September 2016
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Rostige Oberflächen sind im Trend

MATERIAL- UND OBERFLÄCHENTECHNIK

Rostige Oberflächen gehören heute unbestritten zu den gerne gesehenen Erscheinungen in der Baukunst. Wie der Rost entsteht und was für Stahlarten für eine gelungene Korrosion notwendig sind, dies erfahren Sie im Beitrag.


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Mit vielen weltweit als Kunstwerk realisierten Objekten erlebt der wetterfeste Baustahl unter dem Synonym «Corten» eine starke Renaissance. Die rostige Anmutung schmückt immer mehr Fassaden und findet ebenso im modernen Bauwesen ihre Fortsetzung. Flächig oder punktuell in Szene gesetzt wirkt der Stahl meist als Blickfang, der eine gewisse Dynamik in Farbton und Zeichnung unter Wettereinfluss entwickelt. Im Innenraum hält der Stahl mittlerweile ebenso Einzug als Raumelement, Bodenbelag oder Möbelstück. Dabei spielt eine optisch passende Rosterzeugung mit funktionaler Versiegelung oder Fixierung als Abrieb- und Schmutzkontaminations-Schutz eine ganz besondere Rolle.
Vorbereitung und Verarbeitung
In der Praxis bezieht der verarbeitende Betrieb von seinem Stahlhändler einen «Rohling», den er den Vorstellungen und Gegebenheiten anpassen soll. Selten, aber schon passiert: Mancher Bauherr oder Planer dachte, dass Cortenstahl –mangels fehlender Leistungsbeschreibung einer Vorpatina – immer rostig geliefert wird. Schon mit der Herstellung einer subjektiv akzeptablen Rostoberfläche kann man sich schwertun. Hinzu kommt die Tücke warmgewalzter Stähle, die durch ihre Walzhaut unterschiedlich oder weniger rosten. Probleme gibt es auch im Wetterschatten von Vordächern und Balkonen, die eine veritable Rostfläche verhindern können.
In der Praxis wird zum Rosten oftmals Salzsäure oder Chlor eingesetzt. Das Gefahrenpotenzial dieser Chemiekeulen, die allenfalls noch eine Neutralisation benötigen, ist hoch und erfordert auch eine gewisse Umwelt- und persönliche Schutzausrüstung. Manchmal schiesst auch das Ergebnis mit einem sehr unruhigen Oxidationsbild über das Ziel hinaus. Auch sind Fälle bekannt, wo durch eine mangelnde oder fehlende Neutralisation der aggressiven Chemikalien Befestigungsmittel wie Nieten durch Restchloride angegriffen wurden oder mit Säureresten aufgeladenes Regenwasser Spuren auf empfindlichen Oberflächen hinterlassen hat. Hausmittelchen wie Salzwasser, Essig oder stetige Befeuchtung sind im Ergebnis nicht immer zufriedenstellend, sind zeitaufwändig und dauern viel zu lange. Die Innovation
Die Anforderung einer relativ gefahrlosen und unkomplizierten Rostbildung mit op-tionaler Versiegelung ist eine komplexe Themenstellung, die das nachfolgende System löst: Der säurefreie Schnellroster COR oxid (auch als innovatives GEL erhältlich) bildet ohne jegliches Abspülen binnen zwei bis drei Stunden die gewünschte feine Rostschicht. In Abhängigkeit von der Applikationsart und dem Auftragswerkzeug kann man das entstehende Rostbild noch beeinflussen. Optional gibt es noch aus dem COR-System spezielle Fixier- und Qualitätslacke die die Oberfläche abriebfest versiegeln. Zur Wahl steht ein Finish in Matt, Patina oder Glanz zur Verfügung. Als Auftragswerkzeuge eignen sich Farbroller oder besser Farbspritzgeräte wie z. B. eine einfache
Airless-Becher-Pistole, die in Baumärkten erhältlich ist. Auch für die immer mehr in Mode kommenden Cortenstahl-Wasserbecken in Hof und Garten, wo das Wasser nicht selten eine trübe Einfärbung durch sich ablösenden Rost erfährt, gibt es Lösungen aus diesem System.