht jeder von euch als Sieger
hervor», lobte Züger. Zudem wies er darauf hin,
dass solche Projekte nur dank den grosszügigen
Sponsoren möglich seien, und bedankte sich im
Namen aller Beteiligten für die gesprochenen
Beiträge.