Februar 2017
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Gezielt auf neue Situationen einstellen

INTRO

«Was hat Roger Federer mit der Metallbaubranche zu tun? Eigentlich gar nichts – und doch sehr viel.»

Es ist Sonntag, 29. Januar 2017. Das Hitchcock-Match am Australian Open, Federer gegen
Nadal, ist soeben zu Ende gegangen. Das Ergebnis kennen wir alle. Nach einer langen Pause und einem seriösen Wiederaufbau gewinnt Roger Federer eines der prestigeträchtigsten Turniere im Tenniszirkus. Viele hatten ihn abgeschrieben, andere attestierten ihm, dass er sich wohl an zweistellige Plätze in der Weltrangliste gewöhnen müsse und wieder andere ...Mich persönlich beeindruckte Federer erneut mit der Tatsache, dass er es immer wieder schafft, seine Ressourcen richtig einzuteilen, Pausen da einzulegen, wo es notwendig ist, um sich langfristig weiterzubringen. So hat er beispielsweise in angeschlagenem, offenbar überreiztem und übermüdetem Zustand auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio verzichtet und sich bewusst eine längere Pause sowie einen seriösen Neuaufbau gegönnt. In dieser Zeit wird er, vermutlich wie ein Kunstmaler, etwas Distanz zu seinem aktuellen Werk genommen, sich Übersicht verschafft und neue Strategien entwickelt haben. Diese Strategien – ergänzt durch harte Arbeit – brachten ihn wieder auf einen hohen sportlichen und mentalen Level und schlussendlich den sensationellen Erfolg am Australian Open. Doch, was hat Federer mit der Metallbaubranche zu tun? Eigentlich gar nichts – und doch sehr viel. Auch die Metallbaubranche wird – wie das Tennis – von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst und geprägt: sei es der hohe Frankenkurs, der Fachkräftemangel, die Mitbewerber, die ständig wachsenden Ansprüche durch Gesetze und Normen und vielem mehr. Auch der zukunftsorientierte Unternehmer wird – wenn er langfristig Erfolg haben will – nicht darum herum-
kommen, gezielte Pausen einzulegen, seine Unternehmung – wie ein Kunstmaler – aus Distanz zu betrachten, zu beurteilen und aufgrund der gesammelten Erkenntnisse neue Schlüsse zu ziehen. Gelingt es ihm, diese umzusetzen, so wird er auch in Zukunft erfolgreich wirtschaften.An dieser Stelle möchte ich auf das Unternehmer-Interview mit Andreas Ruch, Inhaber und CEO der Ruch AG, Altdorf, hinweisen (Seite 45). Ruch erläutert darin einige strategische Überlegungen und Massnahmen, mit welchen er seine Unternehmung auf Kurs halten und für die Zukunft rüsten will. Dass Leistungen aus der Metallbau- und Stahlbaubranche von Architekten und Bauherrschaften nach wie vor gefragt sind und auch künftig ein grosses Potential darstellen, dies belegen verschiedene Reportagen in dieser Ausgabe. Der Stahl- und Metallbau am neuen Bahnhof Zürich Hardbrücke beispielsweise (Seite 4) und die Fassade am Ceres-Tower in Pratteln (Seite 28) sind klassische Beispiele für Topleistungen aus Schweizer Hand.
Sollte es einmal an ausgewiesenen Fachkräften mangeln, so stellt der Beitrag «Fachleute teilen, statt entlassen» (Seite 31) ein zeitgemässes System vor, wie sich allfällige Belastungsspitzen, bei Aufrechterhaltung der Qualität, abbauen lassen.