März 2018
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Gelungene Umgestaltung der «Capucins» in Bre

STAHLPROFILE

Die ehemaligen Werkshallen der Marinebasis von Brest haben eine neue Bestimmung gefunden. Die sogenannten «Capucins» wurden in einen ganz aussergewöhnlichen Ort der Begegnung, des Austauschs und der Kreativität umgestaltet. Die Stahlbauelemente würdigen die industrielle Identität.


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Das Herz der Stadt Brest an der Spitze der Bretagne schlug lange Zeit im Rhythmus der dortigen Marinebasis, des sogenannten «Arsenal». Dieses ganz auf das Meer und die französische Marine ausgerichtete Industriegebiet prägte das Wirtschaftsleben der gesamten Region. Die Werkshallen der Werft – die «Ateliers des Capucins» – nahmen darin eine herausragende Stellung ein. Die hoch oben über dem Stadtzentrum auf einem Felsvorsprung am rechten Ufer des Flusses Penfeld errichteten Gebäude waren von einer Mauer umgeben. Es war die «Verbotene Stadt» der Brester, in der Generationen von Mechanikern, Drehern, Schweissern und Kesselschmieden gearbeitet haben. Man muss sich vorstellen, dass hier seit drei Jahrhunderten die mechanischen Teile und später auch die Motoren für die französischen Kriegsschiffe hergestellt wurden. Alles, was die Eisen- und Stahlindustrie an Werkzeugen und Verfahren ausmacht, war dort vertreten. Gigantische Drehbänke von fast 8 m Länge, auf denen Antriebswellen mit riesigen Durchmessern bearbeitet wurden. An Hunderten von Arbeitsplätzen wurden dort bis Ende der 90er-Jahre mechanische Präzisionsteile gefertigt. Dieser brodelnde Kessel der Arbeitswelt ist 2004 endgültig erkaltet. Die Stadt hat seitdem verschiedene Entwürfe zur Neu- und Umgestaltung der Ateliers des Capucins in Erwägung gezogen. Vom Fabrikgelände zum Ökoquartier
Schliesslich entschied man sich für den Entwurf des Architekten und Stadtplaners Bruno Fortier in Zusammenarbeit mit dem Büro Atelier de l'Ile. Er schlug ein ökologisch ausgerichtetes Stadtviertel (mit gemischt genutzten Wohn- und Bürogebäuden) in der Verlängerung des Stadtzentrums auf den 16 Hektar des Industriegeländes der Capucins vor. Die Gemeinde hatte den Wunsch, die Werkshallen, die einen Komplex von 160 ³ 150 m mit einer Nutzfläche von ca. 25 000 m2, zu einem lebendigen Ort zu machen, mit «Aktivitäten, die diesen riesigen Raum mit Leben füllen können». Eine Mediathek (gestaltet vom Atelier d'Architecture Canal), sechs Kinosäle, Le Fourneau (französisches Zentrum für Strassenkunst), eine Kletterhalle, Restaurants und Geschäfte haben unter diesem grossen Dach ihren Platz gefunden. Im Zentrum der ehemaligen Werkshallen wurde ein grossräumiger öffentlicher Platz (1 Hektar) gestaltet. Dort sind Zeugnisse der früheren Tätigkeit ausgestellt: Maschinen, Brückenkräne und eine Stahlplatte von 30m2. Auf das Plateau gelangt die Öffentlichkeit entweder über die Strasse oder mit der Seilbahn, die wesentlich dazu beiträgt, diesen Ort zu etwas ganz Besonderem zu machen. «Entscheidend war, die industrielle Identität dieses Ortes, mit dem so viele Brester eng verbunden sind, nicht auszulöschen», erklärt Marc Quelen, Architekt im Atelier de l'Ile, das gemeinsam mit dem Büro von Bruno Fortier dieses Projekt betreut hat.