Mai 2016
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Interaktives Glas für die Zukunft

GLASSTEC DÜSSELDORF 2016

Touch-Displays, LED-Technologie, ultradünne Gläser: Die Multifunktionalität von Glas in der Informationstechnologie und
der Architektur führt langfristig zu einer Verbindung von beiden. Gebäude, Häuser und öffentliche Strassen werden zu Informationsträgern
und Steuerungselementen.


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Gebäude zeigen auf ihrer Fassade, wasin ihrem Inneren vorgeht. Strassen machenselbstständig auf Gefahren aufmerksam, zeigenindividuelle Schilder oder Hinweise undversorgen überdies noch Haushalte mit Strom?Und: Bei bekannten Eigenschaften soll es möglichsein, Glas in Dicken von zehn Mikrometernherzustellen? Einige der spannendsten Beispielefinden sich hier und im September auf derWeltleitmesse der Glasbranche, glasstec 2016,in Düsseldorf. Interaktive GebäudehüllenGläserne Fassaden, die zu Projektionswändenwerden und sowohl dem Bewohner innenals auch dem Passanten aussen interessanteInformationen liefern können, sind keineVision, sondern technisch bereits machbar.Architekten von Repräsentationsbauten beziehendie Fassade nicht mehr nur als verhüllendesGestaltungselement in ihre Modelle ein,sondern geben ihr eine interaktive Funktion.Dabei spielen nicht mehr nur Energieeffizienzund Nachhaltigkeit eine Rolle, sondernauch der Nutzen von Glas als Teil einer Informationstechnologie.James Law, Architektaus Hongkong nennt diese neue Architektur«Cybertecture». Aktuell im Bau befindet sichsein Projekt «Parinee I» in Mumbai, Indien.Ein Bürozentrum, in Zukunft vorrangig genutztvon den kreativen Köpfen der indischenFilmindustrie. Das fertige Gebäude wird dankLED-Technologie zum Werbeträger dessen,was innen erdacht wird. Das internationaleIngenieurbüro Arup liefert die Fassadentechnikzu diesem einzigartigen, 160 Meterhohen Turm. Mehr als 3700 QuadratmeterFläche dienen als Multimedia-Display undLED-Bildschirm und haben verschiedeneLichtfunktionen. Dabei können Flächen miteinanderin Kombination zu einer grösserenzusammengefügt werden oder unabhängigvoneinander unterschiedliche Inhalte anzeigen.Und damit der Passant ohne Einladungauf der Strasse trotzdem mitbekommt, werdrinnen bei einer Premierenfeier dabei ist,können in Echtzeit Bilder der prominentenGäste auf der Aussenfassade gezeigt werden.Selbstverständlich erlaubt das transparenteGlas auch die Sonneneinstrahlung in dieRäumlichkeiten und wird zentral gesteuert,sodass der Lichteinfall der Tageszeit angepasstwird, der Energieverbrauch und die CO2-Emission klein gehalten werden.Auch unser Alltag könnte durch neue Glastechnologiennachhaltig profitierenEin Parkplatz in den USA. Optisch erinnert dieFläche an einen Bienenstock. Der Bodenbelagbesteht aus wabenförmigen Panels aus Panzerglasmit einer Tragfähigkeit von jeweils 1500Tonnen. Die Fahrbahnmarkierungen leuchtendeutlich erkennbar, zeigen Richtungspfeile, Sperrzonen und Fussgängerübergänge an, bei Tag wie bei Nacht. Inder Dunkelheit zeigen die Panels, was in ihnen steckt: EingelasseneSolarzellen, die sich durch das Tageslicht aufgeladen haben, geben nunihre Energie wieder ab und versorgen die im Glas eingebauten LEDs,die Fahrbahnmarkierung bleibt sehr gut sichtbar, kann je nach Bedarfdie Farbe wechseln oder aufblinken, um zum Beispiel Gefahrenstellenanzuzeigen. Ausserdem können die Solarmodule die gespeicherte Energieauch als Wärme an die Panels weitergeben, um die Fläche im Wintereis- und schneefrei zu halten.So erstaunlich das auch klingt, diesen Parkplatz gibt es bereits. Er istdie Testfläche von Solar Roadways, das Projekt, das von Juli und ScottBrusaw in Idaho vorangetrieben wird. Nach Aussage des Ehepaars würdeein Kilometer Strasse mit Solar-Roadway-Belag ausreichen, um tausendHaushalte mit Strom zu versorgen.Mit der enormen Tragfähigkeit stünde auch einem Einsatz als Rollfeldauf dem Flughafengelände technisch nichts entgegen. Und mitdem erzeugten Strom könnten die elektronischen Flughafenfahrzeugebetrieben werden.Zurzeit läuft das Projekt zielstrebig mit immer grösserer Unterstützungder US-amerikanischen Regierung. Ausserdem kann sich jeder überCrowdfunding finanziell beteiligen.