August 2015
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Neue Streckmetall-Masche an der Fassade

STRECKMETALLE

Eine beeindruckende architektonische Lösung gelang dem Architektenteam G2 Architekten, Weinfelden, mit der Gestaltung der Fassade des Betriebsgebäudes der Autogarage Payer in Amriswil. Die Streckmetalle mit ihren groben Maschenstrukturen wirken, im Einklang mit der Bronzefarbe, edel und technisch perfekt. Die Masche des Modells Sevilla ist eine Eigenentwicklung der Sprich AG Maschenstrukturen in Baar.


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rayonneIm
Zuge einer Gesamtsanierung der Garagengebäude wurde auch ein neuer Anbau realisiert. Die optische Wirkung der neuen Fassade nahm für das Architektenteam G2 Architekten einen hohen Stellenwert ein. Mit dem farblichen Ausdruck einerseits und der Oberflächenstruktur andererseits sollte ein interessanter, metallisch wirkender Kontrast zum Glas gefunden werden.
Das Architektenteam entschied sich, die Ausbildung der Kaltfassade mit Streckmetall zu realisieren. Jedoch sollte es nicht irgendein Streckmetall sein, sondern sie entschieden sich für eine horizontal angeordnete, neu entwickelte Masche aus der 400er-Kollektion der Firma Sprich AG Maschenstrukturen.
Maschenform und Farbe prägen das Gebäude
Die grobe Struktur des Streckmetalls und die bronzefarbige Eloxierung lassen eine spannende Balance zwischen Material und Farbe entstehen.
Die kostenoptimierte Materialisierung der Fassade erhält dadurch eine erst auf den zweiten Blick wahrnehmbare Eleganz, welche den Anbau fein von der Umgebung abhebt und entsprechend manifestiert. Dazu kommt, je nach Betrachtungswinkel und Lichteinstrahlung, ein weiterer interessanter optischer Effekt, welcher durch die grossen Maschen und die Farbe nochmals verstärkt wird. Die verwendete Streckmetallmasche weist eine Abmessung von 400 mm Maschenlänge und 200 mm Maschenbreite auf. Die Grösse und der breite Knotenpunkt ergeben eine Maschenform, welche der Fassade eine charakteristische Wirkung verleiht. Durch die grosse dreidimensionale Form und die geringe freie Fläche von ca. 15 % wird der Durchblick durch die Masche beinahe unmöglich. Auch Regenwasser und Schmutz werden bestens auf der Aussenseite des Streckmetalls abgeleitet. Das Streckmetall weist zwei Ansichtsseiten auf. Bei diesem Projekt ist das Streckmetall mit der eckigeren Seite (schlechte Seite) nach aussen, mit Maschenlänge horizontal liegend, montiert worden. Neben den optischen Aspekten weist die liegende Maschenrichtung auch den Vorteil auf, dass ein Beklettern durch Kinder unterbunden wird, da auch Kinderfüsse in den Maschen keinen Halt finden.
Individuelle Grössen und Formen
Die Streckmetalltafeln wurden möglichst gross gewählt, um eine möglichst homogene Fläche zu erreichen und auch die Montage – aufgrund der grösseren Elemente – zu erleichtern. Die Einteilung der Breiten und Höhen der einzelnen Elemente wurde genau berechnet. So dass die Maschen an den Rändern geschlossen sind und somit bei den Aneinanderfügungen der Bleche horizontal und vertikal ein sauber Übergang entsteht. Da die Fassade Teil einer Sanierung des bestehenden Gebäudekomplexes war, lag eine weitere grosse Herausforderung darin, die Toleranzen und Neigungen im Dach-, Zargen- und Terrassenbereich aufzunehmen. Alle oberen Elemente erforderten unterschiedliche Schrägschnitte. Beim Mittelstoss lag die Herausforderung darin, die Masche so zu kreieren, dass diese in ihrer Form weiterläuft. Um diese hohe passgenauigkeit zu gewährleisten, wurde am Bau zuerst die Unterkonstruktion angeschlagen. Aufgrund dieser sind dann die exakten Abmessungen der Streckmetalle festgelegt worden. Daraufhin erfolgte die Erstellung der Produktionspläne. Eine Vielzahl von einzelnen Streckmetalltafeln wurden dann auf der Wasserstrahl-Schneidanlage genauestens zugeschnitten. Dieser Ablauf gewährte eine perfekte Passgenauigkeit, so dass jedes einzelne Element perfekt gepasst hat und nicht noch mühsam auf der Baustelle zurechtgeschnitten werden musste. Total waren es 107 einzelne Streckmetalltafeln mit verschiedenen Zuschnitten.
Die Unterkonstruktion
Die Unterkonstruktion der Kaltfassade besteht aus Z- und Hutprofilen, welche im Vorfeld genau eingemessen und dann an den Gebäudekörper befestigt wurden. Die fertigen Streckmetalle konnten anschliessend auf einfache Weise, von aussen auf die Profile gehalten, gebohrt und vernietet werden. Bei der Entwicklung der Streckmetallmasche ist darauf geachtet worden, dass diese sehr flach ausgebildet werden kann. Der Vorteil zeigt sich bei der Montage, wenn die Maschen flach auf der Unterkonstruktion aufliegen und somit nur mit Nieten, ganz einfach auf Zug, befestigt werden können. Die Z-Profile kamen in der Mitte der Streckmetalltafeln und die Hutprofile bei den Aneinanderfügungen der Bleche zur Anwendung. Die Hutprofile ermöglichen, dass beide aneinander-
gefügten Streckmetalle gleichzeitig aufliegen und somit saubere Übergänge gewährleistet sind. Die Abstände zwischen den Profilen entsprechen einem Raster, welcher exakt auf die Streckmetalltafeln ausgerichtet ist. Mit der Planung, Herstellung und Montage wurde die Firma Wanzenried Fassaden AG in Weinfelden beauftragt. Das Streckmetall hat die Eigenschaft, auf eine Seite «parallel zur Maschenlänge» starr und stabil zu sein.