Juli 2016
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Leichter, stärker, mobiler

SCHWEISSEN

Für das Schweissen auf der Baustelle sollen die Schweissstromquellen alles können, was Werkstattgeräte auch leisten. Ausserdem erwartet der Schweissprofi bestimmte Features, die die Mobilität erleichtern. Die Autorin beschreibt, was für den mobilen Einsatz von Schweissinvertern zu beachten ist.


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Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren zu einem deutlichen Innovationsschub bei den Schweissstromquellen geführt. Damit sind inzwischen Inverterschweissgeräte auf dem Markt, die mit Recht zu einer neuen Generation von Schweissstromquellen zählen und für alle Lichtbogenschweissverfahren wie Elektroden-, MIG/MAG-, Plasma- sowie WIG/TIG-Schweissen geeignet sind. Im Grunde funktioniert ein Inverterschweissgerät wie ein elektronisch basiertes Schaltnetzteil. Allerdings hat man bei den Geräten der neuen Generation die Empfindlichkeit der Elektronik nachhaltig in den Griff bekommen, sodass sie punkto Robustheit mit den grossen Schweisstrafos durchaus mithalten können und damit beste Voraussetzungen bestehen, sie mobil auf der Baustelle einzusetzen.
Achten Sie auf die Leistungsfähigkeit
Trotz der Kompaktheit sollen die Schweissgeräte für den mobilen Einsatz vor allem leistungsfähig sein. Gleich mehrere Kriterien in den Leistungsparametern machen die Unterschiede zwischen den Geräten deutlich. «Der Metallbauer findet in der grossen Produktpalette, die der Markt bietet, für jeden Einsatzbereich das passende Gerät. Darum ist es sinnvoll, sich über die Einsatzvarianten des Schweissgeräts klar zu werden. Wie oft, wie lange und was muss auf Baustellen oder Aussenmontagen geschweisst werden. Metallbaubetriebe, die vor allem Zäune und vorgefertigte nichttragende Bauteile verschweissen müssen, also ein Gerät benötigen, das sporadisch und dann nur kurz zum Einsatz kommt, benötigen keinen so hohen Ausgangs-Schweissstrom - 150 bis 180 Ampere bilden da bereits eine gute Schweissbasis. Metallbauer hingegen, die regelmässig tragende Bauteile nach der EN 1090 verbauen und dadurch schon durch das Zertifizierungsmanagement an bestimmte Qualitätskriterien gebunden sind und häufig auf Aussenmontage schweissen, sollten am zur Verfügung stehenden Schweissstrom nicht sparen - Schweissströme von 220 bis 300 Ampere sind üblich, Spitzenangebote von bis zu 400 Ampere möglich. Bewährt haben sich Geräte mit einfach zugänglichen Schaltelementen für das Umschalten auf verschiedene Betriebsmodi (zum Beispiel TIG-, E-Betrieb) und verstellbaren Stromstärken. Auch der auf den Baustellen zur Verfügung stehende Stromanschluss ist in vielen Fällen nicht uninteressant und sollte bei der Geräte-Entscheidung eine Rolle spielen. Die etwas leistungsschwächeren Geräte können oft an eine herkömmliche Lichtstromsteckdose angeschlossen werden, wie sie gerade bei kleineren Baustellen im Privatkundenbereich anzutreffen sind. Selten findet sich dort ein Stark- oder Drehstromanschluss, der bei Grossbaustellen selbstverständlich kein Problem darstellt und für ambitionierte leistungsstarke Schweissinverter auch benötigt wird. Auch dabei sorgen umschaltbare Geräte, die in der Werkstatt mit 400-Volt-Drehstrom arbeiten und beim Schweissjob auf der Baustelle einfach an 230-Volt-Wechselstrom anzuschliessen sind, für mehr Flexibilität», gibt Diplomingenieur Olaf Heinrich, Schweissaufsichtsperson in verschiedenen Berliner und Brandenburger Metallbaubetrieben unter anderem bei der Lange & Sohn Metallbau in Dahlwitz-Hoppegarten, als Geräte-Auswahlkriterien zu bedenken.
Entscheiden Sie sich für eine hohe Einschaltdauer
Neben der Ausgangsleistung bildet die verfügbare Einschaltdauer ein Qualitätskriterium der tragbaren Schweissgeräte. Wichtig ist dieser Parameter, weil die Umwandlung der Netzspannung in Schweissspannung physikalisch nicht ohne Verluste durchgeführt werden kann. Zur Bestimmung der Einschaltdauer gilt für Profi-Schweissgeräte die EN 60974-1. Die Einschaltdauer wird innerhalb einer Zyklusdauer von zehn Minuten (hundert Prozent) ermittelt. Eine Einschaltdauer von sechzig Prozent bedeutet demnach, dass die Schweisszeit sechs Minuten (sechzig Prozent) und die Abkühlzeit vier Minuten (vierzig Prozent) beträgt. Diese Daten gelten als Norm-Messwerte, die zum Vergleich verschiedener Geräte dienen. «Grundsätzlich gilt: Je höher die Einschaltdauer, desto geringer die Zwangspausen, also desto effizienter kann der Schweisser mit dem Gerät arbeiten. Auf Schweissinverter mit einer Einschaltdauer unter zwanzig Prozent sollte verzichtet werden, Anlagen mit sechzig Prozent hingegen gelten bereits als Spitzengeräte und sorgen für langanhaltende gleichmässige Qualität», berichtet der Berliner Schweissprofi aus seiner Praxis.