August 2015
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Gesundheitsförderung und Prävention am Arbeitsplatz

INTRO

«Gesunde Chefs führen auch gesund.»
Urs Näpflin
Leiter betriebliches Gesundheitsmanagement bei der Suva

Mit einem betrieblichen Gesundheitsmanagement lassen sich gefährdende Einflüsse eindämmen und gesundheitsfördernde stärken. Die Gesundheit, die Zufriedenheit und die Arbeitsmotivation der Mitarbeitenden werden gezielt gefördert, die Absenzen reduziert – zum Nutzen aller.
Eine Fussballmannschaft ist vom Ziel getrieben, erfolgreich zu sein, besser als die Konkurrenz zu spielen und zu guter Letzt als Spitzenreiterin die Tabelle anzuführen. Die Spieler auf dem Feld sind die Säulen des Erfolgs. In einem Unternehmen gibt es auch Spieler, aber in der Regel keine Ersatzbank, für den Fall, dass gute Leute ausfallen. Umso bedeutsamer ist die Frage, wie Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitarbeitenden erhalten oder gar verbessert werden können.
Im Durchschnitt verunfallen pro Jahr 20 Prozent aller Mitarbeitenden im Beruf oder in der Freizeit. Bei durchschnittlich 6,5 Absenztagen pro Vollzeitstelle infolge Krankheit oder Unfall gehen einem Unternehmen mit 40 Angestellten 260 Arbeitstage verloren. Abgesehen vom individuellen Leid entstehen damit auch innerbetriebliche Kosten von jährlich über 150 000 Franken. Hier lohnt es sich anzusetzen. Doch wo soll man beginnen? Die gute Botschaft ist: Das Rad muss nicht neu erfunden werden. Es gibt genügend Ausbildungsangebote, in denen das erforderliche Rüstzeug vermittelt wird.
Die Geschäftsleitung eines Unternehmens mit einem wirksamen betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) muss nicht allein aus Marathonläufern bestehen. Sie sollte jedoch dem Thema Gesundheit im Unternehmen spürbare Bedeutung zumessen. Verschiedene Umfragen zeigen: Gesunde Chefs führen auch gesund. Gute Führung bedeutet, Ziele klar zu formulieren, Leistung einzufordern, lösungsorientiert Kritik anzubringen und ansprechende Resultate zu loben. Und was bringt es für den Betrieb? Nicht wenig: kürzere Abwesenheiten nach einem Unfall oder bei Krankheit, weniger Beschwerden und schliesslich weniger krankheitsbedingte Ausfalltage.
Mit dem frühzeitigen Einbezug der Mitarbeitenden wird ein elementarer Erfolgsfaktor erfüllt. Wer mitgestaltet und mitentscheidet, der ist auch bereit, die Massnahmen mitzutragen und umzusetzen. Durch Informationen, Weiterbildungen, aber auch betriebliche Angebote sollen Mitarbeitende befähigt werden, kompetent Entscheidungen zu treffen und Verhaltensweisen umzusetzen, welche sich positiv auf ihre Gesundheit auswirken – sei es im Umgang mit Druck und Hektik, im Zeitmanagement, im sicheren Freizeitverhalten oder im Vorbeugen von Burnout und Rückenbeschwerden.
Wie weit sind Sie mit Ihrem betrieblichen Gesundheitsmanagement? Machen Sie unseren Selbsttest auf www.suva.ch/bgm