Drahtseile in der Architektur

Hängebrücke in St. Moritz

Text und Bilder: Jakob Rope Systems

Der Ferienort St. Moritz ist um eine Attraktion reicher. Eine neue Hängebrücke aus Jakob Edelstahlseilen und Webnet überquert hier seit Ende November 2023 eine Schlucht auf dem Wanderweg Wasserfallpromenade. Seit Dezember 2023 ist die Hängebrücke für Fussgänger geöffnet.
Die neue Brücke führt mit einer Spannweite von 17,2 Metern über den Bach Ovel da la Resgia. Die Gemeinde St. Moritz ersetzt damit die bestehende Holzüberquerung im Rahmen einer Sanierung des Wanderwegs Wasserfallpromenade.
In Zusammenarbeit mit der Caprez Ingenieure AG (Silvaplana) und dem Bauunternehmen Nicol. Hartmann & Cie. AG (St. Moritz) durfte Jakob Rope Systems das Komplettangebot zum Bau der Hängebrücke werkplanen und liefern. Die Leistung zu diesem Projekt umfasste:
- Entwurf und statische Bemessung
- Werkstatt- und Montageplanung
- Lieferung und Montage der gesamten Brückenstruktur inklusive Abspannböcke.

 

Konstruktion und Seile

Die Konstruktion der Hängebrücke besteht aus vier Tragseilen, in Form von offenen Spiralseilen aus Edelstahl mit Forte-Beschlägen. Zwei Tragseile unten von je 26 Millimeter Durchmesser und zwei Tragseile oben von je 22 Millimeter Durchmesser. Die Tragseile laufen über drei Querjoche und sind beidseitig über die Stahlabspannböcke in den Brückenwiderlagern verankert. Der Brückenlängsträger besteht aus Abkantprofilen aus Edelstahl mit quer angeordneten Holzdielen.  

 

Das Edelstahlnetz Webnet wirkt als statisches Element und überträgt Lasten des Gehwegs zu den oberen Tragseilen und ist dadurch vertikal (stehende Maschen) angeordnet. Dadurch kann auf zusätzliche Hängerseile verzichtet und die Abmessungen des Brückenlängsträgers reduzieren werden. Zur Aussteifung und zur Windlastabtragung der Brücke sind zwei Abspannseile von je 10 Millimeter Durchmesser angebracht. ■