August 2019
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Hinter dem roten Vorhang

STRECKMETALLE

Das Opernhaus Zürich hat in Oerlikon an der Binzmühlestrasse ein Lagergebäude, wo die vielen verschiedenen Requisiten gelagert und instand gehalten werden. In diesem Industriegebiet hat sich viel verändert und so wurde auch ein neues Kleid für die triste Industriehalle gesucht. Text und Bilder: Metallpfister - E. Pfister & Cie AG, Dielsdorf


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Das alte Lagergebäude des Opernhauses Zürich ist in die Jahre gekommen und muss asbestsaniert werden. Dabei wird auch gerade die Lagerkapazität erhöht, damit die aufwendigen Bühnenbauten noch besser gelagert werden können. Zu dieser Aufgabenstellung wurde von Meletta Strebel Architekten AG eine Idee entwickelt, welche die Sanierung der Fassade mit einem neuen Gesicht auch gerade mit einschliesst.
Materialisierung
Die neue Fassade erhält eine «textile» Erscheinung in Form eines über die bestehende Fassade gestülpten fliessenden Kleides, das entfernt an einen Theatervorhang erinnert und der Lagernutzung ein Gesicht nach aussen gibt. Horizontal verlaufende, geschossweise versetzte, wellenförmig geschwungene Streckmetallbänder in Aluminium erlauben es, die bestehenden Bauteile wie Fenster einzubeziehen. Das Streckmetall mit einem freien Querschnitt von ca. 40% schafft eine spannende Wechselwirkung je nach Standort und Blickrichtung. Die Perspektive zu Fuss, in der Bewegung aus dem Auto, in der Flucht oder frontal, aus der Nähe oder aus einer Distanz von 10 bis 15 m erzeugen unterschiedliche Effekte und deuten die Vielfältigkeit im Innern an.
Auf Anregung des Baukollegiums haben wir geprüft, ob und auf welche Art und Weise das Innere des kostbaren Kostümfundus nach aussen ins Quartier getragen werden kann. Die roten Farben des für Bühnen charakteristischen Samtvorhangs sollen auf die südliche Hauptfassade appliziert werden und machen das Kügeliloo selber zur wertvollen «Bühne des Theaterfundus». Drei verschiedene Rottöne der Dichtungsbahnen hinter dem Streckmetallgitter sollen eine abstrahierte Wirkung des Samtvorhangs im Innenraum darstellen. Ein feuriges Rot, ein dunkles Braunrot im Schatten und ein Zwischenton stellen die Faltenbewegung des Vorhangs mit zum Licht exponierten und verschatteten Bereichen dar. Das wellenförmige geschossweise versetzte Streckmetallgitter wirft auf die dahinterliegende starke Farbgebung ein Schattenbild, das je nach Tages- und Jahresverlauf und Tageslichttemperatur gut wahrnehmbar ist und sich je nach Blickrichtung und in der Bewegung verändert. Ein lebendiges Spiel