November 2014
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Problembereiche richtig abdichten

FENSTER UND FASSADEN

Fenster und Fassaden müssen ihre Dichtheit oftmals unter schwierigsten Bedingungen unter Beweis stellen. Gerade bei der Planung und Ausführung von Problembereichen wie Baukörperanschlüssen und Dachverglasungen mit geringer Neigung ist grösste Sorgfalt gefordert.


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Schlagregendichtheit muss von Fenstern und Fassaden oft unter extremsten Bedingungen gewährleistet werden – man denke nur an Hochhäuser, die in mehreren hundert Metern Höhe Orkanen standhalten müssen. Deshalb zählt die Prüfung der Luft- und Schlagregendichtheit neben dem Schall- und Wärmeschutz sowie sicherheitsrelevanten Prüfungen wie Windlast, Absturzsicherheit oder dem Feuerwiderstand zu den wichtigsten Nachweisen. Die meisten Fassadensysteme, die von Systemgebern angeboten werden, verfügen über die notwendigen Prüfungen und Nachweise. Wichtig zu wissen ist dabei, dass die Schalldämmung von Baukörperanschlüssen direkt abhängig von der Luftdichtheit ist, und es gilt «luftdicht gleich schalldicht» (Bild 1).
Dichtheit und Tauwasserbildung beachten
Gerade bei komplexeren Aufgaben sollte der Metallbauer aber einen genaueren Blick in die Prüfzeugnisse werfen, um zu kontrollieren, ob auch knifflige Details geprüft wurden. Hierzu zählen vor allem Stösse, Übergänge, die Einbindung von Bauelementen wie Türen und Fenstern sowie die Baukörperanschlüsse, für die es oft nur Musterdetails für Standardausführungen gibt. Deshalb liegt ein Fokus der Werkplanung auf der Entwicklung geeigneter Baukörperanschlüsse und Montagedetails sowie Spezialfällen wie Dachverglasungen mit geringer Neigung, deren Umsetzung im Weiteren vorgestellt wird. Neben der Dichtheit ist auch die Vermeidung von Wärmebrücken und des damit verbundenen Tauwasserausfalls, eine wesentliche Aufgabe, nicht nur bei Passivhaus-tauglichen Fassaden.
Abdichtung von Baukörperanschlüssen
Die Prüfung der Schlagregendichtheit erfolgt in der Regel im Rahmen der Systemprüfungen durch den Systemgeber. Der Nachweis der «Tauwasserfreiheit» von Baukörperanschlüssen erfolgt über die Bestimmung des fRSI-Faktors und ist eine Planungsaufgabe. Für den grundlegenden Aufbau des Verglasungsprofilsystems und für die Detailausbildungen bietet sich für Fassaden die konstruktive Planung auf Basis eines Ebenenmodells an. Dabei werden die Konstruktionen in drei Zonen eingeteilt (Bild 2).
Die Ebene 1 trennt das Raum- vom Aussenklima (rote Linie), muss in einer durchgängigen Ebene erfolgen und darf auch bei Anschlüssen und Durchdringungen nicht unterbrochen werden. Die Ebene muss in Bereichen liegen, deren Oberflächentemperaturen über der für das Schimmelpilzwachstum kritischen Temperatur von 10 °C liegen (fRSI-Faktor). Die Tauwasserbildung für die üblichen klimatischen Randbedingungen kann durch folgende Massnahmen minimiert werden:
• Thermisch getrennte Profilsysteme,
• Wärmetechnisch verbesserter Randverbundsysteme des Mehrscheiben-Isolierglases,
• Vermeidung ungünstiger Geometrien, die die Anströmung der Konstruktionen mit warmer Raumluft reduzieren, beispielsweise ungünstig angeordnete Sonnenschutzeinrichtungen auf der Raumseite.
Die Luftdurchlässigkeit und der Eintrag von Wasserdampf in die Konstruktionsfugen (wie beispielsweise die Anbindung von Glas zum Verglasungsprofi oder Stossfugen der Profile), muss ausgeschlossen werden, um Tauwasserbildung in der Konstruktion zu vermeiden, Lüftungswärmeverluste zu minimieren und die Schalldämmung nicht zu verschlechtern.
Ebene 2 ist der Funktionsbereich (gelb), in dem Funktionen wie Statik, Wärme- und Schallschutz erfüllt werden und in dem auch Fensterflügel, Antriebe usw. aufgenommen werden. Der Funktionsbereich muss vom Raumklima zur Vermeidung von Tauwasserbildung getrennt sein. Der Glasfalzraum muss zwecks Belüftung mit dem Aussenklima verbunden sein. In den Funktionsbereich eingedrungenes Wasser muss gesammelt und definiert nach aussen abgeführt werden, um eine dauerhafte Durchfeuchtung der Konstruktionen zu vermeiden.
Ebene 3 ist die äussere Wetterschutzebene (blau), in der ein Eintritt von Regenwasser auf der Aussenseite verhindert wird.