April 2023
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So vielseitig einsetzbar wie das Metall selbst

Baukaderschule St.Gallen

Abkanten, walzen, schleifen und schweissen – Marco Manser fasziniert, wie vielfältig die Metallverarbeitung ist. «Obwohl Metall ein kalter Werkstoff ist, kannst du es für alles einsetzen», sagt der Absolvent des Lehrgangs Metallbau-, Werkstatt- und Montageleiter*in mit eidg. Fachausweis FA. Eine Aussage aus dem Studium an der Baukaderschule St. Gallen prägt seine Arbeit bei der Grütter Metallwaren AG in Herisau besonders.


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Laserschneiden, stanzen oder, wie hier, abkanten: Marco Manser schätzt die Vielseitigkeit.
Laserschneiden, stanzen oder, wie hier, abkanten: Marco Manser schätzt die Vielseitigkeit.

 

Baukaderschule St.Gallen

So vielseitig einsetzbar wie das Metall selbst

Abkanten, walzen, schleifen und schweissen – Marco Manser fasziniert, wie vielfältig die Metallverarbeitung ist. «Obwohl Metall ein kalter Werkstoff ist, kannst du es für alles einsetzen», sagt der Absolvent des Lehrgangs Metallbau-, Werkstatt- und Montageleiter*in mit eidg. Fachausweis FA. Eine Aussage aus dem Studium an der Baukaderschule St. Gallen prägt seine Arbeit bei der Grütter Metallwaren AG in Herisau besonders.

Text und Bilder: Mike Gadient  

Marco Mansers aktueller Kundenauftrag ist ein Badebrunnen aus Chromstahl für den Garten. Dessen Aussenhülle wird aus einem wetterfesten Baustahlblech bestehen. «So bekommt das eher sterile Becken eine rostige Optik und passt ideal in einen Garten. Mit unserer Erfahrung im Umgang mit Wasser, Licht und Metall entwickeln und produzieren wir auf Kundenwunsch Brunnen, Wasserspiele und Teiche», erklärt Marco Manser.
Nach seiner Lehre als Metallbauer bei der Kunstschmiede Appenzell AG wechselte er zur Grütter Metallwaren AG und entschied sich für die berufsbegleitende und vier Semestern dauernde Weiterbildung zum Metallbau-, Werkstatt- und Montageleiter FA. Im Studium habe er besonders davon profitiert, zu lernen, wie ein Projekt korrekt und effizient ausgeführt wird. «Es steht und fällt mit der Kommunikation. Von Beginn an müssen alle Beteiligten vom Gleichen sprechen. Das heisst vom gleichen Ziel, von der gleichen Qualität und der gleichen Herangehensweise», sagt Marco Manser.

Der Charme von Kleinbetrieben

Es ist das Zusammenspiel zwischen Kundenwunsch, Projektleitung und der ausführenden Kraft, das Marco Manser beeindruckt. Wer macht was wann zu welchem Zeitpunkt? Er ist es gewohnt, mit der Kundschaft und den Mitarbeitenden im ständigen Austausch zu sein. Die Anonymität eines Grossbetriebs hat ihn nie gereizt.
Die Kunstschmiede Appenzell AG und die Grütter Metallwaren AG in Herisau sind KMU und ebenso vielseitig wie das Metall selbst. In der Kunstschmiede habe er von Balkonen über Geländer bis zu geschmiedeten Fenstergittern alles herstellen dürfen. Auch sorgten die Wünsche der Laufkundschaft für Abwechslung.
In der Grütter-Werkstatt besteht das Angebot aus Metallprodukten für den Gartenbau und der Blechbearbeitung. Ausserdem werden Wartungs- und Revisionstüren für den Heizungs- und Kaminbau hergestellt. «Zwischendurch bin ich im Büro, dann zeichne ich Teile und schneide sie mit dem Laser. Hier bin ich in jeder Abteilung beschäftigt», so Marco Manser.  

Marco Manser in der Werkstatt der Grütter Metallwaren AG in Herisau. Hier beim Bauen eines neuen Badebrunnens.
Marco Manser in der Werkstatt der Grütter Metallwaren AG in Herisau. Hier beim Bauen eines neuen Badebrunnens.

 

Qualitätsmerkmal für Mitarbeitende und Unternehmen

Dass er seine Arbeit noch selbstsicherer ausführen kann, hängt mit seiner Weiterbildung an der Baukaderschule St. Gallen zusammen. Das erworbene Fachwissen stärkt und bestätigt ihn in seinen Handlungen. Ein Satz eines Dozenten ist Marco Manser besonders in Erinnerung geblieben: «Qualität sei unser grösster Kostenpunkt, hat er gesagt. Gemeint ist, dass man häufig Zeit für eine qualitativ bessere Ästhetik aufwendet, die der Kunde gar nicht fordert.» Und vor allem gar nicht sieht. Lohnt es sich, eine unschöne Schweissnaht auszubessern, die am Endprodukt nicht sichtbar ist? Wichtig ist es, dass die richtige Qualität geliefert wird, sprich die, welche der Kunde bestellt hat.
Marco Manser empfiehlt das Studium allen, die ihr Können auch mit einem Fachausweis belegen möchten: «Ich habe mein berufliches Wissen enorm vertieft. Es wird immer wichtiger, seine Qualifikationen mit einem Fachausweis zu untermauern.» Für Unternehmen sind Mitarbeitende, die sich weiterbilden, zudem ein Qualitätsmerkmal gegenüber der Kundschaft.   

Teamwork im Studium

Nicht zu unterschätzen ist der regelmässige Austausch innerhalb der Klasse. Alle diskutieren über denselben Beruf mit ähnlichen Herausforderungen und tauschen Lösungsansätze aus. Auf die Abschlussprüfung bezogen, erinnert sich Marco Manser: «Nach dem ersten Tag der praktischen Prüfung setzten wir uns gemeinsam hin, um alle Gedanken in unserem Kopf zu ordnen. Das half.» Und wie: Gemeinsam mit Mathias Eisenring, seinem Mitstudenten an der Baukaderschule, schloss er mit der besten Gesamtnote (5,2) ab.
Marco Manser empfiehlt, besonders zu Beginn der praktischen Prüfung exakt zu arbeiten, damit sich ein Fehler nicht bis zum Schluss durchzieht. Für die mündliche Prüfung sei es wichtig, über sämtliche Themen Bescheid zu wissen. «Es wird aber nicht alles bis ins kleinste Detail abgefragt.»
Viel lieber mit Fragen durchlöchert wird Marco Manser jeweils an der Gartenmesse Giardina in Zürich. Die Grütter Metallwaren AG präsentierte dieses Jahr neu eine Outdoor-Küche der firmeneigenen Marke Flammengrill. Marco Manser erklärt: «Die ist modulartig aufgebaut. Von Holzlager über Kühlschrank bis zu Gasgrill oder Waschbecken ist alles möglich. Weil neu nur noch der Grill selbst aus fünf Millimeter dickem Chromstahl hergestellt ist, sind die Module leichter und von Hand tragbar.» Ein weiteres Beispiel dafür, wie Metallbauer*innen gekonnt mit ihrem bevorzugten Stoff variieren. ■