Mai 2017
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Seriöse Planung - sorgfältige Umsetzung

BRANDSCHUTZGLAS

Brandschutzglas ermöglicht den Bau von sicheren und transparenten Raumabschlüssen. Der korrekte Einsatz und Einbau
erfordert vertiefte Fachkenntnisse. Der Beitrag erläutert die wesentlichen Komponenten.


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In der Schweiz gelten in Sachen Brandschutz
die EU-Normen. SN bedeutet Schweizer Norm.
SN EN ist eine auf europäischer Ebene erarbeitete
Norm, die in das Schweizer Normenwerk
aufgenommen wurde. Massgebend für
Brandschutzglas sind die SN EN 357 und SN EN
13501-2 für die Klassifizierung sowie die Normen
SN EN 1363 und SN EN 1364 für die Feuerwiderstandsprüfung.
Bei den zugehörigen Tests
wird das Glas zusammen mit der jeweiligen
Rahmenkonstruktion der Systemlieferanten
geprüft. Die einzelnen Feuerwiderstandsklassen
werden europaweit mit Brandkennbuchstaben
und einer Zahl definiert. Die gebräuchlichen
Buchstaben sind E und EI. Die hinter dem Kennbuchstaben
angefügte Zeitangabe in Minuten
ergibt die zugelassene Feuerwiderstandszeit
(z.B. E 30, EI 60). Grundsätzlich werden in der
Schweiz zwei Arten von Brandschutzgläsern
verwendet: die E- und die EI-Gläser.
Schutz vor Rauch und Feuer
Die E-Gläser, wie man sie als die Prdoukte Fire
swiss, Pyroclear, Pyrodur, Pyropane, Pyroswiss
etc. kennt, schützen wirksam vor Feuer und
Rauch. Sie setzen sich aus einer oder mehreren
monolithischen Schichten zusammen, je nachdem,
was für ein Schutz erreicht werden soll.
Die EI-Gläser, wie z. B. Contraflam, Fireswiss
Foam, Pyrobel, Pyrostop, Swissflam etc., haben
zusätzlich zum Schutz vor Feuer und Rauch eine
weitere Anforderung bezüglich Hitzeisolation zu erfüllen. Sie funktionieren alle mit mehrschichtigen Glasaufbauten und
Zwischenschichten. Als Zwischenschichten werden Gelfüllungen oder
Silikatschichten verwendet - aufbauend auf flüssigem Wasserglas. Diese
Schichten werden von einzelnen Herstellern auch als sogenannte Thermo-
Transformations-Schichten (TTS) bezeichnet. Wird das Glas beflammt, zerspringt
die dem Feuer zugewandte Scheibe, das in den Zwischenschichten
gebundene Wasser verdunstet, die Schicht expandiert und es bildet sich
ein dicker, weisser und feuerfester Hitzeschild, der dem Feuer über eine
bestimmte Zeit hinweg standhält. Wird die Temperatureinwirkung immer
grösser, zerspringt auch die zweite Scheibe und der Vorgang wiederholt
sich. Bei Brandtemperaturen von fast 1000 °C erwärmt sich die abgekehrte
Seite des EI-Glases nur um ca. 100 °C.
Kombinationen sind möglich
Brandschutzgläser können mit weiteren Funktionen kombiniert werden:
Brandschutz-Isolierglas mit Wärme- oder Sonnenschutzbeschichtungen,
mit Schallschutzfolien sowie in Kombination mit Absturz- oder Einbruchhemmung.
Primär gilt es allerdings, den geforderten Brandwiderstand zu
erreichen. Das kann bezüglich der maximalen Verglasungsgrössen oder
der ästhetischen Vielfalt von Gläsern auch Einschränkungen zur Folge
haben. Hinzu kommt, dass solche Kombinationen teilweise weitere
Brandprüfungen erfordern.
Unterschätzte Glasgewichte
In Zusammenhang mit immer grösseren Glasformaten werden vielfach
die Gewichte von Brandschutzgläsern unterschätzt. Eine gebräuchliche
E-30-Türe erreicht schnell ein Gewicht von über 70 kg; eine raumhohe
Trennwandverglasung mit EI 60 ein Laufmetergewicht von über 120 kg.
Das Handling und die Montage solcher Glaspakete sind vielfach schwierig.
Hier muss bereits in der Angebotsphase abgeklärt werden, wie überhaupt
montiert werden kann.