Februar 2017
Februar 2017
Abo

Oculus – die neue Attraktion in Manhattan

STAHLBAU

In den vergangenen acht Jahren entstand direkt neben dem One World Trade Center, ein über- und unterirdisches Bahnhofsgebäude aus Stahl und Glas: Das Auge, auch Oculus genannt, ist ein absolut beeindruckendes Bauwerk, welches sich optisch nach aussen öffnet.


Login

Danke für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Abonnenten der Fachzeitschrift metall finden das Login für den Vollzugriff im Impressum der aktuellen Printausgabe. Das Passwort ändert monatlich.


Jetzt registrieren und lesen. Registrieren Sie sich um einzelne Artikel zu lesen und einfach per Kreditkarte zu bezahlen. (CHF 5,- pro Artikel)
Als registrierter Benutzer haben Sie jederzeit Zugriff auf Ihre gekauften Artikel.

Sollten Sie als interessierte Fachkraft im Metall-, Stahl- und Fassadenbau die Fachzeitschrift metall tatsächlich noch nicht abonniert haben, verlieren Sie keine Zeit und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement gleich hier.

Je nach Ansicht ähnelt das im Süden New York Citys von Architekt Santiago Calatrava geplante Bauwerk einem Auge, einer Taube oder vielleicht doch einem Walfisch. Jedenfalls verkörperte es ein wunderbares Highlight der modernen Architektur.
Der transparente Bau zwischen Church und Greenwich Street hat auch eine Verbindungsfunktion zum 9/11 Memorial. Auf den Ebenen im Untergrund liegen die Bahnsteige mehrerer U-Bahn-Linien sowie des PATH-Trains. Auch eine Shopping Mall mit insgesamt 35 000 Quadratmetern Verkaufsfläche gehört zum neuen Komplex.
Stützenfreie Konstruktion
Als einzigartig an diesem Bauwerk gilt für die Vision Calatravas, der bereits mit spektakulären Bahnhofsbauten in Lyon, Lüttich-Guillemins und Zürich-Stadelhofen bewundernswerte Bauwerke erstellte, die Tatsache, dass der ganze Komplex im Innern der Halle ohne Zwischenstützen auskommt. Die säulenfreie Halle erforderte spezielle technische Lösungen und somit entsprechend anspruchsvolle Stahlbauteile. Santiago Calatrava, der in New York City lebt, sagte gegenüber örtlichen Medien sinngemäss: «Ich werde eine Station bauen, die alle Passanten sehr leicht und bequem finden können. Denn, das Finden des Weges zu einer Station ist von wesentlicher Bedeutung. Die Idee, über lange Rolltreppen hinunter unter den Boden zu gelangen und so in dunkle Plätze einzutreten, das ist unser Alltag in New York. Aber muss es so dunkel sein? Ich will einen Ort schaffen, der den Menschen durch ihre Orientierung ein Gefühl von Behaglichkeit vermittelt und gleichzeitig ein Gefühl der Sicherheit bietet, indem sie alles mit blossem Auge erkennen können.» Stark beigetragen zur Erreichung dieses Ziels haben wohl die über 4000 m2 Isolierglas, welche im ganzen Bauwerk eingebaut wurden und das Innere der Halle angenehm mit Tageslicht durchfluten.
Schwebende verbiegende Formen
Santiago Calatrava ist bekannt für seine schwebenden, verbiegenden Formen. Der World Trade Center Hub benötigte skulpturähnliche, gekrümmte und verdrehte Stahljoche, welche von ausgewiesenen Firmen hergestellt werden mussten. Medienberichten zufolge benötigte die Herstellung und Vollendung des 36 500 Tonnen wiegenden Stahlbaus 612 300 Arbeitsstunden von 140 Stahlarbeitern. Die 588 Stück vorfabrizieren Stahlbauteile wurden vor Ort wie ein Puzzle zusammengestellt und verschweisst. Offenbar beinhalteten ursprüngliche Pläne ein sich öffnendes Dach im Gratbereich. Aus verschiedenen Gründen sollen sich die Verantwortlichen entschieden haben, diese Idee zu reduzieren. Heute lassen sich die am Mittelgrat angeordneten Oberlichtfenster öffnen. Am 11. September jeweils, sollen die Glaselemente für 102 Minuten geöffnet werden. Dies entspricht genau dem Zeitfenster vom Einschlag des ersten Flugzeuges im World Trade Center und dem Zusammenbruch des zweiten Towers.