Dezember 2014
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Stählerne Wendeltreppe im Kloster

TREPPENBAU / BLECHTECHNIK

Das ehemalige Benediktinerkloster auf der Insel Rheinau ist umfangreich saniert worden und das neue Zentrum steht seit diesem Jahr u. a. Laienensembles für die Durchführung von Probenwochen, Musiklagern oder Kursen zur Verfügung. Im Zuge der Erneuerung wurde eine beeindruckende - aus Stahl geformte - Wendeltreppe eingebaut. Details zur Ausführung erfahren Sie im Beitrag


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Vor mehr als tausend Jahren ist die Insel aufgrund ihrer geografisch und strategisch vorteilhaften Lage als Klosterstandort für den Aufbau einer Benediktinerabtei ausgewählt worden. Die ursprüngliche Anlage wurde ab dem 12. Jahrhundert schrittweise aus- und umgebaut. 1710 erhielt das Kloster zusätzlich einen Glockenturm und auch die ursprünglichen Gebäude mussten im Laufe der Zeit üppigen Bauten aus der Zeit der Renaissance und des Barocks weichen. Bevor das Kloster 1862 geschlossen wurde, verlor es bereits 1803 seine Souveränität und ist eine Landgemeinde des Kantons Zürich geworden. Aber auch nach der Schliessung wurde die ruhige, idyllische Lage der Anlage weiterhin geschätzt. Bis zum Jahr 2000 ist die Insel Rheinau fortan von der kantonalen Psychiatrischen Klinik als Standort genutzt worden. Nach deren Wegzug konnte kein Nachfolgemieter mehr gefunden werden und die Räumlichkeiten blieben leer. Umfassende Sanierung Die Basis für die Rettung der Klosterinsel konnte 2009 mit der Gründung der Stiftung Schweizer Musikinsel Rheinau gelegt werden. Unter der Führung und mit Hilfe der finanziellen Mittel von Alt-Bundesrat Christoph Blocher gelang es, auch auf politischer Ebene eine Mehrheit für den Klostererhalt zu erreichen. In der Folge verabschiedete der Kantonsrat 2012 einen Kredit von 28,5 Millionen Franken, sodass der Weg für eine umfassende Sanierung der Gebäude und die Einrichtung eines Zentrums für Musik frei war. 2014 konnte das Zentrum eingeweiht werden und steht seither Laienensembles für die Durchführung von Probenwochen, Musiklagern oder Kursen zur Verfügung. Neben einer Vielzahl von Probenräumen bietet das Musikzentrum auch Übernachtungsmöglichkeiten an. Im Zuge der Neuausrichtung wollte man auch die oberen Räume besser erschliessen. Zu diesem Zweck planten die Architekten eine schlanke, stählerne, wie aus einem Guss wirkende Wendeltreppe. Für die Planung, Herstellung und Montage ist die Firma Lenzlinger Söhne AG, Metallbau, beauftragt worden.Statische Berechnungen Als Besonderheit in statischer Hinsicht erwies sich die Tatsache, dass die Kräfte dieser Treppe nur im Erdgeschoss in das Gebäude, beziehungsweise in das Fundament, eingeleitet werden konnten. Die vorhandene Bodenkonstruktion im 1. Obergeschoss mit der gewölbeförmig vergipsten Untersicht liess keine zusätzlichen Belastungen zu. Der Ausschnitt in der Decke, der für die Treppendurchdringung gemacht werden musste, schwächte diese zusätzlich. Die Dimensionierung der gesamten Konstruktion bezüglich Verformung und zulässigen Spannungen wurde mittels eines Programms, auf der Basis der «Finite-Elemente-Methode (FEM)», ausgeführt. Die Berechnungen zeigten, dass die Fundamentplatte entsprechend zu verstärken war. Zur fachgerechten Montage der Treppe war zudem der Einbau von zwei Stahlträgern im Fundament notwendig. Das Resultat der statischen Berechnungen diente auch als Grundlage zur Dimensionierung der Schweissnähte. Diese konnten, je nach Lage und Beanspruchung, auf das notwendige Mass reduziert werden.