Juli 2016
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Stählerne Treppen für ein Schulhaus

TREPPEN- UND GELÄNDERBAU

Der Neubau des Oberstufen-Schulhauses in Wädenswil schreitet voran. Der Innenausbau ist bereits im Gang. Nicht zu übersehen ist die riesige, sich über vier Geschosse erstreckende offene Halle. Erschlossen werden die einzelnen Geschosse durch drei wuchtige Treppen sowie einer Brücke - alles hergestellt aus Stahl. Speziell und technisch überzeugend ist dabei auch die unsichtbare Befestigung der Geländer-Füllstäbe an die Wangen.


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Noch steht das neue Oberstufen-Schulhaus Rotweg in Wädenswil in der Ausbauphase und gleicht somit eher einer Baustelle als einem fertigen Bildungskomplex. In wenigen Wochen jedoch wird es der Nutzerschaft übergeben. Aus metallbautechnischer Sicht sticht die grosszügige, offene Halle im Zentrum des Gebäudes ins Auge. Der offene Raum erstreckt sich über vier Geschosse. Drei wuchtige Stahltreppen sowie eine Stahlbrücke auf der obersten Plattform erschliessen die einzelnen Ebenen. Beidseitig der Treppen und umlaufend dem offenen Raum folgend, weisen schlicht wirkende Staketengeländer den Weg. Mit der angewandten Konstruktionsart ist es der ausführenden Unternehmung Brand Metallbau AG, Schattdorf bestens gelungen, die Wuchtigkeit der Treppenelemente und die Filigranität der Geländer zu einer harmonischen Einheit verschmelzen zu lassen.
Treppenkonstruktion
Die drei nahezu 10 m Lauflänge aufweisenden Treppenelemente sind als freitragende Konstruktionen gebaut. Ausgeführt mit einem jeweils mittig eingefügten Zwischenpodest liegen sie auf den beiden zu erschliessenden Betonebenen auf. Um die statischen Anforderungen für öffentliche Bauten (400 kg/m2) zu erfüllen, war eine entsprechend kräftige Ausführung der tragenden Treppenwangen erforderlich. Diese bestehen aus Stahlblech von 25 mm Stärke und 400 mm Höhe. Der Zuschnitt der zweiteiligen Wangen erfolgte durch Brennschneiden, den DWG-Daten entsprechend. Anschliessend wurden die zwei Blechteile zu einer Einheit verschweisst. Für die Stufen- und Bodenbleche der Podeste kam Stahlblech von 8 mm Stärke zur Anwendung. Die einzelnen U-förmig abgekanteten Blechelemente sind von oben her durchgehend und kraftschlüssig mit der Wange verschweisst. Um einen absolut geradlinigen, horizontalen Verlauf der Podestbleche zu erreichen, wurden diese für die Verschweissung etwas vorgespannt. Zudem kam eine auf Erfahrungen basierende Schweissreihenfolge zur Anwendung. Diese vereinte die gewählte Vorspannung in Zusammenwirkung des Materialverzugs durch Wärmeeinwirkung, was zu absolut geraden und spannungsfreien Bauteilen führte. Die einzelnen Stufen und Podeste sind auf der Innenseite (oben) mit eingeschweissten Gittern bestückt. Diese dienen als Armierung für die Mörtelfüllung. Die Gehfläche wird mit Steinplatten belegt. An den Treppenwangen sind oben und unten je zwei HEB-Auflagestutzen angeschweisst. Diese übernehmen - zusammen mit Hartgummi-Zwischenlagen - die Lagerung der Treppen.Die Hartgummi-Zwischenlagen verhindern die Übertragung des Trittschalls auf das Gebäude.
Die Brücke
Die 8,5 m lange und 3 m breite Brücke schafft die direkte Verbindung durch den Luftraum des obersten Geschosses. Sie ist ebenfalls für eine Nutzlast von 400 kg/m2 ausgelegt. Die Lastabtragung auf den Baukörper erfolgt auch hier über vier Auflager aus HEB-Profilen und Hartgummi-Unterlagen. Die tragenden, beidseitigen Wangen sind aus Stahlblechen von 540 mm Höhe und 25 mm Stärke gefertigt.
Beidseitig ist sie mit Podest-Anschlussblechen versehen. Diese werden - bestückt mit Geländern - als Abschlusszarge zum Luftraum weitergeführt. Für die tragende Bodenfläche, die ebenfalls mit Mörtel ausgegossen und mit Steinplatten belegt wird, kam ebenfalls Stahlblech von 8 mm
Stärke zur Anwendung. Auch hier war im Endeffekt eine möglichst verzugsfreie Schweisskonstruktion gefordert. Die flachen Stahlbleche sind durch einzelne, in Abständen von rund
1 m quer verlaufenden Stegblechen verstärkt. Die Verschweissung der vorgängig zusammengehefteten Brückenkonstruktion erfolgte unter gezielter Vorspannung in liegender Position. Die Verschweissung erfolgte auch hier unter individueller Vorspannung, respektive individuellem Druck von unten. Jede Seite der einzelnen Stegbleche wurde links-rechts abwechselnd auf einem Längenanteil von rund 50% örtlich verschweisst. Anschliessend folgten das Anschrauben der Staketen und die Verschraubung der Senkkopfschrauben von der Begehungsseite her.