Oktober 2019
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Hightech über Berner Stadtrestaurant

ÜBERDACHUNGEN

Das in die Jahre gekommene Glasdach über dem Berner Stadtrestaurant «Zum Äusseren Stand» wurde rückgebaut und durch ein neues, umgestaltetes Dach ersetzt. Ein verzogener Grundriss, unterschiedliche Anschlusssituationen sowie spezielle tech­nische Anforderungen machten die Entwicklung, die Fabrikation und auch die Montage zu einer äusserst anspruchsvollen Mission.


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Bereits im Jahr 2012 durfte das Architekturbüro Bellorini Architekten AG in Bern das Stadtrestaurant «Zum Äusseren Stand» des geschichtsträchtigen Rathauses umgestalten. In einem weiteren Schritt gelangte die Bauherrschaft mit dem Wunsch nach einem neuen Glasdach für das Hofcafé und der Notwendigkeit der Küchen- und Haustechniksanierung ebenfalls an die Berner Architekten.
Das Glasdach aus den 1980er-Jahren wurde als stark geneigtes Pultdach in die ursprüngliche Hofsituation eingepasst (Abbildung 1). In Analogie zu historischen Gewächshausarchitekturen der Jahrhundertwende wurde dieses nun durch ein flach geneigtes Walmdach ersetzt, welches erlaubt, die Gesimselemente der historischen Fassade auf den drei bisher umgestalteten Hoffassaden zu ergänzen. Dem ambivalenten Raumeindruck, welcher zwischen Innen- und Aussenraum oszilliert, wird durch die gestalterische Thematisierung des Spaliermotivs begegnet: Die notwendige Akustikverkleidung im unteren Bereich des hohen Raumes wird mit einer bedruckten Stoffbespannung versehen, die in enger Zusammenarbeit mit dem Grafiker Lorenzo Conti entstanden ist. Im Bereich der Sockelelemente, der davor gesetzten Spalierverkleidung wurden die Zuluftkanäle platziert. Im oberen Teil des Raums führt eine Gipsstuckatur den illusionistischen Raumeindruck bis zum neuen Glasdach weiter fort. Durch die Verwendung von elektrochromem, reaktivem Glas (Sage-Glass) konnte auf die Applikation eines aussenliegenden Sonnenschutzes verzichtet werden, was auch bei strahlendem Sonnenschein den unbehinderten Blick in den Himmel ermöglicht.
Verzogener Grundriss – unterschiedlichste Felder
Durch das Ingenieurbüro Emch + Berger AG in Bern wurde die Firma Speiser Metallbauplanung GmbH, Thun, empfohlen, um die Systementwicklung und die Ausführungsplanung der Dachkonstruktion zu projektieren und zu planen. Um die Dachkonstruktion hinsichtlich der Anforderungen an Ästhetik und Technik dem historischen Gebäude angepasst zu bauen, ergab sich ein stark verzogener Grundriss, welcher zu einer herausfordernden Einteilung der Felder führte (Abbildung 4).
Trotz der Bemühungen des ausführenden Metallbauplaners, die Felder möglichst formähnlich zu gestalten, blieb kein Feld gleich wie das andere und daraus folgend weisen alle Gläser unterschiedliche Abmessungen und Formen auf. Es galt, die beiden Enden des Firsts, die aus dreidimensionalen Knotenpunkten bestehen, mit den auf einer anderen Ebene liegenden Bauteilen zu verbinden.