Oktober 2021
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Heimatkunde und Tourismus unter einem Dach

Türen

Im Ostseebad Heringsdorf auf Usedom wurde ein historisches Bürogebäude aus der Gründerzeit zu einem modernen Tourismus-Service-Zentrum (TSZ) mit Bibliothek und Ausstellung umgebaut und um einen rundum verglasten Pavillon erweitert. Eine Abfolge raumhoher, in die Pfosten-Riegel-Konstruktion integrierter Wendetüren kennzeichnet die Fassade. Gefertigt wurde sie aus dem Stahlprofilsystem VISS Fassade.


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Das sogenannte Lange Haus (rechts) zählt zu den ortsbildprägenden Baudenkmalen des traditionsreichen Seebads auf der Insel Usedom.
Das sogenannte Lange Haus (rechts) zählt zu den ortsbildprägenden Baudenkmalen des traditionsreichen Seebads auf der Insel Usedom.

Türen

Heimatkunde und Tourismus unter einem Dach

Im Ostseebad Heringsdorf auf Usedom wurde ein historisches Bürogebäude aus der Gründerzeit zu einem modernen Tourismus-Service-Zentrum (TSZ) mit Bibliothek und Ausstellung umgebaut und um einen rundum verglasten Pavillon erweitert. Eine Abfolge raumhoher, in die Pfosten-Riegel-Konstruktion integrierter Wendetüren kennzeichnet die Fassade. Gefertigt wurde sie aus dem Stahlprofilsystem VISS Fassade.

Text: Anne Marie Ring, München / Bilder: Stephan Falk, Berlin

Das sogenannte Lange Haus, zwischen 1874 und 1884 als Verwaltungssitz der Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf errichtet und zuletzt als Bibliothek genutzt, zählt zu den ortsbildprägenden Baudenkmalen des traditionsreichen Seebads auf der Insel Usedom. Über die Jahrzehnte hinweg blieb es weitgehend in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten. Ein nachträglich an der Südfassade hinzugefügter Anbau wurde im Rahmen der jüngsten Sanierung abgerissen und durch einen modernen Pavillon aus Stahl und Glas ersetzt. Mit seiner grosszügigen Verglasung signalisiert er Transparenz und Offenheit – aber «offen» ist der Pavillon nicht nur im übertragenen Sinn: Insgesamt acht raumhohe, zweiflügelige Wendetüren mit versetztem Drehlager kennzeichnen diese ganze besondere Fassadenkonstruktion im innovativen Stahlleichtbau.

Fassadentüren als Wendeflügel

Die VISS Fassadentüren entsprachen dem Wunsch der Architekten nach raumhohen und rasterfeldgrossen Öffnungselementen, die die Pfosten-Riegel-Fassade beleben. Grundsätzlich sind Türhöhen bis zu sechs Meter möglich; da die maximalen Türflügelgrössen und Türflügelgewichte aber von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, ist stets eine individuelle Konfiguration erforderlich. Für den verglasten Anbau des Tourismus-Service-Zentrums in Heringsdorf wurden sie «nur» knapp drei Meter hoch gefertigt, korrespondierend zur Raumhöhe des Besucherpavillons. VISS Fassadentüren öffnen grundsätzlich nach innen; wegen des versetzten Anschlags ist die Öffnung jedoch auch von aussen deutlich wahrnehmbar: Je nach Öffnungsgrad ragen die Türflügel mal mehr, mal weniger über die Fassadenebene hinaus.  

Mit seiner grosszügigen Verglasung signalisiert er Transparenz und Offenheit – aber «offen» ist der Pavillon nicht nur im übertragenen Sinn.
Mit seiner grosszügigen Verglasung signalisiert er Transparenz und Offenheit – aber «offen» ist der Pavillon nicht nur im übertragenen Sinn.

 

Insgesamt acht raumhohe, zweiflügelige Wendetüren mit versetz­tem Drehlager kennzeichnen diese ganze besondere Fassadenkonstruktion.
Insgesamt acht raumhohe, zweiflügelige Wendetüren mit versetz­tem Drehlager kennzeichnen diese ganze besondere Fassadenkonstruktion.

Automatisch öffnende Drehtüren

Dass Besucher durch die verglaste Fassade hindurch schon von weitem einen Blick ins Innere des Gebäudes erhalten, erleichtert gerade ortsfremden Nutzern die Orientierung. Zwei Zugänge mit automatisch öffnenden Drehtüren an der Nahtstelle von Altbau und Anbau führen durch einen Windfang in den lichten Pavillon mit der Touristinformation. Aus dem hoch wärmedämmenden Türsystem Janisol HI gefertigt, fügen sie sich nahtlos in die VISS Fassade ein. Eventuelle Wartezeiten lassen sich kurzweilig überbrücken – neben Virtual-Reality-Stationen, die in ansprechenden Videoanimationen die Ostseeregion erfahrbar machen, liefert ein interaktiver Beratungstisch schnelle Erstinformationen. Besonderes Highlight des neuen Tourismus-Service-Zentrums sind die medialen Inszenierungen, künstlerischen Installationen und interaktiven Elemente, die sich durch alle Räume ziehen und interessierte Nutzer zu einer virtuellen Entdeckungsreise durch die Region einladen. Dieses Angebot richtet sich nicht nur an Besucher, sondern explizit auch an Einheimische.  

Zwei Zugänge mit automatisch öffnenden Drehtüren an der Nahtstelle von Altbau und Anbau führen durch einen Windfang in den lichten Pavillon mit der Tourist Information.
Zwei Zugänge mit automatisch öffnenden Drehtüren an der Nahtstelle von Altbau und Anbau führen durch einen Windfang in den lichten Pavillon mit der Tourist Information.

 

Übrigens: Mit dem TSZ Heringsdorf wurde der erste Baustein des künftigen Kaiserbäder-Erlebnispfades fertiggestellt, der die Seeheilbäder Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin einst miteinander verbinden soll. Drei Dutzend weitere Stationen schweben den Verantwortlichen vor; die beiden nächsten, nämlich das Fischerei-Erlebniszentrum in Bansin sowie das Haus der Erholung in Ahlbeck, sind schon in der Planung. 

 

Innenansicht der Ganzglasecke. Daneben eine einflügelige Fassadenwendetüre.
Innenansicht der Ganzglasecke. Daneben eine einflügelige Fassadenwendetüre.

Bautafel 

Bauherrschaft:

Gemeinde Heringsdorf; Insel Usedom (D)

Architekten:

Krause Schreck Partnerschaftsgesellschaft mbB, Hamburg

Fassadenbau:

FML-Service GmbH & Co. KG, Strasburg

Verwendete Stahlprofilsysteme:

VISS Basic, VISS Fassade Wendeflügel, Janisol HI Türen

Systemlieferant:

Jansen AG, Oberriet (SG)

Das Fachregelwerk Metallbauerhandwerk – Konstruktionstechnik enthält im Kap. 2.3.1 wichtige Informationen zum Thema «Metalltüren».