Januar 2017
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Mit ausgereifter Technik und Organisation zum Erfolg

EFFIZIENTES BAUEN MIT GLAS UND METALL

Grossprojekte wie der Bau der Fassade am Westlink-Turm in Zürich-Altstetten bedingen neben guter Technik eine professionelle und projektbezogene Organisation. Wie die Ernst Schweizer AG, Metallbau das Grossprojekt erfolgreich realisierte, erfahren Sie im Beitrag.


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«Tower von Altstetten» nannten Lokalzeitungen den 80 Meter hohen Turm nordseitig des Bahnhofs Altstetten. Die 24 Stockwerke wurden zeitgleich mit dem benachbarten «Cube» mit acht Geschossen als zweite Etappe der Überbauung Westlink realisiert. Die Gebäudekombination hat durchaus das Format, als Wahrzeichen des schnell wachsenden Zürcher Stadtquartiers zu gelten. Neben der bevorzugten Lage dürfte auch die einzigartige Gestaltung des Turms ein Grund für diese Wertung sein. Denn die Sonnenstoren bilden in geschlossener Stellung in wechselnder Folge konvexe und konkave Flächen. Unterstützt wird die optische Wirkung durch die Betonung des durchlaufenden Gesimses in jedem zweiten Geschoss. Zwischen diesen Hauptgesimsen sind es die vertikalen Pfosten zwischen den Fenstern, die in der Art von Lisenen die Fassadenabschnitte strukturieren. Das Zwischengesims tritt diskret zurück. Der Vergleich mit einem Korbgeflecht ist naheliegend, jedenfalls vermittelt der Turm Ansätze einer zeichensetzenden Architektur, wenn auch auf vornehmzurückhaltende Weise –
«Signature Architecture».
Subtil terrassiert
Über dem 5. Obergeschoss springt die Turmfassade an der Nord- und an der Westseite zurück; dem 6. OG wird dadurch zweiseitig eine Terrasse vorgelagert. In den obersten vier Etagen (20. bis 23. OG) ist die Fassade ostseitig zurückgesetzt. Nach Fertigstellung eröffnet die Klubschule Migros ein regionales Zentrum in den unteren Tower-Geschossen, vom 6. bis zum 23. Stockwerk finden sich 155 Wohnungen. Das Gebäude Cube bietet Flächen für Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, darunter auch gastronomische Angebote.
Projektorganisation immer wichtiger
Parallel zur rasanten technischen Entwicklung im Fassadenbau sind die organisatorischen Herausforderungen in der Planung und der Fertigung, in der Logistik und der Montage enorm gewachsen. Zwar gilt dies generell, doch bei Grossprojekten verstärkt. Die 16 600 m2 grosse Fassadenfläche besteht aus rund 3200 Elementen, die sich nicht nur in der Storenführung unterscheiden. Aufgrund unzähliger technischer Details ergeben sich hunderte von Elementvarianten, die zeitgerecht produziert und angeliefert werden müssen. Zwar lässt sich ein «Vorrat» von einigen Elementen fertigen, doch selbst ein Bruchteil der Gesamtcharge würde jede Lagerkapazität übersteigen. Rechtzeitig zum Baubeginn konnte die Ernst Schweizer AG die notwendigen Kapazitäten im Management, in der Planung sowie in der Fertigung aufbauen. Unterstützt wird Schweizer von der Aepli Metallbau AG im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE).
Arbeiten synchronisieren
Taktgeber bei der Realisierung ist die Montage, sowohl bezüglich der Reihenfolge der Fassadenelemente als auch des Rhythmus bei der Anlieferung. Dass während der Montage einige Stockwerke weiter oben an der Primärstruktur des «Tower» gebaut wird, macht die Einpassung der Elemente zu einer kniffligen Aufgabe. Denn der Montagekran muss die Kletterbühne des Baumeisters unterfahren können.
Das Projekt Westlink ist ein Musterbeispiel für ein «Integrated Manufacturing» mit erweiterten Systemgrenzen (siehe Ablaufplan). Denn die Logistik und die Montage bilden eine stringente Fortsetzung der Produktion mit wechselndem Standort. Ohne dieses Verständnis ist ein Projekt dieser Komplexität und mit diesem Umfang nicht zu bewältigen. Und schon gar nicht in dieser äusserst kurzen Bauzeit: Im August 2015 war Start des Rohbaus, innerhalb von 25 Monaten, also Ende August 2017, wird das ganze Gebäude fixfertig an die Bauherrschaft übergeben.