November 2016
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Mit Ästhetik zur Energiewende beitragen

INTRO

«Mit den heute auf dem Markt erhältlichen PV-Modulen können
ästhetische und fuktionale Lösungen gemacht werden.»

Fortschrittliche Bauherrinnen und Bauherren, Architekten und Planer wie auch innovative Gebäudetechnologie-Unternehmen zeigen durch ihre Energie produzierenden Bauten, dass sich die Mehrinvestitionen auszahlen. Technologisch kann man derzeit schon enorme Effizienzlösungen mit heutigen Produkten erreichen. Und dies mit bester Lebensqualität, ohne sich einzuschränken.Die Schweiz ist sehr dicht besiedelt. Folglich sollte das Solarenergiepotenzial von bestehenden und künftigen Gebäuden genutzt werden, als wesentlicher Beitrag für die Energiewende und den Ausstieg aus den fossilen und Kern- Energiequellen. Je mehr der Gebäudepark ausgebaut wird, desto wichtiger wird der optimierte Eigenverbrauch, um die Produktion und den Konsum von Energie für die Stabilisierung des Stromnetzes auszugleichen. Dieses Gleichgewicht tagsüber und über das Jahr verteilt zu gewährleisten, wird eine wichtige Herausforderung sein. Hier können aktivierte Fassaden einen wesentlichen Beitrag leisten. Denn Solarfassaden helfen, den Eigenverbrauch durch eine besser verteilte Sonneneinstrahlung tagsüber wie auch saisonal (speziell im Winter) zu erhöhen. Zur Maximierung des Eigenverbrauchs ist die intelligente Vernetzung von Haustechnik und Solarenergiegewinnung essenziell.Repräsentativ und nachhaltigWer eine Glasfassade anstelle einer verputzen Fassade erstellt, tut dies vor allem aus ästhetischen und repräsentativen Gründen, denn die Kosten für Erstere sind grundsätzlich höher. Dementsprechend haben mit Photovoltaik aktivierte Fassaden ebensolchen ästhetischen Ansprüchen zu genügen. Die klassischen, stromproduzierenden kristallinen Solarzellen mussten durch neue Technologien ersetzt werden, damit die PV-Fassaden bei Architekten und Bauherren auf Akzeptanz stossen konnten. Mit den heute auf dem Markt erhältlichen PV-Modulen wird bereits eine wesentliche ästhetische Verbesserung geboten. Die Modulhersteller sind sehr viel flexibler geworden in Bezug auf das Erscheinungsbild der Oberflächen. Damit können architektonische Wünsche und individuelle Ideen immer besser realisiert werden. An dieser Stelle möchte ich gerne auch auf den Beitrag auf Seite 36 über die PV-Fassade des energieautarken Mehrfamilienhauses in Brütten hinweisen. Das Projekt der Umwelt Arena AG, Spreitenbach, gilt als das schweizweit erste Mehrfamilienhaus, das ohne jeglichen Anschluss ans öffentliche Versorgungsnetz auskommt.Wenn in einer frühen Planungsphase die Randbedingungen der Modultypen bekannt sind und die Geometrie der Fassade dementsprechend angepasst wird, wirkt sich das positiv auf die Kosten aus. Grosse Fassadenprojekte sind aus Investitionssicht besonders interessant, weil in dem Fall der Skaleneffekt greift. Photovoltaikmodule in die Fassade zu integrieren, macht immer mehr Sinn, denn der durchschnittliche Preis pro installiertes Kilowatt Photovoltaikleistung in der Schweiz sank seit 2009 um mehr als die Hälfte und die Modulleistung steigt stetig an. Im Vergleich zur Glasfassade sind Solarfassaden schon heute konkurrenzfähig und eine Überlegung wert – speziell im Hinblick auf die Energiewende und die künftige Energiebewirtschaftung.