November 2016
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Schillernde Glasfassade am Triemlispital

KOMPLEXE FASSADEN

Das neu erstellte Bettenhaus im Zürcher Stadtspital Triemli ist ein Pionierprojekt bezüglich Energie und Nachhaltigkeit. Es ist das erste Spital mit Minergie-P-Eco-Zertifikat und leistet einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft. Welche interessanten Besonderheiten die aufwändig gestaltete Fassade aufweist, erfahren Sie im Beitrag.


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Der achtzehngeschossige Längsbau bietet Platz für über 500 Betten. Er überragt das Terrain um 45 bis 55 m und erstreckt sich über eine Grundfläche mit rund 100 m Länge und 35 m Breite. Das neue Bettenhaus ist ein glänzender Beweis dafür, dass sich Energieeffizienz und eine attraktive, grossflächig verglaste Fassade nicht gegenseitig ausschliessen.Fassade aus zwei auseinanderdriftenden SchichtenDie sich ohne eigentlichen Sockel direkt aus dem Terrain heraus bis zum Dachrand ausdehnende Glasfassade (Bild 1) besteht aus zwei unterschiedlich zueinander verlaufenden Ebenen: Die innere Ebene bildet die eigentliche, wärmegedämmte, ca. 30 cm starke Gebäudehülle. Diese folgt der kubischen Form des Rohbaus und besteht im Wesentlichen aus den raumhoch verglasten Fenstern und den hinterlüfteten Bekleidungen der Deckenstirnen und geschlossenen Wänden.Die äussere Ebene wird durch die, ab der inneren Ebene 0,8 bis 2,8 m weit auskragenden, sogenannten Serviceschicht gebildet. Diese bricht mit ihren geometrisch auseinanderdriftenden, schillernden Glasbrüstungen die Masse des Baukörpers und verleiht ihm eine elegant pulsierende Gliederung.Neben diesem wichtigen gestalterischen Zweck erfüllt diese Serviceschicht folgende Funktionen:– Teilbeschattung der grossflächigen Fenster. Dadurch werden die Zeiten mit abgesenktem Sonnenschutz erheblich verkürzt und die Patienten können maximal von der guten Aussicht auf den Park, die Stadt Zürich und den Üetliberg zehren.– Einsichtschutz und Vermeidung von Höhenangst im Hochhaus hinter den bis an den Boden reichenden Fenstern durch die Verhinderung der direkten Sicht nach unten (Bild 2).– Absturzsicherung und Wetterschutz zu den grossen, öffenbaren Lüftungsflügeln.– Arbeitsplattform für eine effektive und betriebsunabhängige Durchführung von Reinigungs- und Unterhaltsarbeiten an der Fenster-Aussenseite und den elektrischen Lamellenstoren.– Verblendung der grossen Ein- und Auslässe im obersten Geschoss, wo die Aggregate für die mechanische Belüftung sämtlicher Räume mit Wärmerückgewinnung untergebracht sind.Aufbau innere Schicht (Fensterebene)Die Fenster der Regelgeschosse bestehen aus werkseitig verglasten Rahmenelementen aus thermisch getrennten, hochgedämmten Aluminiumprofilen mit 105 mm Bautiefe. Eine Besonderheit ist dabei der pfostenlose, schwimmende Einbau der verglasten Lüftungsflügel-Elemente aus Holz-Metall in die Aluminium-Grundrahmen der Bettenzimmer. Der Holz-Metall-Rahmen nimmt einseitig die grosse Isolierglasscheibe auf und übernimmt die Funktion des fehlenden Pfostens (Bild 3).Je ein Element des Bettenzimmer- und des Bürofensters wurde im Vorfeld auf dem Fassadenprüfstand der HTA in Horw erfolgreich auf Luft- und Schlagregendichtigkeit getestet. Zusätzlich wurde die Luftdichtigkeit der am Bau fertig montierten Fassade mittels des nach Minergie-P geforderten Blower-Door-Tests nachgewiesen.