Juni 2016
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Metallbau und Industrie 4.0

INTRO

«Dass der Trend zur grenzenlosen Digitalisierung
auch im Metallbau Einzug hält,
dies belegt diese Ausgabe der ‹metall›.»

In der Industrie hat sich seit der Erfindung der Dampfmaschine doch einiges verändert. Zunehmend verlangt die Kundschaft möglichst individuelle, aber exakt auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Produkte zu einem möglichst tiefen Preis. Dass diesem Marktbedürfnis nicht einfach über Nacht nachgekommen werden kann, das versteht sich von selbst. Doch die Räder der Veränderung drehen sich schnell. Als «Industrie 4.0» wird das alles verändernde Phänomen bezeichnet. Industrie 4.0 – auch als die 4. Industrielle Revolution bezeichnet, fordert die Digitalisierung zur Steigerung der Produktivität. In naher Zukunft soll eine Vernetzung aller am Bearbeitungsprozess beteiligten Stellen unumgänglich sein. Natürlich wurde auch in der Metallbaubranche während der letzten Jahre intensiv und zunehmend komplexer mit Computern und den verschiedensten Softwares gearbeitet. Jedoch waren diese Bearbeitungssoftwares weitgehend als Insellösungen zu verstehen. Der Herstellungsprozess einer Pfosten-Riegel-Fassade beispielsweise wurde aufgrund verschiedenster Schnittstellen – von der Offerte über Auftragserfassung, Budgetierung, Planung, Arbeitsvorbereitung, Materialbeschaffung, Profilbearbeitung, Zusammenbau bis hin zur Endmontage und Rechnungsstellung – immer wieder unterbrochen und der weitere Ablauf musste neu lanciert werden.Dass der Trend zur grenzenlosen Digitalisierung auch im Metallbau Einzug hält, dies belegt diese Ausgabe der «metall» auf eindrückliche Weise. Zum Schwerpunktthema «EDV im Metallbau» äussern sich verschiedenste, für die Metallbaubranche relevante Software-Entwickler und stellen ihre Neuigkeiten vor. Beinahe alle haben etwas gemeinsam: Im Fokus ihrer Dienstleistungen steht die digitale Vernetzung.Das Softwarehaus Orgadata AG hat einen Info-Server entwickelt, der die Vernetzung der Produktion und somit die enge Zusammenarbeit von Mensch und Maschine fördert. Den entsprechenden Beitrag über die praxisbezogene Anwendung in Schweizer Metallbaubetrieben finden Sie Seite 22. Auch der Beitrag Seite 30 setzt sich intensiv mit der Vernetzung und dem ungehinderten Austausch von Planungsdaten auseinander. Zudem erläutert der Autor interessante Aspekte zu Building Information Modeling (BIM) im Metallbau.Wie der Umgang mit den einzelnen Planungssoftwares und deren Vernetzungen in der Praxis aussehen könnte, dies dokumentiert die Reportage Seite 26. Das Ineinandergreifen von verschiedenen Planungstools im 2D- und 3D-Bereich wird im Beitrag anhand eines realisierten Bauobjekts wiedergegeben.Aber auch die administrativen Arbeitsprozesse verlangen nach Vereinfachungen. Auch zu diesen Themen finden Sie Interessantes in dieser Ausgabe. Doch die Digitalisierung allein ist noch lange kein Garant für eine rationelle Fabrikation. Beim systembezogenen Fenster- und Türbau beispielsweise, braucht es auch technisch ausgereifte Systeme, deren Profil- und Beschlagsortiment so weit entwickelt, dass eine rationelle, schlanke Produktion überhaupt möglich wird. Der Beitrag Seite 16 über den Zusammenbau einer Aluminiumtüre in einem neu entwickelten Profilsystem zeigt diesbezüglich neue Perspektiven auf.