August 2015
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Goldenes Streckmetall für die Turnhalle «Baulacre»

STRECKMETALL

Im Zentrum von Genf, direkt hinter dem Hauptbahnhof, steht die frisch renovierte Turnhalle «Baulacre». Umgeben von alten Bäumen behauptet sich der Monolith mit seiner neuen, farbig eloxierten Streckmetall-Fassade gegenüber den angrenzenden Gebäuden aus dem 20. Jahrhundert.


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Edel, aber nicht aufdringlich wirkt die neue Streckmetall-Fassade an der von Laurent Vuilleumier (LVPH Architectes Sàrl) sanierten Turnhalle Baulacre in Genf. Eingebettet in einer parkähnlichen Umgebung, direkt gegenüber Bauten aus dem 20. Jahrhundert, bildet sie einen interessanten Kontrast. Die Tatsache, dass die aus 3 mm starkem Aluminiumblech bestehenden Streckmetalle prismaförmig (in Toblerone-Form) gekantet sind, macht die Fassade einzigartig. Die zusätzlich gekanteten Bleche weisen eine besondere, dreidimensionale Tiefenwirkung auf. Zusammen mit der farbig eloxierten Oberfläche lassen sie das herkömmliche Produkt Streckmetall in einem völlig neuen Licht erscheinen.
Anspruchsvoller Entwicklungsprozess
«Von Anfang an durften wir bei der Sanierung der Turnhalle Baulacre in Genf mit dem Architekten Laurent Vuilleumier von LVPH Architectes Sàrl zusammenarbeiten, um die Produkte-Eigenschaften mit dem Design abzustimmen», erklärte Tobias Pfister, Geschäftsleiter der E. Pfister Cie AG gegenüber der «metall» und fügte an: «In dieser interessanten Phase des Projekts wurden sehr hohe – noch nie da gewesene – Anforderungen an unsere Produkte sowie an unsere Produktion gestellt. Da wir zum Anfang nicht sicher wussten, ob die Ideen und Wünsche des Architekten auch so umgesetzt werden können, haben wir uns entschlossen, verschiedene Tests durchzuführen. Schlussendlich waren wir in der Lage, mit gutem Gewissen und einer bemerkenswerten Erweiterung unseres Know-hows ein noch nie gebautes Produkt anzubieten.»
Spezielle Masche
Die Wahl der Streckmetall-Masche in Aluminium wurde in Abhängigkeit vom Fassadenraster vorgenommen. Zuerst war die Rhomboid-Masche «Coliseum», mit einer langen Diagonalen von 200 mm, vorgesehen. Da aber die Übergänge zwischen den Elementen mit der Masche «Delta» – ebenfalls einer Rhomboid-Masche – optisch besser aussehen, wurde schlussendlich diese Masche verbaut. Beide Maschen sind auf einer maximalen Breite von 2500 mm produzierbar und je nach Maschentyp auf den kurzen Diagonalen bis 2500 mm herstellbar. Die Herstellung von Streckmetallen im Breitformat bedingt, dass diese gewünschte Breite vorab klar sein sollte, um das Nachschneiden mittels Wasserstrahl-Schneidanlage zu umgehen. Die Bautiefe der Masche beträgt ca. 37 mm, was sich entsprechend auf die Konstruktion und auch auf die Baulinien auswirkt. Diese hat auch Einfluss auf die Kanttiefe (immer auf ein x-Faches der Maschenbreite) bzw. der Bautiefe der Fassadenelemente und deren Winkelverhältnisse. Aufgrund der anspruchsvollen Formen der Fassadenelemente und deren aufwändiger Herstellung war der Miteinbezug des Fassadenplaners (BCS, Neuchâtel) und des Materiallieferanten sehr hilfreich, um eine saubere Realisierung sicherzustellen.
Bleche auf Rohrgerippe befestigt
Die Bleche weisen in der Abwicklung eine 25% grössere Fläche auf, als dies sichtbar ist, und sie sind auf eine horizontale Unterkonstruktion aus schwarz beschichteten Rechteckrohren genietet. Die Maschen wurden stehend verbaut. Da die maximale Streckbreite 2500 mm
beträgt, wurde die Masche Delta aus 3 mm starkem Aluminiumblech hergestellt. Eine geringere Materialstärke könnte zu Instabilität zwischen den Befestigungspunkten führen und Deformationen der Streckmetall-Elemente wären nicht ausgeschlossen. Die Übergänge zwischen den einzelnen Elementen sind so am wenigsten sichtbar, da diese symmetrisch gestreckt sind und ihr Rhythmus auch sauber aufgeht. Die Eckelemente wurden speziell gekantet und weisen einen minimalen Winkel von knapp 36 Grad auf. Einige Werkzeuge mussten für diese Kantungen angepasst werden. Die Gebäudekante zeichnet mit diesem Eckdetail stark und verleiht dem Gebäude die monolithische Form. Die Fassade spielt mit dem Licht der Umgebung, den Reflexionen des Sonnenlichts und der Richtung der Mascheneinsicht, so dass eine einzigartige Erscheinung entsteht.
Für die Befestigung der Streckmetall-Elemente auf die Unterkonstruktion wurden zusätzliche Montage-Laschen hergestellt. Diese sind einwichtiges Element, denn damit kann sichergestellt werden, dass die Neigung der Maschen und somit deren Tiefenwirkung nicht unterbrochen wird. Die Laschen wurden vorgängig auf das Streckmetall genietet. Die Nieten sind mit eingefärbten Köpfen versehen, um auch hier eine möglichst grosse Homogenität zu erreichen.