April 2016
April 2016
Abo

Prägendes Fassadenbild für ein Schuhgeschäft

FASSADENBAU

Mit dem Neubau des Hauptsitzes der Helvesko AG in Reiden ist den ausführenden Architekten ein beeindruckendes Werk gelungen. Geprägt von dunklen, elegant wirkenden Glas- und Metallfassaden vereint das Gebäude zeitbetonte Architektur mit vielseitiger Fassadentechnik. Entwickelt, hergestellt und montiert wurden die verschiedenen Fassaden von der Josef Meyer Stahl und Metall AG, Emmen.


Login

Danke für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Abonnenten der Fachzeitschrift metall finden das Login für den Vollzugriff im Impressum der aktuellen Printausgabe. Das Passwort ändert monatlich.


Jetzt registrieren und lesen. Registrieren Sie sich um einzelne Artikel zu lesen und einfach per Kreditkarte zu bezahlen. (CHF 5,- pro Artikel)
Als registrierter Benutzer haben Sie jederzeit Zugriff auf Ihre gekauften Artikel.

Sollten Sie als interessierte Fachkraft im Metall-, Stahl- und Fassadenbau die Fachzeitschrift metall tatsächlich noch nicht abonniert haben, verlieren Sie keine Zeit und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement gleich hier.

Wer von der Autobahnausfahrt über den Kreisel Richtung Reiden (LU) fährt, der wird nicht darum herumkommen, ein paar Blicke über den eleganten, länglichen Helvesko-Neubau schweifen zu lassen. Geprägt von der langgezogenen Bauparzelle erstreckt sich das rund 100 Meter lange und 30 Meter breite Gebäude mit seinem runden Kopfteil der Pfaffnauerstrasse entlang.Drei Gebäudeteile eng vernetztDer doch sehr homogen wirkende Bau ist funktional in drei Teile geteilt und ermöglicht so eine optimale Abwicklung aller anfallenden Geschäftsprozesse. Der erste Teil, der Kopfbau mit seiner markanten Rundung, geprägt von Sichtbeton und Aluminiumlamellen, lädt zum Einbiegen in die Strasse ein und weist zudem den Weg zum Eingang des Schuhgeschäfts. Er umfasst das grosszügige, modern eingerichtete Schuhgeschäft «Die Bequemschuhe» im Erdgeschoss und verschiedene Büroräume im Obergeschoss. Das Schuhgeschäft und die Büros im Obergeschoss stehen durch den offenen Luftraum visuell direkt in Verbindung. Ein grosses, gläsernes Oberlicht begünstigt die angenehme Wirkung zusätzlich. Der zweite Teil, der sogenannte Mittelteil, dient aufgrund einer geschickten Verzahnung der Gebäudeteile als Vermittlungsstelle zwischen dem Kopfbau und der Logistikhalle. Hier befinden sich im Erdgeschoss zusätzliche Büros, Treppenhäuser sowie die Sanitärzellen. In optischer Hinsicht wird der über 100 Meter lange Baukörper durch die Einfügung einer 4 1/2-Zimmer-Wohnung getrennt. Zudem lassen zwei an beiden Gebäudeseiten eingeschobene Terrassen die Bewohner den Aussenraum erleben. Den dritten Teil stellt schliesslich die Lager- und Logistikhalle mit über 1500 m2 Nutzfläche dar. Hier finden unter anderem die Bereitstellung und der Versand der Produkte statt. Im Untergeschoss sind die Auto-Einstellhalle sowie diverse technische Nebenräume eingegliedert.Verschiedene FassadenartenBei der Fassadengestaltung wurde in optischer Hinsicht ebenfalls Wert auf die erwähnte funk-tionale Trennung gelegt. So steht ein repräsentativer, von den Materialien Sichtbeton, Metall und Glas dominierter Kopfbau der Sandwichfassade des Mittelteils und der Logistikhalle gegenüber.Laden- und BürofassadeIn unverwechselbarer Einzigartigkeit prägt die zweigeschossige Laden- und Bürofassade entlang der Pfaffnauerstrasse, endend am runden Gebäudekopf, das Erscheinungsbild des Gebäudes. Mit dem gelungenen Wechsel von Dominanz im Obergeschoss und eleganter Zurückhaltung im Erdgeschoss stellt sie eine beeindruckende Verknüpfung von Modern, Transparent und Funktional dar. Die Pfosten-Riegel-Fassade im Obergeschoss springt über gewisse Teilstrecken bis an die Aussenkannte der Fassadenlinie vor und wird weiterführend ebenso wieder zurückgenommen. Ein geradliniger Fassadenverlauf im Bereich der zurückgesetzten Glasfassaden wird durch vorgehängte Lamellenroste aus eloxiertem Aluminium erreicht. Neben der imposanten architektonischen Wirkung dienen die verschraubten und an stählernen Unterkonstruktionen befestigten Lamellenroste auch als Sicht- und Sonnenschutz für die Büroräume. Für die Lamellen kamen Aluminium-Rechteckrohre 150 ² 40 ² 2 mm zurAnwendung. Die angrenzende im Radius verlaufende Pfosten-Riegel-Verglasung ist frei von vertikalen Deckleisten, als SSG-Verglasung segmentförmig gebaut und erstreckt sich als Einheit über beide Geschosse. In den Bereichen Zwischenboden und Dachrand kamen als Sichtblocker Paneele mit aussenseitiger Beplankung aus emailliertem Glas zur Anwendung. Ganz anders im Erdgeschoss: Die gegenüber dem Obergeschoss in den Raum zurückversetzte Fassade wird zu Beginn von vier zackenförmigen, um je 1,15 Meter abgestuften Elementen geprägt bevor sie dann in die erwähnte segmentförmige Verglasung übergeht und an der dominanten Betonscheibe «Die Bequemschuhe» endet. Auch die gezackten Erdgeschossverglasungen sind als Pfosten-Riegel-Konstruktionen gebaut. Die 90°-Ecken sind als Ganzglasecken ausgebildet, die Flächenelemente mit horizontal und vertikal verlaufenden Deckleisten versehen. Sämtliche Pfosten-Riegel-Konstruktionen sind aus Aluminium im System Wictec 50 gebaut.Als Beschattung wählten die Architekten innen geführte Textilrollos.Ladeneingang unter dem BalkonDer Eingang zum Verkaufsgeschäft befindet sich am linken Ende des runden Gebäudeverlaufs, direkt unter dem Schriftzug «Helvesko». Hinter den vertikal abgesetzten Betonscheiben erstreckt sich die Eingangsverglasung über beide Geschosse. Die automatisierte Doppelflügeltüre ermöglicht den Besuchern den bequemen Zugang in ein beeindruckendes Schuhgeschäft.Direkt über dem Eingang schiebt sich ein offener, mit Lamellen bestückter Balkon nach aussen und bildet so die Fassadenecke des Obergeschosses. Die Aluminiumlamellen dienen sowohl als Geländer wie auch als Sichtschutz. Die Bodenplattform besteht aus einem tragenden Stahlgerippe aus verschiedenen Walzprofilen und ist mit rutschhemmendem Riffelblech belegt. Gebäudeseitig ist sie an den Zwischenboden befestigt, aussenseitig hängt sie mit Zugbändern an der Betondecke.