Juni 2016
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Gebogen und geschweisst – mit höchster Präzision

GELÄNDERBAU

Die stählernen, zum Teil gewundenen Geländer im Treppenhaus des neuen Oberstufen-Schulhauses Ehret B in Hünenberg (ZG) sind eine wahre Augenweide. Eng angepasst führen sie den Podesten und Betontreppen entlang über die gesamte Höhe des Atriums. Welche Kriterien die grossen Herausforderungen darstellten und wie diese gelöst wurden, dies erfahren Sie im Beitrag.


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Im Zuge einer Neuausrichtung der bildungstechnischen Infrastrukturen hat die Gemeinde Hünenberg (ZG) neben verschiedenen Anpassungen an bestehenden Bauten den Neubau des Oberstufen-Schulhauses Ehret B realisiert.Speziell auffallend am von Fiechter & Salzmann Architekten GmbH, Zürich geplanten Bildungsgebäude ist das grosse, helle Atrium im Zentrum des Grundrisses. Das offene Treppenhaus gewährt eine beeindruckende Begegnungs- und Kommunikationszone für Schüler und Lehrpersonen gleichermassen. Das Atrium erstreckt sich vom Erdgeschoss bis zum 3. Obergeschoss als offener Luftraum, der von einem verglasten Dachoberlicht ausreichend mit Tageslicht durchflutet wird. Die einzelnen Geschosse sind durch breite, gewundene Betontreppen miteinander verbunden. Einen speziellen Blickfang bilden die dem Treppen- und Bodenverlauf folgenden Stahlgeländer mit ihren V-förmigen Füllstäben. Die in einem Bronze-Farbton einbrennlackierten Geländer schmiegen sich wie eine eiserne Schlange, millimetergenau den Konturen des Betons folgend, über die verschiedenen Ebenen.Geländer im AtriumDass dieses Werk – die Geländer in Kombination mit den Betontreppen – eine nicht alltägliche Sonderlösung darstellt, wird dem Fachmann auf den ersten Blick bewusst.Die verschiedenen Steigungen und Radien sowie die zum Teil sehr engen Richtungsänderungen stellten höchste Anforderungen an die ausführende Unternehmung M4 Metallbau AG, Affoltern am Albis. Dazu Jürg Müller, Inhaber und Geschäftsleiter der M4 Metallbau AG: «Es war allen Beteiligten ein grosses Anliegen, dass der massive Untergurt aus Flachstahl 50 ² 30 mm absolut genau auf den betonierten Treppenwangen aufliegt und dies so genau, dass kein Blatt Papier dazwischen durchgeschoben werden kann. Die Geländer mit den V-förmigen Staketen aus Flachstahl 30 ² 10 mm und einem Handlauf ebenfalls aus Flachstahl 50 ² 15 mm sind sehr massiv gebaut was – speziell bei den engen Richtungsänderungen – verschiedene technische Lösungen erforderte. Zudem war uns auch sehr wichtig, dass nicht nur der Untergurt genau dem Treppenverlauf entspricht, sondern dass auch die Handläufe die Hand angenehm führen und keine abrupten Übergänge aufweisen. Ein weiteres optisch wichtiges Detail für die Architekten war die Schweissverbindung. Diese sollte nur stirnseitig am Profil ausgeführt werden. Profile, Formen und die HobeltechnikNach Architekten-Vorgabe sollte der Untergurt auf der dem Boden zugewandten Seite durchlaufend und beidseitig eine vertiefte Nute –eine sogenannte Schattenfuge – aufweisen. Dies bei den horizontalen und auch bei den radialen, steigenden Elementen. Nach intensiveren Prüfungen verschiedener Herstellvarianten (Zusammenschweissen von zwei unterschiedlichen Flachprofilen, ausfräsen aus einem einzelnen Flachprofil), entschied sich Jürg Müller für die letztere, spanende Methode. Jedoch wurde das Profil nicht gefräst, sondern auf einer speziellen Metall-Hobelmaschine über jeweils Längen von drei Metern gehobelt. Diese Spezialprofile sowie auch die Handlaufprofile liessen sich exakt und problemlos im Radius sowie in der Steigung walzen. Die gebogenen Füllelemente, welche in regelmässigen Abständen aneinandergereiht sind, wurden nach Lehren, gebaut aus lasergeschnittenen Stahlblachen, gebogen.